Das Leberblümchen (Hepatica nobilis, Synonyma : Anemone hepatica) gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse. Weitere Synonyme sind neben einer Vielfalt von regional unterschiedlichen volkstümlichen Namen, dreilappiges Leberblümchen und gewöhnliches Leberblümchen.
Das Leberblümchen zählt in die Gattung Hepatica, dessen Name sich auf die Gestalt der Laubblätter bezieht: in ihrer Form erinnern sie an den Umriss der menschlichen Leber.
Beruhend auf der im Mittelalter verbreiteten Signaturenlehre wurde es früher dazu verwendet, Leberbeschwerden zu behandeln.
In der heutigen Heilkunde findet es allerdings kaum noch Anwendung, da die Pflanze den Stoff Protoanemonin enthält und somit als leicht giftig gilt.
Außerdem lässt sich die Pflanze in der deutschen Bundesartenschutzverordnung (kurz: BartSchV) in der Kategorie „besonders geschützt“ finden. Somit ist es weder erlaubt, Leberblümchen auszugraben, noch zu pflücken.
Vorkommen und Standort
Das Leberblümchen kommt in Laubwäldern in Europa, Nordamerika und Ostasien vor. Am wohlsten fühlt es sich auf kalkhaltigen, nährstoff- und mullreichen Waldböden. Im mitteleuropäischen Raum findet sich das Leberblümchen dadurch häufig in Buchen- und Eichenwälder. Auch in Nadel-Mischwälder gedeiht es, allerdings weniger häufig.
Im Garten mag das Leberblümchen am meisten waldähnliche Verhältnisse, gut geeignet sind schattige Plätze, zum Beispiel unter einem Baum oder Büschen. Idealerweise ist der Boden des Platzes im Sommer von Trockenheit geprägt und im Frühjahr und Winter leicht feucht. Wenn sich das Leberblümchen an dem Standort nicht wohlfühlt, bekommen die Blätter braune, trockene Flecken, die sich vorwiegend am Blattrand zeigen.
Beschreibung der Pflanze

Die leberförmigen, gelappten Blätter haben eine Größe von drei bis sechs Zentimeter lang. Sie sind mittelgrüne und glänzen. Die Blattunterseiten der Leberblümchen sind beharrt und haben einen violetten Farbton.
Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von in etwa zehn bis 25 cm. Das Leberblümchen ist mit einer Tiefe von bis zu 30 cm im Erdreich verwurzelt und zählt somit zu den Tiefwurzlern.
Bei dem Leberblümchen handelt es sich um eine überwinternd grüne, ausdauernde Pflanze. Die Hauptblütezeit ist von März bis April. In der Nacht und bei regnerischem Wetter schließen sich die Blütenblätter.
Die Blüten sind zwittrig und haben eine blau bis blauviolette Farbe, sehr selten finden sich auch weiße oder purpurne Exemplare.
Der Durchmesser der Leberblümchenblüten beträgt 1,5 bis 3 cm und besteht sechs bis neun einzelnen Blütenhüllblättern, die gleichmäßig von der Mitte aus verlaufen. Die Lebenszeit der Blütenblätter beträgt in etwa acht Tage.
Nach der Blütezeit bildet das Leberblümchen eine Sammelfrucht, die aus mehreren einsamige Nüsschen besteht. Ameisen werden von dieser Sammelfrucht angezogen und helfen dabei, die Nüsschen auszubreiten. Weiterhin gilt das Leberblümchen als Selbstaussäer, da sich der Fruchtstängel in der Zeit der Fruchtreife im Mai von selbst zu Boden neigt.
Expertentipp
Die Kultivierung des Leberblümchens gestaltet sich als echte Herausforderung: Einen Monat lang muss das Saatgut zwischen -5 °C und 0 °C gelagert werden, erst im Anschluss daran ist es keimfähig. Die Keimtemperatur beträgt ungefähr 10 °C Grad. Eine Anzucht in Töpfen ist somit sinnvoll.
Über die Teilung des Rhizoms, der Sprossachse des Leberblümchens, kann es vegetativ vermehrt werden.
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