Üppige Obsternten können Hobbygärtner vor ein Problem stellen, denn nicht alle Früchte lassen sich frisch verzehren oder einlagern. Bei sehr hohen Erträgen stellt sich zudem die Frage nach der Konservierung. Das Einkochen von Fruchtsäften ist eine Möglichkeit, die Ernte haltbar zu machen. Wie man selbst hergestellte Fruchtsäfte einkocht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Vorbereitung
Für das Einkochen von Fruchtsäften werden wenige Utensilien benötigt. Bei allen Behältern und Hilfsmitteln sollte jedoch auf Sauberkeit geachtet werden. Bereits geringe Verunreinigungen können zur Gärung und zur Entwicklung von gesundheitsschädlichen Stoffen führen. Benötigt werden:
- Kochtopf oder Dampfentsafter
- engmaschiges Sieb
- Abseihtuch
- Schöpfkelle
- Trichter
- geeignete Flaschen
- Etiketten
Legen Sie die offenen Einmachflaschen in einen Topf mit kaltem Wasser und bringen Sie das Wasser zum Kochen. Die gleichzeitige Erhitzung verhindert, dass das Glas springt. Nach etwa zehn Minuten sind die Flaschen steril.
Waschen Sie das Obst und sortieren Sie die Früchte aus, die überreif, beschädigt oder schimmlig sind. Sie würden nicht nur den Geschmack des Saftes beeinträchtigen, sondern auch die Haltbarkeit. Größere Früchte wie Äpfel oder Nektarinen werden in Stücke geschnitten. Entfernen Sie zudem Kerne und Steine. Bei Beeren, Aprikosen, Kirschen und Pflaumen sind diese Maßnahmen nicht nötig.
Entsaften im Topf
Für die Entsaftung in einem Kochtopf wird das gewaschene, vorbereitete Obst in einen großen Topf gegeben und knapp mit Wasser bedeckt. Lassen Sie die Früchte köcheln, bis sie platzen und weich sind. Wählen Sie eine möglichst geringe Temperatur, kochen Sie mit geschlossenem Deckel und überprüfen Sie die Konsistenz alle fünf bis zehn Minuten.
Legen Sie ein engmaschiges Sieb auf einen Topf oder eine Schüssel und legen Sie es mit dem Abseihtuch aus. Geben Sie das gekochte Obst und den Saft in das Sieb. Lassen Sie die Früchte kurz abkühlen und abtropfen. Pressen Sie die festen Bestandteile im Sieb mit Hilfe einer Kelle oder mit den Händen aus. Führen Sie die Spitzen des Tuchs zusammen und drehen Sie diese ineinander, um die Schalen und das Fruchtfleisch auszuwringen.
Dampfentsafter
Stellen Sie regelmäßig Fruchtsäfte her, lohnt sich die Anschaffung eines Dampfentsafters. Füllen Sie Wasser bis zur Markierung in den Entsafter, stellen Sie den Saftbehälter auf und geben Sie die Früchte in den Obstbehälter. Der aufsteigende Wasserdampf aus dem unteren Behälter bringt die Früchte zum Platzen, der Saft tritt aus und wird im Saftbehälter aufgefangen. Obstschalen, Kerne und Steine werden zurückgehalten. Lediglich die Flüssigkeit gelangt in das Auffanggefäß und kann von dort über einen Schlauch in die Flaschen gefüllt werden.
Abfüllung
Erhitzen Sie die gefilterte Flüssigkeit auf mindestens 72°C, um Keime abzutöten und die nötige Hitze für ein Vakuum zu erzeugen. Füllen Sie den Saft über den Trichter in die sterilisierten Flaschen und lassen Sie einen Abstand von drei Zentimetern zum Verschluss. Verschließen Sie die Flaschen und stellen Sie sie auf den Kopf. Denken Sie dabei an Ihre Sicherheit und schützen Sie Ihre Hände vor Verbrennungen. Die Flaschen stehen sicherer, wenn Sie einen leeren Getränkekasten verwenden.
Sind die Flaschen dicht verschlossen, halten sich Fruchtsäfte bei kühler Lagerung mehrere Monate. Sie weisen einen hohen Vitamingehalt auf, verderben nach dem Öffnen jedoch schnell.
Einkochen
Um die Haltbarkeit auf ein bis zwei Jahre zu verlängern, müssen die Flaschen mitsamt Fruchtsaft nach dem Verschließen erneut erhitzt werden. Stellen Sie sie dazu in einen hohen Topf und füllen ihn mit Wasser, bis die Flaschen zu drei Vierteln bedeckt sind. Lassen Sie das Wasser für eine halbe Stunde köcheln. Durch die Hitze sinkt der Vitamingehalt, der Verschluss zieht sich jedoch dichter an. Auf diese Weise werden Geschmack, Aromen und Farbe bewahrt.
Expertentipp
Lassen Sie eingekochte Fruchtsäfte für mindestens einen Tag bei Zimmertemperatur abkühlen. Kontrollieren Sie die Verschlüsse, indem Sie die Flaschen auf den Kopf stellen. Austretende Flüssigkeit deutet undichte Verschlüsse hin und der Saft ist gekühlt nur wenige Tage haltbar.
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