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Süßgräser

Chinaschilf überwintern

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Chinaschilf in heimischen Gärten

Chinaschilf in heimischen Gärten

Chinaschilf zählt zur Familie der Süßgräser und stammt ursprünglich aus Südostasien. Wie jede Schilfart wurde es lange Zeit zur Herstellung von robusten, aber flexiblen Bauelementen wie Dachisolierung, Wind-, Sonnen- und Sichtschutz für den Garten, sowie als Futterpflanze verwendet. Seinen Siegeszug als reines Ziergras trat es in den 1950er Jahren an. Seitdem ist es auch in unseren Breiten in zahlreichen Spielformen erhältlich, und bringt einen Hauch von Küstenromantik vor die heimische Haustür. Chinaschilf wird gelegentlich auch als Chinagras oder Elefantengras bezeichnet. Letzteres ist jedoch nicht korrekt. Elefantengras ist nicht winterhart und im westlichen Afrika beheimatet. Da es eine Wuchshöhe von über sechs Metern erreichen kann, wäre es allein schon aus diesem Grund für den Anbau im heimischen Garten nur bedingt zu empfehlen. Das Riesen-Chinaschilf schafft es immerhin auch auf bis zu vier Meter Höhe, in der Regel pendelt sich das Wachstum bei 150 bis 200 cm ein. Für kleinere Gärten oder dem Wunsch nach mehr Aussicht gibt es Zwergformen, die zwischen 40 und maximal 60 cm Höhe erreichen.

Chinaschilf – Wissenswertes

Chinaschilf - Wissenswertes
Chinaschilf erfreut sich nicht zuletzt wegen seiner bescheidenen Ansprüche in Sachen Standort, Boden und Pflege so großer Beliebtheit. Die Lage ist für das Chinaschilf und sein Wachstum nicht wirklich entscheidend. Es liebt Sonne genauso wie stürmisches Regenwetter. Viel eher sollte man sich vor der Pflanzung darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um eine äußerst wuchsfreudige Pflanze handelt, die nach spätestens drei Jahren nicht nur ordentlich an Höhe, sondern auch an Breite zulegen kann. Mindestens ein Quadratmeter pro Staude sollte schon zur Verfügung stehen. Größere Arten sollten daher eher als Einzelpflanzen in ein Beet gesetzt werden. Auch als Sichtschutz eignen sich diese sehr gut. Gartenzäune oder –mauern profitieren optisch sehr von diesen malerischen Gräsern. Kleinwüchsige Arten wie Zebraschilf können auch in Gruppen zusammen in ein Beet gesetzt werden. Sie eignen sich aber auch als Kübelpflanzen ganz hervorragend. Die Beschaffenheit des Erdreichs – egal, ob in einem Beet oder im Topf – ist sekundär. Chinaschilf ist genügsam und passt sich mühelos jedem Standort an.

Vom Frühling bis zum Herbst

Vom Frühling bis zum Herbst
Zeitgerecht im Frühjahr sollte Chinaschilf bodennah zurückgeschnitten werden. Erfolgt der Rückschnitt im Herbst, gehen den Wurzeln wichtige Nährstoffe aus den Trieben verloren, die sie im Winter gut für ihre Regeneration gebrauchen können. Einem Austrieb im nächsten Frühjahr steht dann nichts mehr im Wege. Für den Rückschnitt empfiehlt sich eine robuste Gartenschere und das Tragen von Handschuhen. Chinaschilf wurde nicht umsonst für den Bau von Dächern und Bodenmatten verwendet: Es ist zäh, hat äußerst scharfe Halme und erfordert im Umgang schon ein wenig Kraft. Dies gilt es auch zu berücksichtigen, wenn allzu groß gewordene Büsche geteilt werden sollen. Auch hierfür ist das Frühjahr die beste Zeit. Das Wurzelgeflecht sitzt tief und weit verästelt im Boden, auch hier verlangt es der Gärtnerin oder dem Gärtner einiges an Körpereinsatz ab. Der abgetrennte Teil kann übrigens mühelos an einem anderen Platz im Garten wieder eingepflanzt werden. Chinagras ist nicht nachtragend und wächst so gut wie immer problemlos am neuen Standort an.

Chinaschilf überwintern

Sämtliche der 20 bekanntesten Arten von Chinaschilf sind grundsätzlich winterhart. Sie wechseln in der kalten Jahreszeit lediglich die Farbe: Sattes Grün wird zu herbstlichen Brauntönen, der Wuchs bleibt jedoch aufrecht, kräftig und erfreut das Herz des Gärtners so auch im Winter.

Überwintern im Topf

Chinaschilf als Kübelpflanze kann zum Überwintern bedenkenlos im Freien belassen werden. Die Halme werden locker mit einer Schnur zusammengebunden, der Topf mit einem Vlies umhüllt. Als Standort eignet sich für das Winterquartier idealerweise ein Platz an der Hauswand. Diese gibt Wärme von der Sonne auch im Winter ab und garantiert ein angenehmeres, mildes Klima. Die Erde sollte auch in der kalten Jahreszeit nie völlig austrocknen. Zum Gießen sind aber frostfreie Tage zu bevorzugen.

Überwintern im Beet

Ältere Pflanzen können völlig unbedenklich im Freien sich selbst überlassen werden. Sie bewältigen Frost, Schnee und Stürme problemlos. Zum Schutz vor Letzteren empfiehlt es sich, die Horste mit einer Schnur zusammen zu binden. Wenn eine größere Menge Schnee gefallen ist, reicht es, diesen zu entfernen. Die Halme werden sich binnen kürzester Zeit von selbst wieder aufrichten. Jüngere Pflanzen sollten im ersten Winter noch ein wenig geschützt werden, da ihre Wurzeln noch nicht so tief im Erdreich verankert sind. Hier reicht es aber, den Boden um das Schilf mit einer Laubschicht oder Reisig zu bedecken. Bei Überwinterung im Beet sollten Sie zum Schutz auf keinen Fall Plastikfolie verwenden. Da diese luftdicht ist, staut sich die Feuchtigkeit, und die Pflanze beginnt zu faulen. Luftdurchlässiges Pflanzenvlies oder Kokosmatten sind hier eindeutig die bessere Wahl.

Expertentipp

Wird Chinaschilf als Topfpflanze überwintert, gibt es einen simplen, aber effektiven Trick, um den Kübel vor Bodenkälte zu schützen: Wenn Sie eine Styroporplatte unter das Pflanzgefäß stellen, wirkt diese wie eine Isolierschicht und garantiert der Pflanze so ein entspanntes Überwintern. Um Staunässe zu vermeiden, schneiden Sie ein paar Löcher in das Styropor, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Steht die Pflanze ganzjährig auf einer Terrasse oder einem anderen Standort mit ebenem Untergrund, stellt sie die kluge Gärtnerin/der kluge Gärtner in weiser Voraussicht bereits auf einen Pflanzenroller. Der Transport ins Winterquartier – und wenn es nur die paar Meter Richtung Hauswand sind – wird damit speziell bei größeren Pflanzen erheblich leichter. Für Bodenisolierung inklusive Drainage wäre so auch gleich vorgesorgt.

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Lars Reibemann ist Redakteuer auf Weiterbildungsfibel.de. Er ist Experte im Bereich der Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und veröffentlicht regelmäßig Inhalte zu verschiedenen bildungsrelevanten Themen.

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