Der Nützling Marienkäfer
Vom Marienkäfer gibt es weltweit etwa 4.500 verschiedene Arten, davon in Deutschland etwa 80 verschiedene Arten. Davon gelten 58 Arten als Nützlinge. Marienkäfer sind vorwiegend in ihrer typischen roten Farbe mit den schwarzen Punkten bekannt. Doch gibt es sie in vielen verschiedenen Farben und Variationen. In den heimischen Gärten finden sich auch gelbe, schwarze und braune Marienkäfer. Die Anzahl der Punkte variiert je nach Art und erstreckt sich zwischen 2 und 22. Die Körpergröße der Marienkäfer liegt zwischen 1,5 und 10 mm. In den heimischen Gärten sind der rote Siebenpunktmarienkäfer und der gelbe Vierpunktmarienkäfer die bedeutendsten Nützlinge.
Der natürliche Lebensraum der Marienkäfer
Marienkäfer leben in Gärten und Parks, in Wiesen und Wäldern, in Mooren und Heiden sowie auf Trockenrasen. Ihr Lebensraum ist stark abhängig von den Pflanzen, die sie zum Leben benötigen und von den Nahrungsquellen, die sich im jeweiligen Lebensraum befinden.
Marienkäfer im Garten ansiedeln
Der Garten sollte, um Marienkäfer dort anzusiedeln, genügend Versteckmöglichkeiten für die Tiere bieten. Laubhaufen und dichte Büsche sind dafür besonders gut geeignet. Eine hohe Vielfalt an Pflanzen und naturbelassene Gärten erhöhen ebenfalls die Chancen, Marienkäfer anzulocken. Auch Insektenhotels sind dafür sehr nützlich. Marienkäfer lieben trockene und sonnige Plätze. Es ist auch möglich, Larven des Käfers zu kaufen und im Garten auszubringen. Dies beschleunigt ebenfalls die Ansiedlung der Käfer. Die Larven werden direkt auf die von Blattläusen befallenen Pflanzen ausgesiedelt. Wenn die Temperaturen über 20 °C klettern, gehen die Marienkäfer und auch die Larven am fleißigsten gegen Blattläuse vor.
Nützling Marienkäfer gegen Blattläuse
Der kleine gepunktete Käfer ist ein Nützling aus der Natur. Er kann für die Schädlingsbekämpfung ohne Chemie eingesetzt werden. Verschiedene Arten von Blattläusen zählen zur Hauptnahrungsquelle von Marienkäfern und ihrer Larven. Ein einzelner Marienkäfer kann am Tag bis zu 50 Blattläuse verspeisen. Die Larven des Marienkäfers schaffen es in ihrer ganzen Entwicklungszeit auf durchschnittlich 400 Blattläuse. In einem Marienkäferleben können etwa 6000 Blattläuse pro Käfer vernichtet werden. Auch gegen Spinnmilben wird der Marienkäfer erfolgreich eingesetzt. Dort, wo Marienkäfer den Schädlingen den Kampf ansagen, bleiben die Pflanzen im Garten von Schäden verschont. Diese Möglichkeit der Schädlingsbekämpfung ist kostengünstig und schont die Pflanzen. Auch im Sinne der eigenen Gesundheit ist der Verzicht auf chemische Schädlingsbekämpfung unerlässlich, wenn man Gemüse und Obst aus dem Garten ernten will.
Geeignete Pflanzen, um Marienkäfer anzulocken
Folgende Pflanzen sind bestens geeignet, um Marienkäfer im Garten anzulocken:
- Kornblumen
- Ringelblumen
- Löwenzahn
- Koriander
- Fenchel
- Minze
- Garten-Hibiskus
- Rainfarn
- Storchschnabel
- Große Knorpelmöhre
- Schmuckkörbchen
- Gurkenkraut/Dill
- Gemeine Schafgarbe
- Knollige Seidenpflanze
- Kümmel
- Strandflieder
- Klatschmohn
- Senf
- Mädchenauge
- Silberkraut
- Knoblauch
Die aus dem Mittelmeerraum stammende Kornblume liebt sonnige und halbschattige, windgeschützte Standorte. Sie blüht entweder im Frühling oder im Herbst und zählt zur bevorzugten Nahrung der Marienkäfer. Eine weitere Spezialität für die kleinen Käfer sind Ringelblumen. Diese lieben einen sonnigen Platz und blühen meistens ab Juni in leuchtendem Gelb-Orange. Der Löwenzahn wird ebenfalls von den Marienkäfern geliebt. Diese Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Koriander stammt ebenfalls aus dem Mittelmeerraum, er blüht von Juni bis Juli und braucht zum Gedeihen viel Wasser. Der Fenchel lockt ebenfalls Marienkäfer in den Garten. Er benötigt einen warmen Standort und nährstoffreiche Böden. Eine weitere Möglichkeit, Marienkäfer in den Garten zu holen, ist die Minze. Sie ist eine sehr pflegeleichte und duftende Pflanze. Der Rainfarn ist eine Zierpflanze, die starke ätherische Öle enthält. Auch sie lockt die kleinen gepunkteten Käfer in den Garten. Der Storchenschnabel liebt einen sonnigen Standort und sehr kalkhaltige Böden. Er ist sogar bis -15 °C winterhart. Eine weitere Spezialität für Marienkäfer ist die aus dem Mittelmeerraum stammende Große Knorpelmöhre. Sie blüht gerne zwischen Juni und September und liebt sonnige Plätze. Die Blüten des Schmuckkörbchens erstrahlen in kräftigen Farben von Juni bis September. Diese Pflanze liebt einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden.
