Granatäpfel verbreiten einen Hauch mediterraner Sinnlichkeit und Lebensfreude, denn der Apfel, der gar kein Apfel ist, ist eine typische Mittelmeerfrucht. Die Regionen um Südosteuropa, Nordafrika und Vorderasien gelten als Heimat des Baums aus der Familie der Weiderichgewächse. Bereits in der Antike wurde er rund um das sonnenverwöhnte Mittelmeer als Nutzpflanze kultiviert. Als ab dem 16. Jahrhundert die ersten Orangerien den Anbau exotischer Bäume auch im kühleren Mitteleuropa ermöglichten, bereicherten Granatäpfel zunächst die Speisetafeln adliger Genießer in den deutschen Fürstentümern. Heute sind Granatäpfel bei uns längst in der Alltagsküche etabliert. Die außergewöhnliche Frucht punktet mit ihrem fruchtigen, süß-säuerlichen, leicht bitteren Geschmack. Dazu ist sie vielseitig verwendbar und dank sekundärer Pflanzenstoffe darüber hinaus noch sehr gesund.
Granatapfelbaum aus Kernen selbst ziehen
Die Vermehrung des Granatapfelbaums aus den zahlreich vorhandenen Kernen ist denkbar einfach. Ab September bis in den Winter hinein füllen frische Granatäpfel die Obstabteilungen der Supermärkte. Die beste Zeit also, um mit der Aufzucht eines eigenen Granatapfelbaums zu beginnen. Denn die Anzucht im Haus ist dank Heizungswärme zu jeder Jahreszeit möglich.
Samen gewinnen
Die einfachste und sauberste Methode, die gut geschützten Samen ohne Probleme aus der Frucht zu bekommen, ist die Klopfmethode. Dazu einfach die Frucht aufschneiden und mit der Schnittfläche nach unten über eine Schüssel halten. Jetzt kräftig mit einem Löffel von oben gegen die Hülle schlagen. Die aufgefangenen Kerne müssen nun gut vom Fruchtfleisch befreit und gesäubert werden. Sorgfältiges Arbeiten verhindert, dass die Samen später in der Erde schimmeln.
Granatapfelkerne aussäen

Die Kerne können direkt aus der Frucht in die Anzuchtschale ausgesät werden. Dazu die Erde gut anfeuchten, die Samen andrücken und nur leicht mit Erde bedecken. Zum Schluss noch mit Folie oder einem durchsichtigen Deckel abdecken und an einen warmen Ort stellen. Bereits nach wenigen Tagen zeigt sich ein erstes Grün. Wenn die Pflanzen nach ungefähr sechs bis acht Wochen gut ausgetrieben sind, kann die Abdeckung weggelassen werden. Wird der Platz zu eng, ist es Zeit, einzelne Pflanzen in ein neues Gefäß umzupflanzen.
Expertentipp
Von April bis August läuft die Wachstumsphase des Granatapfelbaums. In dieser Zeit sollte die Pflanze alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger gedüngt werden. Wie alle Pflanzen darf auch der Granatapfelbaum in der Ruhephase (September bis März) nicht gedüngt werden.
Häufig gestellte Fragen
Muss der Granatapfelbaum als Kübelpflanze umgetopft werden?
Ja, es empfiehlt sich, das Bäumchen alle zwei Jahre umzutopfen.
Trägt der aus Samen gezogene Granatapfelbaum Früchte?
Um reife Früchte im Freiland auszubilden, ist der hiesige Sommer zu kurz. Im Gewächshaus allerdings können Granatäpfel ausreifen, wenn es auch meist Jahre dauert, bis der Baum erntereife Früchte trägt.
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