Wer hierzulande von Melonen spricht, denkt meist an saftige Wassermelonen. Doch es gibt eine große Vielfalt, zu denen nicht nur die in Deutschland ebenfalls weithin bekannten Zucker- und Honigmelonen, sondern auch ungewöhnlichere Früchte wie die Hornmelonen gehören. In diesem Beitrag erhalten Sie interessante Fakten über die Herkunft und Verwandtschaftsverhältnisse unterschiedlicher Melonen.
Urheimat
Viele Botaniker vermuten, dass Melonen ursprünglich aus Afrika stammen. Es existiert jedoch eine weitere Theorie, nach der zumindest einige Arten ihren Ursprung in Asien, insbesondere im heutigen Iran und Indien, haben.
Die Geschichte der Wassermelonen
Wassermelonen stammen von den in West- und Zentralafrika beheimateten Tsamma-Melonen ab. Sie besitzen bitter schmeckendes Fruchtfleisch, die Samen dienten jedoch schon früh zur Herstellung von Mehl und Öl. Da sie gut haltbar waren, wurden sie oft auf Schiffsreisen mitgenommen und kamen bereits in der Bronzezeit nach Sardinien und Ägypten. Die Römer sorgten für ihre weitere Verbreitung in Europa. Heute findet man Wassermelonen in fast allen Ländern der Welt, auch wenn sie nur in warmen Klimazonen im Freien kultiviert werden können.
Verwandtschaftsbeziehungen
In der botanischen Systematik gelten alle Arten als zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae) gehörig. Sie bilden dennoch keine eigene Gruppe, sondern teilen sich auf vier Genera, Acanthosicyos, Benincasa, Citrullus und Cucumis, auf, wobei Zuckermelonen enger mit Gurken verwandt sind als mit den ihnen ähnlich sehenden Wassermelonen.
Acanthosicyos
Innerhalb der Gattung Acanthosicyos finden sich die sogenannten Nara-Pflanzen (Acanthosicyos horridus), deren Früchte als Nara-Melonen bekannt sind. Sie wachsen in einem etwa 40 bis 60 km breiten Streifen der Namib-Wüste in Namibia. Dort werden die Früchte sowohl zum Verzehr als auch als Heilmittel genutzt.
Benincasa

Die Gattung Benincasa umfasst eine einzige Art. Benincasa hispida, in unseren Breiten als Wachsmelonen oder Wachskürbisse bezeichnet. Dabei handelt es sich um möglicherweise aus Ostasien stammende Melonen, die heute vor allem in Südostasien verbreitet sind. Ihre Früchte sind insbesondere in China, Indien und auf den Philippinen sehr beliebt. Gelegentlich findet man sie auch in der Karibik.
Citrullus

Die Gattung Citrullus, bei uns Zitrullen genannt, umfasst sieben Arten. Die wichtigste ist die Wassermelone (Citrullus lanatus), die in vielen Zuchtvariationen auf der ganzen Welt als Durstlöscher geschätzt wird. Daneben gehören der Bitterkürbis (Citrullus colocynthis) und die in Afrika verbreiteten Arten Citrullus ecirrhosus, Citrullus rhemii, Citrullus naudinianus, Citrullus mucosospermus und Citrullus amarus dazu.
Cucumis

Die Gattung Cucumis umfasst die Gurken. Zu ihr gehören auch die Hornmelonen (Cucumis metuliferus) und die große Gruppe der Cucumis melo. Sie lässt sich weiter unterteilen in:
- Cantaloupe-Melonen (Cucumis melo cantalupensis)
- Winter- und Honigmelonen (Cucumis melo inodorus)
- Netzmelonen (Cucumis melo reticulatus)
- Cucumis melo agrestis
- Cucumis melo conomon
Expertentipp
Von den meisten Melonenarten kann man in Gärten in Mitteleuropa keine Früchte ernten, da sie erfrieren, bevor sie vollständig ausgereift sind. In warmen Regionen kann man dennoch mit früh reifenden Sorten Erfolg haben. Ziehen Sie die Pflanzen auf dem Fensterbrett vor und pfropfen Sie sie auf Feigenblatt-Kürbiskeimlinge auf, um ihre Widerstandskraft zu erhöhen.
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