Himbeeren gehören zu den Lieblingsfrüchten vieler Hobbygärtner. Ihr Anbau ist einfach, die Pflege nicht zeitraubend und ihre Ernte nach einiger Zeit bereits reich. Die Liebe zu den süßen Früchten wird allerdings vom Himbeerkäfer geteilt. Wer also noch etwas von seiner Ernte haben möchte, der sollte beim Auftreten der Käfer sofort handeln!
Merkmale des Himbeerkäfers
Weisen die Himbeersträucher einen Befall auf, so tummeln sich an ihnen 3 bis 5 Millimeter kleine Käfer. Diese haben einen grau-braunen und ovalen Körper, welcher kurze Haare aufweist. Ein solcher Befall ist typisch für Himbeersträucher, besonders sofern es sich um die Sommerhimbeere handelt. Herbsthimbeeren hingegen sind weniger anfällig für diese Erkrankung. Gegen Mai schwärmen die Käfer nach der Überwinterung auf der Suche nach Nahrung aus, wobei sie zunächst die Knospen der Himbeerblüten fressen. Die Weibchen werden befruchtet und legen dann jeweils ein oder mehrere Eier in den Himbeerblüten ab.
Auf diese Art werden pro Weibchen circa 120 Eier in den Blüten der Himbeersträucher verteilt. Nach ungefähr 10 Tagen schlüpfen die Larven dann und ernähren sich zunächst am Fruchtboden, später dann von den gerade rot werdenden Himbeeren. Diese Larven sind auf der Rückenseite mit dunklen Platten bestückt, der Körper ist blass ockerbraun. Jede Larve weist drei Beinpaare auf und wird bis zu 8 Millimeter groß. Nach circa einem Monat vergraben sich die Larven dann bis zu 25 Zentimeter tief im Boden, wo sie sich anschließend verpuppen. Erst im nächsten Frühling verlassen die fertigen Käfer dann die Erde und deren Weibchen legen erneut Eier. Zurück bleiben verformte und kaum entwickelte Früchte in ihren Kelchblättern. Einige Himbeeren sind braun verfärbt und hart. Nur die Blüten, welche nicht von den Himbeerkäferlarven befallen worden sind, können Früchte ausbilden. Meist reduziert sich die Ernte deutlich, häufig fällt diese nach einem Befall jedoch auch ganz aus.
Himbeerkäfern vorbeugend entgegentreten
Weißtafeln ausbringen
Wer Weißtafeln von Mitte April bis Mitte Juli ausbringt, kann eine Prognose des Schädlingsbefalls vornehmen. Sind weniger als 5 Käfer in einer Falle, so hält sich der Befall in Grenzen. Bis zu 20 Käfer sprechen für einen mittleren Befall, mehr als 20 für einen sehr starken Befall. Wer keine Fallen aufstellen möchte, kann auch die sogenannte Klopfprobe anwenden. Fallen mehr als 5 Himbeerkäfer pro 25 Schlägen vom Strauch, so ist dringend eine Schädlingsbekämpfung notwendig.
Tragruten entfernen
Gleich nach der Ernte sind die Tragruten der Himbeersträucher zu entfernen. Von den Himbeerkäfern befallene Triebe sind ebenfalls abzuschneiden. Die Pflanzenteile sollten dann im Hausmüll entsorgt werden, da eine Entsorgung im Kompost für eine weitere Ausbreitung der Schädlinge sorgen kann.
Gartenvlies ausbringen
Wie auch bei der Bekämpfung des Haselnussbohrers, kann vor der Entpuppung der Larven ein Gartenvlies auf dem Boden ausgebracht werden. Dies verhindert, dass die Himbeerkäfer an die Sträucher gelangen, geschlüpfte Larven können so zudem gar nicht erst in den Boden eindringen.
Vergissmeinnicht aussäen
Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist die Aussaat von Vergissmeinnicht unter den Himbeeren. Diese überdecken den Geruch der Früchte über ihnen, was die Schädlinge im besten Fall ganz fern hält.
Eichen- oder Brennnesseljauche gießen
Werden die Himbeerpflanzen mit Eichen- oder Brennnesseljauche gegossen oder wird Rainfarntee mit ins Gießwasser gegeben, beugt dies ebenfalls einen Befall vor.
Tipps zur Schädlingsbekämpfung
Hobbygärtner sollten zur Schädlingsbekämpfung immer die ökologischste und naturverbundenste Methode wählen. Wird Chemie zum Pflanzenschutz angewandt – und ist auch noch so wenig – sickert diese spätestens beim nächsten Regen oder der nächsten Wässerung in das Erdreich ein. Häufig wird der Befall schon deutlich reduziert, in dem die Himbeerkäfer von den Sträuchern abgesammelt werden. Durch leichtes Abklopfen und Rütteln fallen die Eier aus dem Himbeerstrauch heraus. Zusätzlich können noch Fallen mit Himbeerduft ausgelegt werden, in welcher die Käfer dann ertrinken und keine Eier mehr ablegen können. Pflanzenschutzmittel sollte grundsätzlich vermieden werden, da es auch den nützlichen Insekten schadet. Bienen können bei dem Versuch die Blüten zu bestäuben beispielsweise durch giftiges Pflanzenschutzmittel verwenden. Besteht keine andere ökologische Möglichkeit zur Schädlingsbekämpfung mehr, so sollte zumindest vor und nach der Blütezeit gespritzt werden.
Expertentipp
Da die Sommerhimbeere aufgrund ihrer frühen Blütezeit sehr anfällig für den Himbeerkäfer ist, empfiehlt sich der Anbau von Herbsthimbeeren. Diese sind in der Regel nämlich nicht vom Befall der Käfer betroffen, da sie ihre Früchte erst im August tragen. Da der Käfer seine Eier schon im Mai ablegt, hat er auf einer Herbsthimbeere so gar keine verfügbaren Blüten. Diese spätblühende Sorte ist zudem noch pflegeleichter, als ihre frühblühende Schwester. Ihr Schnitt ist nämlich ausgesprochen einfach. Die Ruten werden vor den ersten Frösten bodentief abgeschnitten. Die neuen Triebe wachsen dann im Frühjahr und tragen noch im gleichen Jahr Früchte. Beliebte Herbsthimbeersorten sind: Himbotop, Goldkind, Polka, Sugana und Autumn Bliss.
Doch nicht nur Himbeersträucher werden von dieser Art Käfer befallen, auch Brombeeren und andere Rosengewächse können Opfer eines Befalls werden. Hierunter zählen beispielsweise Äpfel, Pflaume, Birne, Kirsche und Weißdorn.
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nina
29. März 2022 um 14:13 Uhr
Ich habe den Himbeerkäfer auch bei mir im Garten. Daher finde ich es gut zu erfahren, dass man diesen bekämpft, indem man nach der Ernte direkt die Tragruten entfernt. Ich hoffe, dass der Schädlingsbekämpfer trotzdem dieses Jahr die Klage beseitigen kann.