Die Blüte der japanischen Zierkirsche ist jedes Jahr aufs Neue ein Spektakel. Ihrem Erblühen gewidmet gibt es in Japan sogar ein Fest, das sogenannte „Hanami“. Auch wenn der Baum äußerst pflegeleicht ist, ist es wichtig, dass er genügend Aufmerksamkeit bekommt, damit das wunderschöne Schauspiel der Blütezeit ihr Maximum erreichen kann. Die japanische Zierkirsche ist schnittempfindlich, was den Rückschnitt zu einer leicht heiklen Angelegenheit gestaltet. Da dieser Baum schnell wächst ergeben sich so manche Komplikationen. Grundsätzlich ist ein sonniger Standort und ein regelmäßiger Schnitt aber schon ausreichend für einen blütenreichen Frühling – doch wie schneidet man die japanische Zierkirsche richtig?
Das richtige Werkzeug
Die japanische Zierkirsche reagiert empfindlich auf Quetschverletzungen, daher sollte auf scharfes Werkzeug großer Wert gelegt werden. Das führt zudem zu einem positiven Aspekt beim Wundverschluss, da ein glatter Schnitt deutlich schneller heilt als ein unsauberer. Um Pilzbefall und eine Schwächung des Baumes zu vermeiden, sollte das verwendete Werkzeug vor dem beschneiden desinfiziert werden. Nach dem Beschnitt ist es ratsam Wundverschlussmittel auf die betroffenen Stellen aufzutragen.
Zeitpunkt
In den kalten Wintermonaten entwickelt der Baum viel Pflanzensaft, daher sollte er keinesfalls im Winter beschnitten werden. Am besten eignet sich der Zeitpunkt direkt nach der Blüte im Frühjahr für einen Rundumschnitt, aber auch die Monate Juni und Juli sind möglich. Kleine Formschnitte, wie zum Beispiel ein Abflachen der Krone, werden hingegen am besten in der Mitte des Herbstes durchgeführt. Dadurch erhält die japanische Kirschblüte die Möglichkeit sich bis zum nächsten Austrieb an die neue Form zu gewöhnen.
Der erste Schnitt

Die ersten vier Jahre des Baumes sollten ohne Zuschnitt vergehen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass beim ersten Beschnitt nur leicht ausgedünnt wird und ältere Triebe bevorzugt geschnitten werden. Diese sind meist die am tiefsten liegenden und weisen Risse in der Rinde auf. Auf Dauer werden diese ohnehin zu schwer für den Baum und behindern einen geraden Wachstum. Hat der Baum bereits stark verzweigte Seitentriebe müssen diese ebenfalls korrigiert werden, da der Baum ansonsten zum Wuchern neigt.
Regelmäßiger Rückschnitt

Nach dem ersten Schnitt kann er einmal jährlich oder einmal alle zwei Jahre beschnitten werden. Im Normalfall genügt ein Auslichten der Krone um dem Blattwerk Zugang zu Licht und Frischluft zu gewähren. Dabei werden kranke oder beschädigte Zweige entfernt und Äste, die entgegen der natürlichen Wuchsform wachsen abgeschnitten. Ältere Triebe werden dabei möglichst nahe am Ast abgetrennt, natürlich mit dem Augenmerk darauf dass junge Triebe nicht verletzt werden. Müssen lange Zweige gekürzt werden, so wird der Schnitt oberhalb einer Knospe eines Triebes gesetzt. Es sollte darauf geachtet werden, dass nie in altes Holz geschnitten wird und tatsächlich nur falsch wachsende Triebe entfernt werden. Andernfalls kann der Schnitt zu einem unansehnlichen Wuchs führen, der sich nur schwer korrigieren lässt.
Expertentipp
Um die Zellwände des Stammes zu verdichten kann im Spätsommer Kalium verabreicht werden. Nach dieser Zugabe sollte der Formschnitt in diesem Jahr ausgesetzt werden. Es gibt verschiedenste Kreuzungen der japanischen Zierkirsche die zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen. Beim Beschnitt sollte der tatsächliche Blühzeitpunkt und der Vegetationsfortschritt beachtet werden.
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