Als Frühkartoffeln werden Kartoffeln bezeichnet, die vor der vollständigen Reife aus der Erde geholt werden. In Deutschland werden sehr frühe Kartoffeln schon im Mai oder Juni, frühe Kartoffeln im Juli geerntet. Späte Speisekartoffeln dürfen hingegen bis September oder Oktober reifen. Bedingt durch die frühe Ernte nach 60 bis 120 Tagen enthalten Frühkartoffeln weniger Stärke als die spät geernteten Kartoffeln. Außerdem ist ihre Schale dünner und weniger stabil. Aus diesem Grund müssen sie direkt nach der Ernte in den Handel gebracht und dabei sehr sorgfältig transportiert werden. Der relativ hohe Preis auf dem Markt sowie der Frischeverlust beim Transport machen einen Eigenanbau besonders attraktiv. Es gibt verschiedene Frühkartoffelsorten, die sich in Vegetationszeit und Geschmack leicht unterscheiden. Geerntet und gelagert werden sie jedoch alle gleich.
Frühe und schonende Ernte
Frühkartoffeln können bereits im Mai geerntet werden, bevor das oberirdische Kraut abgestorben ist. In diesem Fall sollten sie sofort, innerhalb eines Tages, verzehrt werden. Im Juni geerntete Frühkartoffeln sind in der Regel weniger empfindlich gegenüber mechanischen Verletzungen, weil sie schon etwas mehr Schale ausbilden konnten. Ein guter Anhaltspunkt für die Ernte ist etwa 14 Tage nach Absterben des Krautes.
Die empfindlichen Frühkartoffeln sollten besonders schonend geerntet werden. Entfernen Sie zuerst die oberirdischen Blätter. Fangen Sie dann ein paar Handbreit vom Stamm entfernt an zu graben. So können Sie vermeiden, die außen liegenden Knollen zu beschädigen. Gut geeignet für die Kartoffelernte ist eine Grabegabel, mit der die Kartoffeln vorsichtig aus der Erde gehoben werden können.
Kurze Lagerung

Die dünne Schale der frühreifen Kartoffeln wird sehr leicht verletzt und macht die Knollen anfällig für Fäulnis. Frühkartoffeln sollten deswegen innerhalb von zwei Wochen nach der Ernte verzehrt werden. Bei Kartoffeln aus dem Handel sollte dies sogar innerhalb einer Woche geschehen. Ist das nicht möglich, können die Kartoffeln auch gekocht und nach dem Abkühlen eingefroren werden. Da sie nach dem Auftauen erneut gekocht werden, sollten sie vor dem Einfrieren zwar gar, aber nicht zu weich sein. Anstelle von ganzen Kartoffeln können auch Kartoffelscheiben oder -würfel im Gefrierfach gelagert und später direkt verwendet werden. Rohe Kartoffeln sind nicht zum Einfrieren geeignet, da sich hier die enthaltene Stärke zu Zucker umwandelt.
Expertentipp
Die dünne Schale von Frühkartoffeln ist aber nicht nur von Nachteil: Sie kann einfach abgerieben oder verzehrt werden, die Knollen müssen nicht zeitaufwendig geschält werden. Aufgrund ihrer kleinen Größe sind die frühen Kartoffeln außerdem schneller gar als späte Kartoffeln. Da Frühkartoffeln nicht gelagert werden und immer frisch verzehrt werden, haben sie einen sehr feinen, leicht süßlichen Geschmack. Dieser harmoniert besonders gut mit frischem Spargel. Da Frühkartoffeln und Spargel zur gleichen Zeit erntereif werden, lassen sie sich hervorragend in einem frühsommerlichen Festmahl kombinieren.
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