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Mulchmäher zum Rasen mulchen – sinnvoll oder nicht?

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Mulchmäher zum Rasen mulchen - sinnvoll oder nicht

Mulchen gilt als eine naturnahe, einfache und zeitsparende Methode, einen Rasen gleich beim Mähen zu düngen. Im Handel werden auch eigens dafür designte Mulchmäher anstelle von gewöhnlichen Rasenmähern angeboten. Doch wie notwendig ist die Anschaffung eines Mulchmähers wirklich und für wen macht sie tatsächlich Sinn?

Was ist Mulchen?

Unter Rasen Mulchen versteht man das Liegenlassen des Schnittgutes auf dem Rasen nach dem Mähen. Dadurch werden die in den abgeschnittenen Pflanzenteilen enthaltenen Nährstoffe nicht entfernt und kehren durch die natürliche Verrottung wieder in den Boden zurück. Das entspricht dem Vorgang beim natürlichen Absterben von Pflanzenteilen auf einer naturbelassenen Wiese und gilt daher als besonders naturnahe Form der Rasenpflege.

Welche Vorteile hat das Mulchen?

Welche Vorteile hat das Mulchen


Durch das Mulchen ist weniger künstliche Düngung erforderlich, wodurch man sich als Gartenbesitzer Geld erspart und Schädigung der Umwelt durch Kunstdünger vermeidet. Die Schnittabfälle müssen nicht mehr entsorgt werden, was vor allem für Besitzer kleiner Gärten, in denen nicht viel Raum für die Kompostierung zur Verfügung steht, eine Erleichterung bedeutet. Zudem entsteht eine Schutzschicht auf dem Rasen, die das Gras vor Schädigung durch zu starke Sonneneinstrahlung, Wind, Kälte und Austrocknung schützt.

Tests der Universität für Bodenkultur in Wien haben ergeben, dass richtig gemulchte Rasenflächen gesünder und widerstandsfähiger bleiben als gemähte, die schwach gedüngt wurden. Auf der gemähten Vergleichsfläche kam es zu einer Verschiebung zu weniger robusten Grasarten, während die gemulchten Flächen kaum Unkrautbildung zuließen und einen besseren Lebensraum für nützliche Bodenorganismen boten.

Umstrittene Zeitersparnis

Umstrittene Zeitersparnis
Meist wird bei den Vorteilen des Mulchens auch Zeitersparnis beim Rasenmähen angeführt. Das ist insofern korrekt, als durch das Wegfallen des Auffangens des Schnittgutes keine Arbeitsunterbrechungen zur Entleerung des Auffangbehälters mehr erforderlich sind. Das Mähen und Düngen kann in einem einzigen ununterbrochenen Arbeitsschritt erfolgen.

Allerdings muss beim Mulchen häufiger gemäht werden als beim gewöhnlichen Rasenmähen. Manche Experten empfehlen, einmal pro Woche bis alle fünf Tage zu mähen. Andere erklären, dass zur optimalen Rasenpflege sogar zwei bis drei Mal in der Woche gemäht werden sollte.

Wer also gerne auch unter der Woche Gartenarbeiten durchführt, ihre Dauer aber lieber kurz hält, wird das Mulchen als zeitsparend empfinden. Wer dagegen meist nur am Wochenende Zeit und Energie für die Gartenpflege findet, wird es als eher zeitraubend erleben.

Gibt es Nachteile, die gegen das Mulchen sprechen?

Gibt es Nachteile, die gegen das Mulchen sprechen
Auch die Mulch Schicht auf dem Rasen hat nicht immer nur gute Seiten. Ist sie zu dick oder die Lichteinstrahlung zu schwach, kann das Gras darunter zu wenig Licht oder Luft bekommen und absterben. Bei eher nassen Böden, starker Taubildung oder Regennässe behindert sie die Verdunstung des Wassers. Das fördert das Entstehen von Krankheiten sowie den Befall mit Pilzen oder Fäulnisbakterien.

