Die hierzulande am meisten verbreiteten Arten der Gattung sind die Große
Brennnessel (Urtica dioica) und die Kleine Brennessel (Urtica urens).
Allen Arten gemeinsam ist, dass sie sich auf stickstoffreichen Böden
rasch ansiedeln und verbreiten: Oberirdisch säen sie sich aus.
Unterirdisch bilden sie Rhizome, die im Boden überdauern, selbst wenn
die oberirdischen Teile entfernt werden. Hat die Pflanze erst einmal
Fuß gefasst, ist es also nicht ganz einfach, sie endgültig wieder zu
entfernen.
Brennesseln in der Wiese
… lassen sich am besten durch Mähen bekämpfen.
Sind die Stängel holzig, ist es ratsam, sie zu schneiden und die Fläche
erst dann zu mähen. Wichtig ist, dass eine solche Wiese danach
regelmäßig und im Frühjahr zeitig gemäht wird, bevor die Pflanzen zur
Blüte kommen.
Je nach Bodenbeschaffenheit ist es möglich, dass diese Methode nicht
ausreicht: Vor allem saure und einseitig ernährte Böden machen es der
Brennessel leicht, aus dem Rhizom zu treiben. Je mehr Konkurrenz die
Triebe durch andere Gattungen haben, desto schwieriger ist es für sie,
sich gut zu entwickeln.
Wer bemerkt, dass die Brennesseln zu stark nachtreiben, ist besser
beraten, die Rhizome aus dem Boden zu entfernen. Allerdings sind in
solchen Fällen auch eine Bodenbehandlung und die Ansiedlung anderer
Arten geboten, weil die Brennessel sich anderenfalls erneut etablieren
wird.
Brennesseln zwischen Zier- und Nutzpflanzen
… sind am besten durch Jäten zu bekämpfen.
Dabei ist allerdings Vorsicht angebracht, um die Wurzeln der
benachbarten Zier- und Nutzpflanzen nicht zu beschädigen. Eine gute
Methode ist, die Rhizome freizulegen, um sie gezielt zu entfernen. Den
größten Erfolg verspricht das frühzeitige Jäten vor der Blüte.
Hilfreich sind dabei kleine Werkzeuge: Handhacke, Handharke sowie eine
Handschaufel. Abzuraten ist insbesondere vom Spaten. Nach der ersten Maßnahme ist Ausdauer nötig, denn einzelne Rhizome
werden nachtreiben. Je eher die neuen Triebe entfernt werden, desto
nachhaltiger ist das Ergebnis.
Brennesseln auf der Brache
… sind ebenfalls am besten durch Jäten zu bekämpfen.
Wird der Boden noch nicht bewirtschaftet, sind keine Nachbarpflanzen zu
berücksichtigen. Die Brennesseln können also rigoros entfernt werden,
wobei die große Hacke und der Spaten zum Einsatz kommen dürfen. Auch
diese Maßnahme ist vor der Blüte durchzuführen, damit die ausgezogenen
Pflanzen sich nicht aussäen können.
Generell
… ist es ratsam, dünne Lederhandschuhe zu tragen.
Alle Rhizome zu finden, ist im ersten Anlauf nicht möglich. Wer aber
drei bis fünf Jahre lang konsequent jeden Trieb und ein bis zwei Mal
pro Jahr neue Rhizome entfernt, wird letztendlich belohnt werden. Den
Kompost bereichern nicht blühende Brennesseln übrigens sehr gut.
Blühende Exemplare sollten verbrannt werden.
Darüber hinaus
… sind Brennesseln Nutz- und Heilpflanzen.
Zudem dienen sie einigen
Schmetterlingen als Weide. Ein unauffällig im Schatten platzierter
Kübel, in dem die Pflanzen sich nicht unkontrolliert vermehren können,
ist ein Friedensangebot an Urtica, Tagpfauenauge und Admiral.