Der Anbau von Mirabellen erfreut sich unter Hobbygärtnern wieder immer größerer Beliebtheit. Die kleinen süßen Früchte schmecken nicht nur im Kuchen hervorragend, auch Marmelade oder Chutney lassen sich im Handumdrehen aus der eigenen Ernte zubereiten. Umso ärgerlicher ist es, wenn Schädlinge und Krankheiten den Ernteertrag in verheerendem Ausmaß verringern. In solchen Fällen sollte schnell gehandelt werden, um die Mirabellen-Ernte doch noch retten zu können!
Mirabellen pflanzen: Der richtige Anbau
Zunächst sollte die Warenart des einzupflanzenden Mirabellenbaums bestimmt werden. Hierbei wird zwischen Container- und wurzelnackter Ware unterschieden.
- Eine wurzelnackte Pflanze wurde ohne Erde erworben. Diese Warenart sollte allerdings nur bei optimalen Temperaturen gesetzt werden. Am besten eignet sich hier der Herbst, da der Mirabellenbaum so vor dem Winter genügend Zeit zum Anwachsen hat. Wird der Baum Im Oktober ausgepflanzt, kann sichergestellt werden, dass in der Regel erst einmal keine Bodenfröste auftreten werden.
- Wer sogenannte Containerware gekauft hat, der erhält eine in einem Topf kultivierte Pflanze. Der Vorteil dieser Warenart ist, dass keine Wurzelmasse verletzt oder verloren gegangen ist. Da diese Pflanzen das ganze Jahr geliefert werden, können sie auch das ganze Jahr über eingepflanzt werden. Bodenfrost sollte allerdings in jedem Fall vermieden werden. Der beste Zeitpunkt im Herbst ist nach dem Laubfall oder im Frühling vor der Blüte.
Zwischen zwei Gewächsen sollte ein Abstand von 4 bis 5 Metern eingehalten werden – so kann sich auch die Baumkrone ausreichend entfalten. Soll der Baum vor einer Wand eingepflanzt werden, so ist ein Abstand von mindestens 2,5 Metern zu dieser einzuhalten. Wer einen hohen Ertrag haben möchte, der pflanzt am besten gleich mehrere Mirabellenbäume. Ein windgeschützter und sonniger Platz im Garten hat sich hier unter Hobbygärtnern bewährt. Der Boden sollte nährstoffreich und einfach feucht zu halten sein, Staunässe ist allerdings zu vermeiden. Zur Vorbereitung sind je nach Wurzelmasse entsprechend große Kuhlen im Boden auszuheben, in die die Bäume dann eingepflanzt werden können.
In der Regel können Mirabellen zwischen August und September geerntet werden. In den südlichen Regionen und je nach Sorte ist eine Ernte bereits im Juli möglich. Sind die Früchte reif, so haben sie ihre typische Farbe erreicht und geben auf sanften Druck etwas nach.
Mirabellen Krankheiten: Schädlingsbekämpfung

Wie alle Pflanzen, können auch Mirabellenbäume von Schädlingen befallen werden. Um die Pflanze zu retten und eine große Ernte zu gewährleisten, sollte auch dementsprechende Schädlingsbekämpfung betrieben werden. Nicht alle Krankheiten und Schädlinge werden hier allerdings gleich behandelt und es gibt einige Hinweise zu berücksichtigen.
Pflaumenwickler
Ist der Mirabellenbaum von Pflaumenwicklern befallen, so sind schwarze Kotreste und Fraßspuren auf Früchten sowie Blättern zu erkennen. Aus den Eiern des Pflaumenwicklers schlüpfen Maden, welche sich in die Mirabellen bohren. Vorbeugend sollten Fanggürtel an den Leitästen ausgelegt werden. Bei einem bereits befallenen Baum helfen Pheromonfallen.
Schrotschusskrankheit
Weist der Mirabellenbaum kleine bräunliche Flecken auf den Blättern auf, welche anschließend zu Löchern werden? Womöglich ist hierfür der sogenannte „Wilsonomyces carpophilus“ Pilz verantwortlich. Nach einiger Zeit verwelken die Blätter und fallen anschließend ab. Da der Pilz es gerne feucht hat, hilft hier vorbeugend ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt. Bei einem bereits befallenen Mirabellenbaum werden 1 bis 4 Fungizid-Spritzungen empfohlen. Das befallene Laub sollte unbedingt aufgesammelt und entsorgt werden, da sich der Pilz auch auf anderen Pflanzen schnell ausbreiten kann.
Mirabellenbaum Kräuselkrankheit
Verformen sich die Blätter und bilden anschließend weiße oder rote Geschwulste? Der Mirabellenbaum ist womöglich Opfer des Pilzerregers „Taphrina deformans“ geworden. Wird diese Krankheit nicht umgehend bekämpft, so kann es aufgrund einer gestörten Fruchtausbildung zu einem vollständigen Ausfall der Ernte kommen. Vorbeugend empfiehlt sich eine luftige Krone und ein regengeschützter Standort. Ist der Baum bereits befallen, kann nur noch ein Fungizid angewandt werden.
Expertentipp
Wer sich einen Mirabellenbaum zulegen möchte, sollte sich für eine möglichst widerstandsfähige Sorte entscheiden. Pflanzen mit einer vollumfänglichen Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen wird es zwar nicht geben, die Sorte „Nancy“ ist jedoch sehr robust und wird deshalb am häufigsten angebaut.
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Bernd Droeschel
20. Mai 2022 um 19:31 Uhr
Mein mirabellenbaum hat dieses jahr merkwuerdige fruechte.die sind deutlich größer als die gesunden und werdn gelb.ansonsten sieht der baum aber gesund aus.woran kann das liegen?? Nirgendwo finde ich dieses problem.
C.S.
14. Mai 2023 um 5:32 Uhr
Ich habe das gleiche Problem. Die Früchte sind länglich, schrumpelig , gelb-bräunlich. Habe bisher schon etliche abgesammelt aber an die weiter oben kommt man nicht dran.
Wer weiß was man da machen kann?