Viele Hobbygärtner und Landwirte bauen Kartoffeln mittlerweile unter einer Mulchschicht an. Angesichts heißer Sommer mit langen Trockenperioden ist das sinnvoll, da Mulch die Feuchtigkeit im Boden hält und Kartoffelpflanzen zu einem gesunden Wachstum verhilft. Wie Sie Ihre Kartoffeln richtig mulchen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Vorteile des Mulchens
Eine Mulchschicht spendet dem Boden nicht nur Schatten und speichert Feuchtigkeit, sondern schützt zusätzlich vor Erosion durch Wind und Starkregen. Auch Unkräuter haben unter einer dicken Mulchdecke keine Chance.
Das Aufbringen einer Mulchschicht fördert darüber hinaus den Humusaufbau und das Bodenleben. Die beim Zersetzungsprozess freiwerdenden Nährstoffe versorgen die Kartoffelpflanzen zusätzlich. Auf diese Weise schaffen Sie beste Wachstumsbedingungen für die schmackhaften Knollen.
Kartoffeln mulchen – Schritt-für-Schritt Anleitung

Die Knollen von Kartoffeln dürfen dem Sonnenlicht nicht ausgesetzt sein, da sie sonst den giftigen Stoff Solanin produzieren. Aus diesem Grund werden Kartoffeln in Dämmen angebaut. Haben die Pflanzen eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht, wird Erde bis zur Höhe der Triebspitzen angehäufelt. Neben dem Schutz vor Sonnenlicht sorgt das Anhäufen der Erde für einen höheren Ertrag, da sich unter der angehäuften Schicht zusätzliche Wurzeln und Knollen bilden. Nach drei bis vier Wochen sollte der Vorgang wiederholt werden.
Nach dem zweiten Anhäufeln ist der optimale Zeitpunkt zum Aufbringen von Mulchmaterial. Bringen Sie eine 10 bis 20 Zentimeter starke Mulchschicht auf die Dämme auf. Stroh, Heu, angetrockneter Rasenschnitt und klein gehäckseltes Laub sind hierfür ideal geeignet. Gießen Sie das frisch verteilte Mulchmaterial gut an, um die Schicht zu verdichten und zu verhindern, dass das Material weggeweht wird.
Alternativ können Sie Ihre Kartoffeln nach den Prinzipien der Permakultur anbauen. Hier wird auf das Anhäufeln von Erde verzichtet. Die Saatkartoffeln werden direkt mit einer mindestens 40 Zentimeter dicken Mulchschicht aus trockenem Heu oder Stroh bedeckt. Grasschnitt ist in diesem Fall nicht geeignet, da sich in einer solch dicken Lage des feuchten, kompakten Materials schnell Schimmel bildet.
Nach einiger Zeit zersetzt sich Mulchmaterial und wird lichtdurchlässiger. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig, ob die Knollen noch ausreichend vor Sonne geschützt sind und legen Sie bei Bedarf Material nach.
Expertentipp
Um Kartoffelpflanzen mit einer Extraportion an Nährstoffen zu versorgen, kann man als untere Mulchschicht eine Lage Schafwolle ausbringen. Schafwolle ist nicht nur ein wertvoller organischer Langzeitdünger, sondern eignet sich aufgrund der hohen Wasserspeicherkapazität hervorragend zum Mulchen.
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