Unter Botanikern und Hobbygärtnern gilt sie als die Königin der Pflanzen. Die Pflanzenfamilie der Orchidee weist eine beträchtliche Farb- und Artenvielfalt auf. Mit mehr als 25.000 Arten sind die eindrucksvollen Gewächse in fast allen Klimazonen beheimatet. In Deutschland wachsen in der freien Natur mehr als 60 verschiedene Arten.
Leider sind die exotischen Pflanzen durch die Vernichtung ihrer Lebensräume vom Aussterben bedroht. Daher stehen Orchideen hierzulande unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt oder beschädigt werden. Das Kreuzen oder die Zucht eigener Exemplare sind hingegen ohne Weiteres möglich. Hierbei sollten einige Fallstricke vermieden sowie wichtige Tipps und Hinweise beachtet werden.
Vermehrung durch Ableger
Orchideen bilden zur Fortpflanzung eigenständig kleine Ableger. Sie wachsen an der Mutterpflanze und werden als Kindel bezeichnet. Diese Kindel entwickeln eigene Wurzeln und Blüten. Um den Ableger von der Mutterpflanze zu trennen, sollten sich bereits 2-3 Blätter gebildet haben. Zudem müssen die Wurzeln einige Zentimeter in die Länge gewachsen sein. Bis der Kindel stark genug ist, kann es bis zu einem Jahr dauern.
Der Frühling ist die ideale Jahreszeit, um den Ableger einzutopfen. Dazu werden zunächst das Wurzelgeflecht und der verbindende Stängel vorsichtig von der Mutterpflanze getrennt. Durch leichten Druck und ziehen, können die Wurzeln von Hand entwirrt werden. Um den Stängel abzutrennen, empfiehlt es sich ein desinfiziertes Messer zu verwenden. Danach können die Wurzeln mit den Blütenstielstückchen in einen kleinen Untertopf mit genügend Substrat gepflanzt werden. Entwickeln sich die Wurzeln nicht ausreichend, kann ein Einwickeln in feuchtes Moos helfen. Alternativ sind im Handel auch Minigewächshäuser erhältlich.
Orchideen aus Samen ziehen

Eine weitere Methode Orchideen zu züchten ist die Aussaat von Samen. Sie lassen sich von einer Mutterpflanze gewinnen oder man kann sie im Fachhandel erwerben. Die selbstständige Methode zur Samengewinnung ist die aufwändigste. Hierzu wird die Bestäubung und die Samengewinnung manuell mit zwei Orchideen durchgeführt.
Entscheidend für eine erfolgreiche Keimbildung der Orchideensamen ist ein spezieller Pilz. Er spaltet die Nährstoffe aus dem Substrat auf. Die Samen können direkt neben der Mutterpflanze gesät werden. Der Vorteil dabei ist, dass der nötige Pilz bereits vorhanden ist.
Eine weitere Möglichkeit ist es den Samen in einem Glaskolben zum Keimen zu bringen. Hierbei wird der Kolben mit einem Nährstoffboden und Spezialextrakt befüllt. Dieser wird so lange mit einem Korken verschlossen bis die Jungpflanze 2 bis 3 Blätter und ausreichend Wurzeln gebildet hat. Vor dem Umsetzen in einen kleinen Topf muss der Nährboden von den kleinen Pflanzen entfernt werden.
Expertentipp
Werden die Wurzeln versehentlich verletzt oder bildet sich Wurzelfäule, kann Zimt helfen. Dazu wird die betroffene Wurzel kurz in Zimt getunkt oder damit bestreut. Zimt wehrt Pilz- und Bakterienbefall ab und wirkt desinfizierend.
Häufig gestellte Fragen
Wohin stellt man eine Orchidee vorzugsweise?
Optimal wachsen Orchideen an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Hierfür eignet sich eine halbschattige Fensterbank, die west- oder ostseitig ausgerichtet ist. Zu viel Zugluft sollte vermieden werden. Wichtig ist außerdem eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Hier bieten sich beispielsweise Badezimmer an.
In welcher Erde entwickeln sich Orchideen am besten?
Orchideen sind ursprünglich in den Tropen beheimatet und wachsen dort als Aufsitzerpflanzen. Die Wurzeln der meisten Orchideen faulen in normaler Blumenerde. Deshalb empfiehlt sich die Verwendung von speziellem Orchideensubstrat.
Wie oft sollte eine Orchidee gegossen werden?
An warmen Tagen und wenn die Pflanze in der Blüte steht, sollte sie zweimal pro Woche gegossen werden. In der kühleren Jahreszeit reicht es aus, sie einmal pro Woche zu bewässern. Zimmerwarmes und kalkarmes Wasser fördern das Pflanzenwachstum.
Was ist zu tun, wenn die Pflanze verwelkt?
Solange nur einige Teile der Orchidee verwelkt sind, genügt meist ein Umtopfen. Einige Arten sind dann in der Lage neue Triebe auszubilden. Braune und trockene Blätter können einfach abgezupft werden.
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