Blumen in Gärten sind mehr als reine Ziergegenstände. Sie sind Lebewesen, die Freude bringen, Wohlbefinden verbreiten und die Entspannung nach stressreichen Arbeitstagen fördern. Manche leben nur eine Saison, andere erfreuen uns viele Jahre lang jeden Sommer aufs Neue. Dazu müssen sie jedoch den heimischen Winter überleben.
Wer solche Pflanzen kultivieren möchte, stößt im Fachhandel oft auf Bezeichnungen wie winterhart, winterfest oder frostfest. Auf den ersten Blick scheinen sie alle das Gleiche zu bedeuten, es gibt dennoch Unterschiede.
Winterharte Gewächse
Winterhart bedeutet, dass die Pflanzen den Winter in Deutschland ohne menschliche Hilfe überstehen können. Voraussetzung dafür ist, dass sie im Freien ausgepflanzt sind. Bei Topfpflanzen sind die Wurzeln von einer weitaus geringeren Erdschicht umgeben und können deshalb schneller von Frost erreicht werden. Winterharte Pflanzen, die in Pflanzgefäßen kultiviert werden, sollte man daher vor dem ersten Frost auf dicke Holz- oder Styroporplatten stellen und die Töpfe mit Luftpolsterfolie oder Jute umwickeln.
Seltener findet man zusätzliche Einschränkungen wie ‘winterhart bis -25°C’ oder ‘bedingt winterhart’. Diese Pflanzen überstehen den Winter im Freien ohne Hilfe nur in milden Gebieten oder unter bestimmten Voraussetzungen. Prüfen Sie, um welche Bedingungen es sich handelt und vergleichen Sie diese mit dem zu erwartenden Wetter in Ihrem Garten. Eventuell müssen Sie diese Gewächse wie winterfeste Arten behandeln.
Winterfeste Gewächse

Winterfest bedeutet, dass die Gewächse den Winter überstehen können. Der Begriff ist jedoch nicht genau definiert. Es gibt demnach keine Garantie, dass diese Pflanzen die kalte Jahreszeit ohne Schutzmaßnahmen oder in allen Teilen Deutschlands überleben können. Diese Arten sollten Sie, insbesondere wenn Sie in einer sehr kalten Region leben, vor dem Winter mit einer Mulchschicht, Stroh, Laub oder Reisig abdecken.
Winterfeste Topfpflanzen benötigen im Winter einen vor Wind und Niederschlägen geschützten Standort. Sie sollten auf Holz- oder Styroporplatten stehen, die mindestens 5 Zentimeter stark sind. Umwickeln Sie die Pflanzgefäße mit isolierenden Materialien und decken Sie die Erdoberfläche Reisig oder Tannenzweigen ab. Bei manchen Gewächsen ist es hilfreich, wenn die Triebe zusammengebunden oder der Stamm und die Zweige mit Stroh, Vlies oder Jute umwickelt werden. Erkundigen Sie sich im Vorfeld nach den Schwachstellen der individuellen Art, denn Schutzmaßnahmen können Feuchtigkeitsansammlungen fördern und dadurch das Risiko für Pilzbefall und Fäulnis erhöhen.
Frostfeste Gewächse

Gelegentlich findet man lediglich die Bezeichnung frostfest. Das bedeutet, dass die Pflanzen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt überstehen können. Ist jedoch nicht angegeben, bis zu welcher Temperatur sie frostfest sind, sollten Sie davon ausgehen, dass es sich um kurzfristige Temperaturstürze auf etwa -5°C handelt. Überwintern Sie diese Pflanzen an kühlen, jedoch frostfreien Standorten.
Besonderheit bei Trockenheit
Prüfen Sie neben der Temperaturfestigkeit und Winterhärte auch den Flüssigkeitsbedarf der Pflanzen im Winter. Selbst winterharte Gewächse verdursten, wenn der Boden über längere Zeit gefroren ist. In diesen Fällen müssen Sie Ihre Pflanzen auch während anhaltender Frostperioden vorsichtig gießen.
Expertentipp
Durch den Klimawandel ist es in den letzten Jahren vermehrt zu milden Wintern und frühem Tauwetter gekommen. Das führt oft dazu, dass Pflanzen vorzeitig austreiben. Junge Triebe sind sehr empfindlich und erfrieren bei plötzlicher Rückkehr des Winters. Dann sind selbst winterharte Exemplare frostempfindlich und benötigen gewisse Schutzmaßnahmen.
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