Wassertriebe, auch Wasserschosser genannt, sind dünne Triebe an Obstbäumen, die meist senkrecht nach oben wachsen. Werden sie nicht entfernt, nehmen sie dem Gewächs Raum und Licht, das zur Ausbildung von anderen Trieben und Früchten fehlt. Wie Sie Wassertriebe richtig entfernen, um für eine reiche Ernte zu sorgen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Entstehung von Wassertrieben
Wasserschosser werden von Obstbäumen oft dann gebildet, wenn sie zu stark zurückgeschnitten wurden. Sie tendieren dazu, entferntes Holz rasch nachwachsen zu lassen. Theoretisch kann ein Obstbaum dazu bestrebt sein, mit Wassertrieben mehr Früchte zu bilden, wenn das an vergreisten Ästen nicht mehr möglich ist.
Gründe für das Entfernen von Wassertrieben

Wasserschosser verursachen viele Nachteile, denn Obstbäume benötigen für ihre Bildung Energie, die an anderer Stelle fehlt. Sie stören das Gesamtbild aufgrund ihres senkrechten Wuchses und beeinträchtigen die Entwicklung anderer Äste sowie die Bildung von Früchten bis hin zur Vergreisung. An senkrecht wachsenden Ästen entwickeln sich zudem kaum Früchte, sie sind anfällig für Krankheiten und stellen ein Gesundheitsrisiko dar.
Entfernen von Wasserschossen

Bei Schnitten an Obstbäumen sollte man grundsätzlich Vorsicht walten lassen. Ein zu starker Schnitt ist kontraproduktiv, denn er regt ein stärkeres Wachstum an. Man erreicht damit das Gegenteil und hat im nächsten Jahr noch mehr Arbeit. Den Obstbäumen werden wertvolle Nährstoffe entzogen und sie tragen als Folge weniger Früchte, die oft von schlechterer Qualität sind.
Mehr als ein Drittel der Triebe sollte bei einem Rückschnitt nicht entfernt werden. Es muss eine stets scharfe und saubere Astschere verwendet werden, damit keine unnötigen Risse oder Verletzungen durch ausgefranste Wundränder entstehen. Aststummel gilt es zu vermeiden, denn aus ihnen kann ein Obstbaum erneut stark austreiben. Schnitte sollten idealerweise oberhalb des Astrings, nah am Hauptast erfolgen.
Besser ist es, wenn man Wassertriebe beherzt ausreißt. An diesen Stellen können in den meisten Fällen keine neuen Triebe entstehen. Man fasst dazu vorzugsweise gleich mehrere Triebe am unteren Drittel an und reißt sie mit einem kräftigen Ruck heraus.
Idealer Zeitpunkt für das Entfernen von Wassertrieben
Der optimale Zeitraum für einen Baumschnitt ist das zeitige Frühjahr. Es sollte ein frostfreier, nicht zu sonniger Tag ausgewählt werden. Neue Wasserschosser entstehen in der Wachstumsperiode und können sofort entfernt werden. Das sollte im Mai nach den Eisheiligen bis zum Frühsommer geschehen. In dieser Zeit sind die neuen Triebe noch weich und lassen sich einfach entfernen.
Expertentipp
An manchen Stellen eines Obstbaums kann es sinnvoll sein, Wasserschosser nicht zu entfernen, sondern sie als fruchttragende Äste wachsen zu lassen. Dazu werden sie angebunden und behutsam in die passende Wuchsrichtung, die sogenannte Saftwaage, gebogen.
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