Aus diesem Grund ist das Mulchen vor allem in eher trockenen Regionen sinnvoll und es wird meist empfohlen, es nur bei dauerhaft trockenem Wetter durchzuführen. Wer ohnehin bereits mit Pilzbefall zu kämpfen hat oder in einer eher feuchten Gegend lebt, sollte daher eher auf einen Mulchmäher verzichten.

In Regionen mit trockenen Sommern aber eher regnerischen Phasen im Frühjahr oder Herbst kann es auch sein, dass man zeitweise auf einen traditionellen Rasenmäher zurückgreifen muss, um die Gesundheit des Rasens zu erhalten oder wiederherzustellen. In solchen Fällen hängt es meistens von der Größe des Gartens und dem verfügbaren Platz im Schuppen ab, ob sich die Anschaffung eines Mulchmähers zusätzlich zum Rasenmäher auszahlt.

Welche Rasenflächen eignen sich für das Mulchen?

Für die Pflege durch Mulchen eignen sich vor allem Rasenflächen in sonniger Lage und mit eher trockenen Böden beziehungsweise guter Drainage. Das Gras sollte beim Mulchmähen nicht zu hoch sein, damit die Mulchschicht nicht zu dick wird. Es kann daher durchaus sinnvoll sein vor dem ersten Mulchmähvorgang noch einmal mit dem Rasenmäher zu mähen, um das Gras vorbereitend zu kürzen.

Kann man auch mit dem Rasenmäher mulchen?

Oft wird behauptet, dass das Mulchen mit dem gewöhnlichen Rasenmäher nicht möglich wäre. Der Unterschied zwischen dem Schnittgut des Rasenmähers und des Mulchmähers ist jedoch lediglich die Länge. Ein Mulchmäher mäht das Gras zunächst, häckselt dann den Schnitt und wirft ihn danach auf den Rasen aus. Beim Rasenmäher wird, wenn man den Fangkorb entfernt, das Schnittgut in derselben Länge auf den Rasen ausgeworfen, in der es abgeschnitten wurde. Das ist beim Mulchen unerwünscht, da die langen Stücke das Risiko erhöhen, dass das darunter liegende Gras nicht genug Licht erhält.

Daher vertreten viele Experten die Meinung, dass auch mit dem Rasenmäher gemulcht werden kann, wenn er so eingestellt wird, dass er nur die Spitzen der Grashalme abschneidet. Allerdings ist das Mulchen mit dem Standard-Rasenmäher ein wenig aufwändiger als mit dem eigens für es designten Mulchmäher.

Expertentipp

Neben dem reinen Mulchmäher und dem klassischen Rasenmäher gibt es auch Kombigeräte, die beide Funktionen ausführen können. Sie bringen zumeist sowohl beim Rasenmähen als auch beim Mulchen eine etwas schwächere Leistung als ein spezialisiertes Gerät, sparen aber Platz und Geld, wenn beide Funktionen benötigt werden. Insbesondere in kleineren Gärten sind Spitzenleistungen oft nicht erforderlich und ein Kombigerät ist vollkommen ausreichend.

Häufig gestellte Fragen

Wie hoch darf das Gras vor dem Mulchmähen sein?

Die Höhe sollte 10 cm nicht übersteigen. Deutlich besser ist es, bereits bei einer Länge von 7 oder 8 cm zu mähen.

In welcher Jahreszeit sollte man den Rasen mulchen?

Wenn das Wetter trocken genug ist, kann man zu jeder Jahreszeit mulchen. Die wichtigste Jahreszeit ist jedoch das Frühjahr, wenn das Gras die Nährstoffe am dringendsten braucht. Dann ist es sinnvoller etwas häufiger zu mulchen als im Sommer und Herbst.

Kann Mulchen das Düngen gänzlich ersetzen?

Unter optimalen Bedingungen, wenn das Mulchen das ganze Jahr über möglich ist, ja. In anderen Fällen kann aber von Zeit zu Zeit eine leichte zusätzliche Düngung erforderlich werden.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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