Soll aus einer Reihenbepflanzung eine dichte Hecke werden, muss der richtige
Schnitt her. Beim Herbst- oder Frühjahrsschnitt sind die Pflanzen
unbelaubt. Beim Sommerschnitt, der sich im gewerblichen Bereich immer
mehr durchsetzt, ist das Gehölz belaubt. Zwar sind die Pflanzen im
August/September noch in ihrer letzten Wachstumsphase, aber tendenziell
gehen die Säfte schon wieder zurück. So kann der Wundverschluss noch
stattfinden und im belaubten Zustand lässt sich besser entscheiden,
welche Äste entfernt werden müssen. Auch der Folgeaustrieb im Frühjahr
ist wesentlich geringer.
Der Ursprung des Frühjahrs- bzw. Herbstschnitts liegt in der
Geschichte. Früher waren die Bauern im Vorfrühling und Spätherbst damit
beschäftigt ihre Felder und Äcker zu bestellen. So war der
Winterschnitt optimal die völlig verholzten und vergreisten Gehölze
komplett abzuschneiden. Sie wurden „auf den Stock gesetzt“, um im
nächsten Jahr mit voller Kraft austreiben zu können. Der Form- oder
Heckenschnitt bedeutet gerade das Gegenteil. Hier soll der Wuchs der
Pflanze eingedämmt werden.
Im Sommer werden Gehölze und Hecken sowie
die Laub abwerfende Pflanzen, die klein bleiben sollen, geschnitten.
Der Frühjahrsschnitt eignet sich für alle Pflanzen, die stark wachsen
sollen. Natürlich kann auch zu einer anderen Zeit geschnitten werden,
aber der Sommerschnitt hat einfach den Vorteil, dass das Risiko von
Frostschäden oder Pilzbefall ziemlich gering ist.
Bei der Schnitttechnik wird sozusagen eine Verabredung mit der Pflanze
eingegangen. Ihr Aussehen ist ausschlaggebend für den Schnitt. Ist ihr
Wachstum trichterförmig oder breit ausladend. Die Rasenmähermethode
wäre die falsche Entscheidung. Wird die Pflanze auf halber Höhe einfach
gekappt, entsteht ein Besenwuchs. Das Erscheinungsbild wäre dann für
viele Jahre gestört. Hecken aus Nadelgehölzen dürfen bis zum 2.
Standjahr mit dem ersten Schnitt warten. Danach ist ein Formschnitt
jährlich nötig, damit sich eine dichte Verzweigung bilden kann.
Ebenso
kommen Hainbuchen-, Rotbuchen- und Ligusterhecken mit einem Schnitt pro
Jahr aus. Eine dichte Buchsbaumeinfassung erfordert den ersten Schnitt
Anfang Mai und wird im Juli das zweite Mal gestutzt. Ab August bitte
nicht mehr schneiden, damit die noch sprießenden Triebe bis zum ersten
Frost ausreifen können und die Triebspitzen im Winter nicht vergilben.
Damit beim Schneiden alles schön gerade wird, werden in passender
Schnitthöhe ein paar Mauersteine gestapelt, darüber eine Holzlatte
gelegt und schon kann die Heckenschere bequem darüber hinweg gleiten.
Dieses Verfahren funktioniert allerdings nur bei niedrigen Hecken. Für
hohe Hecken gibt eine Schnur die Richtung an. Dazu werden Pfähle in den
Boden geschlagen und ein Schnur gespannt. Ausgeglichen wird mit einer
Wasserwaage.
Stehen Heckenpflanzen wie Buchs oder Ilex in direkter
Sonne, sollte für Schneidearbeiten besser ein eher bedeckter Tag
gewählt werden. Diese Pflanzen können schnell einen Sonnenbrand
bekommen. Vor jedem Heckenschnitt ist es ratsam, eine Kontrolle
durchzuführen, ob sich eventuell ein Vogelnest darin befindet. In
diesem Fall den Schnitt etwas nach hinten verschieben, um das
Brutgeschäft nicht zu stören bis die Jungvögel das Nest verlassen
haben.