Bei Kokoserde handelt es sich nicht um eine Form von Erde, sondern um Fasern aus der Rinde der Kokospalme, sowie aus den Schalen der Kokosnüsse. Diese werden desinfiziert, zerkleinert und getrocknet, um sie anschließend zu Pellets oder Ziegeln zu pressen. Kokoserde bietet einige Vorteile, weshalb sie immer öfter in heimischen Blumenkübeln zu finden ist.
Welche besonderen Vorteile hat Kokoserde?
Herkömmliche Blumen- und Pflanzenerde besteht zu einem unterschiedlich hohen Anteil aus Torf, der in heimischen Mooren abgebaut wird, wobei das Ökosystem des Moors geschädigt und Kohlendioxid freigesetzt wird. Dieses wiederum ist schädlich für das Klima des ganzen Planeten und treibt die Erderwärmung voran. Kokosfasern hingegen sind umweltfreundlich, da sie aus einem schnell nachwachsenden Rohstoff bestehen und vollständig kompostierbar sind.
Durch die Trocknung vor dem Transport ist Kokoserde bedeutend leichter als herkömmliche Blumenerde und kann platzsparend gestapelt werden, was Energie einspart. Im heimischen Garten wird aus Kokoserde durch die Zugabe von heißem Wasser Kokossubstrat, das, sobald es abgekühlt ist, als Pflanzenerde dient.
Doch nicht nur die Umwelt profitiert von der Verwendung der Kokosfasern. Anders als gewöhnliche Erde muss der Gärtner bei Kokoserde kein Zusammensacken befürchten, da Kokosfasern ihre Struktur behalten und stets locker und luftig bleiben. So bekommen die Pflanzenwurzeln viel Sauerstoff, was eine Voraussetzung für gutes Wachstum darstellt.
Durch die Desinfektion der Fasern können sich in Kokoserde keine ungebetenen Gäste wie Schimmelsporen, Fliegen- oder Käferlarven oder andere Schädlinge verstecken. Dadurch wird einem Insektenbefall der Pflanzen vorgebeugt. Kokoserde speichert aufgrund ihrer besonderen Struktur Feuchtigkeit sehr gut, weshalb man weniger oft gießen muss. Gleichzeitig kann überschüssiges Wasser problemlos abfließen, sodass sich keine Staunässe bilden kann. Wurzelfäule tritt daher bei Pflanzen, die in Kokoserde wachsen, nicht mehr auf.
Welche Nachteile gibt es?

Da es sich um Naturfasern statt um Erde handelt, kann Kokoserde, die in ihr wachsenden Pflanzen nicht mit Nährstoffen und Mineralien versorgen. Es ist daher wichtig, dem Gießwasser von Anfang an einen Flüssigdünger zuzusetzen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Kokoserde etwas teurer ist als herkömmliche Blumenerde.
Welche Pflanzen profitieren von Kokoserde?
Zimmerbäume und Palmen gedeihen in Kokoserde besonders gut, aber auch Blumen tut diese besondere Form des Untergrunds gut. Es ist auch denkbar, Kokoserde mit einer Spezialerde zu mischen: Für einen Bonsai eignet sich beispielsweise eine Mischung aus Kokosfasern und Blähton. Aufgrund der Sterilität eignet sich Kokoserde auch, um Gemüse wie Paprika, Zucchini und Tomaten sowie Kräuter anzuziehen. Sobald die Jungpflanze die ersten Triebe ausbildet, sollte sie jedoch in eine nährstoffreichere Erde umgetopft werden.
Expertentipp: Der richtige Dünger für Kokoserde
Einmal monatlich sollte dem Gießwasser ein flüssiger Dünger zugesetzt werden. Dabei sollte jedoch kein biologischer, sondern ein mineralischer Dünger verwendet werden, denn Kokoserde ist steril. Sie enthält daher keine Mikroorganismen, die die Pflanzen benötigen, um die Nährstoffe in einem biologischen Dünger aufzuschließen.
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