Stecklinge im Wasserglas bewurzeln – Tipps und Tricks

Die Wasserglas-Methode ist eine einfache Möglichkeit zusätzliche Pflanzen zu gewinnen. Es ist bei mehrjährigen Arten möglich und nicht besonders schwierig, wenn bestimmte Anforderungen beachtet werden. Die Jungpflanzen haben außerdem die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze.

Geeignete Pflanzen auswählen

Die Pflanzenvermehrung durch Stecklinge ist für Zimmerpflanzen und Kräuter, aber auch für Garten-, Kübel- und Balkonpflanzen, die einen Rückschnitt gut vertragen, geeignet. Die Pflanzen müssen zudem mehrjährig sein und sollten nicht gerade in der Blüte stehen.

Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden der Stecklinge

Es wird empfohlen Staudenstecklinge im Frühling zu schneiden, Stecklinge von sommergrünen Sträuchern im Frühsommer und von immergrünen Gehölzen im Spätsommer. Die Pflanzen haben dann die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum.

Fallen Stecklinge bei einem Rückschnitt an, kann ebenfalls versucht werden daraus neue Pflanzen zu ziehen. Bei Zimmerpflanzen lassen sich Stecklinge insbesondere während der Hauptwachstumsphase entnehmen.

Die Stecklingsgewinnung

Als Stecklinge eignen sich junge Triebe, die nicht verholzt sind. Sie sollten kräftig sein, gesund aussehen, 10 bis 20 cm lang sein und möglichst mehrere Blätter haben, jedoch keine Blüten. Das untere Blattpaar wird entfernt, sodass sich nur am oberen Teil Blätter befinden. Diese sollen später nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Sind bereits Knospen oder Blütenansätze vorhanden, müssen diese entfernt werden.

Die Bewurzelung

Die Stecklinge müssen direkt nach dem Schneiden in Wasser gestellt werden, damit die Schnittstelle nicht austrocknet. Es bietet sich an Gläser zu verwenden, die passend erscheinen. Der Stängel muss mindestens drei Zentimeter in das Wasser hineinreichen, während die Blätter locker auf dem Glasrand liegen sollten. Werden die Gläser mit Alufolie abgedunkelt oder Braungläser verwendet, wurzeln die Triebe etwas schneller.

Optimale Wachstumsbedingungen

Gute Bedingungen haben Stecklinge, wenn sie bei Raumtemperatur an einem hellen Ort stehen. Das Fensterbrett ist ideal, allerdings ist direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Das Wasser muss alle zwei Tage gewechselt werden. Leitungswasser sollte ruhen bis es Zimmertemperatur erreicht hat. Ist das Wasser zu kalt, wird der Wachstumsprozess verlangsamt.

Damit die Wurzeln gleichmäßig austreiben, ist darauf zu achten, dass jeder Steckling etwas Abstand zum Boden des Glases hat. Haben sich Wurzeln gebildet, müssen diese immer unter Wasser sein. Die Wurzelbildung dauert meist zwei bis drei Wochen, manchmal auch länger. Es ist also Geduld gefragt. Solange ein Steckling nicht welk wird oder fault, besteht Hoffnung.

Haben die Wurzeln eine Länge von ca. 2 Zentimetern erreicht, dürfen die Stecklinge in einen Topf mit Erde gepflanzt werden. Diesen Zeitpunkt sollten Sie nicht verpassen, denn sind die Wurzeln zu lang oder hat sich ein Wurzelknäuel gebildet, wird das Einpflanzen etwas schwieriger.