Dille ist eine weitere pflegeleichte Pflanze, die humusreiche Böden bevorzugt und Marienkäfer anlockt. Auch mit der Gemeinen Schafgarbe haben die kleinen Käfer ihre Freude. Die pflegeleichte Pflanze kommt in der Natur meistens mit weißen Blüten vor. Als Gartenpflanze ist sie auch in den Farben rosa, gelb, orange und rot zu finden. Die knollige Seidenpflanze zieht mit ihren duftenden Blütenbällen Marienkäfer und Schmetterlinge an. Sie liebt einen sonnigen und warmen, windgeschützten Standort. Das Mädchenauge gedeiht auf jedem Boden und erstrahlt in leuchtendem Gelb von Juli bis September. Das pflegeleichte Silberkraut liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen Boden. Knoblauch ist eine weitere Pflanze, die Marienkäfer und andere Nützlinge anzieht, Schädlinge aber abstößt.
Wenn sich die heimischen Nützlinge nicht bereits selbst im Garten verbreitet haben, kann man sie auch mit speziellen Pflanzenpollen anlocken. Es ist daher sinnvoll, möglichst viele der oben genannten Pflanzen im Garten anzusiedeln. Kornblumen, Ringelblumen und Gemeine Schafgarbe verschönern das Blumenbeet und malen bunte Tupfen in die Blumenwiese. Koriander ist im Kräutergarten perfekt anzusiedeln. Viele der oben genannten Pflanzen sind sehr dekorativ und einige sogar zum Verzehr geeignet.
Marienkäferlarven kaufen
In einigen Fachgeschäften gibt es die Marienkäferlarven auch zu kaufen. Im Larvenstadium fressen die Marienkäfer besonders viele Blattläuse. Damit sich die Marienkäferlarven auch wohl fühlen im Garten, sollte dieser vorweg marienkäferfreundlich gestaltet werden. Zu diesem Zweck ist es empfehlenswert, ein Insektenhotel im Garten zu integrieren.
Spezielle Trunkmischung für Marienkäfer
Ist der Garten relativ klein, und können die bevorzugten Pflanzen für Marienkäfer nicht in größerem Ausmaß angepflanzt werden, kann das Anlocken der Tiere mit einem speziellen Trunk versucht werden.
Das Rezept ist wie folgt:
100 g Holunderblüten mit einem Liter Wasser mischen und erhitzen, anschließend über Nacht ruhen lassen. Am nächsten Tag können die Blüten abgesiebt werden. Das Gemisch weiter mit zwei Teilen Wasser verdünnen und im Garten versprühen. Die Mischung lässt sich alternativ mit 1,5 kg Zucker aufkochen und kann später im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt werden. Dieser Sirup ist ein gefundenes Fressen für die kleinen Käfer. Dennoch können sie nicht nur von diesem Sirup leben, sondern werden auch in die Umgebung ausschwärmen, wenn die marienkäferfreundlichen Pflanzen nicht in gebrauchten Ausmaß im Garten vorhanden sind.
Schutz vor natürlichen Feinden
Zu den natürlichen Feinden des heimischen Marienkäfers zählen Ameisen und die Marienkäfer-Brackwespe. Letztere ist besonders gefährlich, da sie ihre Eier in die Marienkäfer legen kann. Wenn dies geschieht, werden die Marienkäfer von innen ausgehöhlt und müssen sterben. Der natürliche Feind der Brackwespe ist die Schlupfwespe, die im Garten gerne gesehen sein sollte. Vor Ameisen kann man sich wie folgt schützen: Am besten ist es, auf einer Ameisenstraße Thymian, Lavendelblüten oder Zitronenkraut auszulegen. Ist ein ganzes Ameisennest vorhanden, kann man es unter Wasser setzen, dann werden sich die Ameisen eine andere Bleibe suchen.
Expertentipp
Es ist sinnvoll, sich mit dem Aussehen des Marienkäfer-Nachwuchses in den verschiedenen Entwicklungsstadien auseinander zu setzen, damit er nicht versehentlich für einen Schädling gehalten wird.
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