Mirabellen sind beliebt bei Groß und Klein! Viele kennen die wohlschmeckenden Früchte noch von den Großeltern und verbinden wundervolle Erinnerungen mit dem Genuss von Mirabellen. Um eine weitere Mirabelle im Garten sein Eigen zu nennen, zeigt unser Ratgeber wie die Vermehrung der köstlich gelben Früchte gelingt.
Allgemeines zur Mirabelle
Die Mirabelle ist eine Unterart der Pflaume und gehört zu den Rosengewächsen. Erst seit ca. 1900 verbreitete sie sich in Deutschland und wird seit jeher gern als Obst vernascht oder zu fruchtiger Marmelade eingekocht. Ganz typisch für Mirabellen ist, dass sich das Fruchtfleisch kaum vom Kern ablöst. Die Früchte haben eine glatte Schale und können direkt vom Baum gegessen werden. Schon beim Vorbeilaufen entströmt den Früchten ein süßlicher Duft, der an Honig erinnert.
Ursprünglich gehörten Mirabellen zu wilden Gewächsen mit der Eigenschaft, sich selbst zu vermehren. Aus diesem Grund gibt es heute zwei Formen der Mirabelle: der ursprüngliche, naturbelassene Baum und eine veredelte Sorte. Dabei wird die Mirabelle auf einen anderen Träger aufgepfropft und kann sich hier entwickeln. Diese zwei Varianten sind als unterschiedliche Wurzelausleger und den Blättern am Stamm sichtbar.
Vermehrung über Wurzelausläufer
Die Vermehrung über solche Wurzeltriebe erfordert eine wurzelechte Ursprungspflanze. Die wurzelechte Vermehrung ist relativ zuverlässig und meist erfolgreicher als die Vermehrung mit dem Kern der Frucht. Es sind die seitlichen Triebe, die vom Mutterbaum getrennt und eingepflanzt werden können. Der ideale Zeitpunkt der Mirabellenvermehrung ist der Frühsommer. Wichtig ist, dass ein scharfes und sauberes Messer verwendet wird, um das Risiko der Krankheitsübertragung weitestgehend zu verhindern. Die kleinen Ausläufer sollten bereits Wurzeln und Blätter entwickelt haben. Dann können die Ausläufer getrennt und in einem Pflanztopf mit Anzuchterde gesetzt werden. Alternativ ist auch das Umsetzen direkt im Gartenboden möglich. In das Pflanzloch wird vorher eine großzügige Portion Humus gegeben, anschließend den Wurzelausläufer einsetzen und gut angießen. In den nächsten Wochen muss die Erde immer feucht gehalten werden. Staunässe hingegen ist zu vermeiden.
Mirabellen aus einem Kern vermehren

Unter Gartenfreunden ist die Variante, Mirabellen aus einem Kern zu vermehren, sehr beliebt. Allerdings benötigt es ein wenig Geschick und vor allem Geduld, denn die Keimung über den Kern braucht Zeit. Wenn wir von Geduld sprechen, dann ist die Rede von wenigstens sechs Jahren, bis ein solcher Baum endlich Früchte trägt. Die Vermehrung über den Keim wird deshalb auch als Gärtnerleidenschaft angesehen. Auch eine Prise Glück gehört dazu, denn nicht alle Versuche versprechen Erfolg. Deshalb sollten von vornherein mehrere Kerne genutzt werden.
Verwendet werden die Kerne reifer Früchte. Sie müssen gut von ihrem Fruchtfleisch befreit und anschließend mehrere Tage in Wasser eingeweicht werden. Empfehlenswert ist weiches, kalkarmes Wasser. Ebenfalls wichtig ist, dass die Kerne beim Einweichen noch geschlossen sind. Nach drei bis vier Tagen kommen die Kerne dann in den Gartenboden von ein bis zwei Zentimeter Tiefe. Um die Pflanzstelle nicht zu vergessen, sollte sie unbedingt markiert werden, denn vor dem nächsten Frühling werden sich die Sämlinge noch nicht zeigen.
Mit Stecklingen Mirabellen vermehren

Was bei Stauden und anderen Pflanzen gut gelingt, ist bei Obstbäumen eine andere Sache. Die Stecklingsvermehrung ist zwar möglich, Hobbygärtner sollten allerdings nicht auf große Erfolge hinsichtlich der Früchte hoffen. Um Erfahrungen bei der Stecklingsvermehrung zu sammeln, werden die Stecklinge sauber abgeschnitten und in einen Pflanztopf oder direkt in die Erde gesetzt. Im nächsten Frühjahr wird sich zeigen, ob die Stecklinge angewurzelt sind.
Expertentipp
Besonders gut tragend ist die Mirabellensorte Mirabelle von Nancy. Die kleinen gelben Früchte mit roten Punkten werden zwischen Ende August und Ende September geerntet. Sie eignet sich sehr gut zur Vermehrung über Wurzelausläufer.
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