Die Brennnesseljauche ist einer der wichtigsten organischen Dünger in biologischen Gärten. Der Vorteil ist, dass der Dünger praktisch in jedem Garten zu finden ist und nur in eine Jauche verwandelt werden muss. Damit dies auch gelingt, gibt es einige Punkte zu beachten.
Von Wurzel bis Blatt
Wer im Garten mehr als Genug Brennnesseln hat und die Pflanzen ausjäten muss, der sollte die Wurzeln nicht einfach auf den Kompost werfen. Für die Jauche können Sie auch die Wurzeln verwenden. Dazu werden diese lediglich grob von der Erde befreit und später auch mit dem Kraut klein geschnitten als Jauche angesetzt
Die Brennnessel kann in jedem Entwicklungsstadium für Jauche verwendet werden. Selbst Pflanzen, die bereits Samen tagen, können Sie noch im Herbst als Jauche ansetzen und sie beispielsweise zum Gießen für Zimmerpflanzen verwenden.
Brennnesseln zerkleinern
Grundsätzlich gilt, je gröber das Material in der Jauche ist, umso länger dauert es, bis sich alles zersetzt hat. Sie sollten daher die Brennnesseln nicht als Ganzes ins Wasser geben, sondern sie zumindest grob zerkleinern. Bei großen Mengen für Jauchen kann dies durchaus aufwendig werden und ist nicht selten mit Schmerzen verbunden, wenn die Pflanzen die Haut berühren. Damit dies nicht der Fall ist, können Sie die Pflanzen auch mit dem Rasenmäher zerkleinern. Legen Sie diese einfach aus, und fahren Sie mit dem Mäher drüber. Diesen Prozess können Sie mehrmals wiederholen, bis ihnen die Brennnesseln fein genug sind.
Mischverhältnis
Zum Ansetzen der Jauche können Sie eine Tonne verwenden. Wichtig ist, dass sie abgedeckt werden kann. Dadurch verhindern Sie, dass beispielsweise Insekten darin verenden, weil sie nicht mehr heraus können. Außerdem ist durch eine möglichst dichte Abdeckung das Risiko geringer, dass Insekten, deren Eier ablegen. Es gibt einige Arten, die bevorzugt ihre Eier in organische Jauchen ablegen.
Unabhängig von der Größe der Tonne, sollte diese immer mit ca. 2/3 zerkleinerten Brennnesseln gefüllt werden. Den Rest füllen Sie mit Wasser auf. Legen Sie dann den Deckel darüber. Dieser sollte zwar dicht aufliegen, er sollte jedoch sich noch heben können. Die Jauche ist nichts als eine fermentierte Brühe und bei der Fermentation entsteht auch immer etwas CO2, das entweichen können muss. Legen Sie daher den Deckel lediglich auf und beschweren ihn maximal mit einem leichten Gewicht.
Standort
Um den Gärprozess in Schwung zu bringen, sollte die Tonne in den ersten Tagen warm stehen. Ein halbschattiger Standort mit zumindest drei Sonnenstunden ist ideal. So kann sich das Gemisch in der Tonne erwärmen, wird jedoch nicht so heiß, dass die Organismen gleich wieder absterben. Lassen Sie die Tonne an diesem Standort für ca. fünf Tage, dann ist die Hauptgärung meist abgeschlossen.
Danach können Sie die Tonne an einen etwas schattigen Standort stellen, damit sich die Brennnessel vollständig zersetzen kann. Wie lange es dauert, bis die Jauche fertig ist, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, umso schneller geht es. Wer daher im Herbst nochmals eine Jauche ansetzt, muss mit einer deutlich längeren Zeit rechnen. Auch wie grob oder fein das Material ist, hat Einfluss darauf.
Regelmäßig umrühren
Vor allem während der Hauptgärung wird das Pflanzenmaterial nach oben schwimmen. Daher ist es wichtig, dass Sie in der ersten Woche mindestens einmal pro Tag umrühren. So fördern Sie eine gleichmäßige Zersetzung der Brennnesseln und verhindern zudem, dass sich an der Oberfläche des Pflanzenmaterials Schimmelpilze ansiedeln. Während der Zersetzung sinken die groben Bestandteile ab und Sie müssen nur noch gelegentlich umrühren.
Anwendung
Brennnesseljauche kann im Garten vielseitig verwendet werden. Sie ist nicht nur Dünger, sondern auch Pflanzenschutzmittel und kann beispielsweise zum Besprühen von Pflanzen mit Schädlingsbefall genutzt werden. Bei der Anwendung ist es jedoch immer wichtig, dass Sie die Jauche verdünnen, denn die konzentrierten Nährstoffe würden zu einer Überdüngung führen, die manche Pflanzen sogar zum Absterben bringen kann. In der Regel wird die Jauche im Verhältnis von 1:10 mit Wasser verdünnt. Während der Blüten und Fruchtbildung können Sie die Pflanzen damit wöchentlich gießen.
Expertentipp
Sollten sich im Laufe der Zeit unangenehme Gerüche in der Brennnesseljauche entwickeln, streuen Sie einfach etwas Gesteinsmehl hinein. Dieses bindet die Gerüche und ist zusätzlich ein mineralischer Dünger.
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