Obwohl zur Pflanzengattung der Linden ungefähr 40 Arten gehören, sind in Europa nur drei Arten heimisch, die Winterlinde, die Sommerlinde und die Holländische Linde, eine Kreuzung aus Sommer- und Winterlinde. Die Krimlinde und die Silberlinde wurden in Deutschland eingebürgert und wachsen oft in Städten.
Die Linde hat in Mitteleuropa eine lange Kulturgeschichte. Unter ihr wurde im Mittelalter Gericht gehalten und sie wird auch in vielen Sagen und Mythen thematisiert. So hat ein Lindenblatt in der Nibelungensage eine entscheidende Rolle gespielt. Dieses Blatt verhinderte die Unsterblichkeit von Siegfried, als es auf seine Schulterblätter fiel, während er ein Bad im Drachenblut nahm.
Die Blüte der Linde
Die Lindenblüten sind in Dolden angeordnet. Sie sind blassgelb, klein und zierlich und haben viele feine Staubblättchen. Mehrere dieser Blüten befinden sich an einem Stiel, welcher wiederum mit einem einzelnen schmalen, langen Hochblatt verwachsen ist. Mit diesem Hochblatt wird die ausgereifte Frucht durch die Luft getragen, um den Samen der Linde zu verteilen.
Wichtig für die Bestäubung der Blüten sind die Bienen. Die Linden werden deshalb auch als Bienenweiden bezeichnet. Aus den Blüten kann neben Honig auch schmackhafter Tee und Tinkturen gewonnen werden.
Die Blütezeit der Lindenarten
Die komplette Blütezeit der Lindenarten erstreckt sich von Juni bis August über den ganzen Sommer. Sie ist aber auch abhängig von den vorherrschenden Witterungsbedingungen.
In der nachfolgenden Aufzählung sind die heimischen Lindenarten in chronologischer Reihenfolge nach ihrer Blütezeit geordnet.
- Sommerlinde – Blüte im Juni
- Winterlinde – Blüte bis Mitte Juli
- Holländische Linde – Blüte wie die Winterlinde
- Krimlinde – Blüte bis Ende Juli, Anfang August
- Silberlinde – Blüte bis Ende Juli, Anfang August
Die Pflege der Linde
Die Linde ist ein sehr feuchtigkeitshungriger Baum. Ausgewachsene Bäume entnehmen ihre Flüssigkeit aus dem Grundwasser. Kleine Bäume können dagegen noch kein Wasser aus dem Grundwasser entnehmen, da die Wurzeln noch nicht so tief in das Erdreich ragen. Dadurch muss die frisch gepflanzte Linde manuell bewässert werden. Ein ausgewachsener Baum muss nur noch in ausgeprägten Trockenperioden bewässert werden.
Junge Linden sollen außerdem im monatlichen Turnus gedüngt werden. Sie können dafür Kompost nehmen, welcher um den Stamm verteilt und danach in die Erde eingearbeitet wird. Sehr gut verträglich ist auch eine Gieß-Kur mit kalkhaltigem Wasser. Dieses sollte aber nicht zu oft gegossen werden, da es den pH-Wert des Bodens verändert.
Ein Rückschnitt an der Linde ist für ihre Pflege nicht wichtig. Er ist aber möglich, um den Baum etwas auszulichten oder ihm eine bestimmte Form zu geben. Für einen Formschnitt sollten Sie den Baum regelmäßig entwipfeln. Bei diesem Vorgang werden alle Äste, die keine Hauptäste sind, vom Stamm entfernt. Achten Sie bei dem Schnitt darauf, dass Sie nicht zu radikal vorgehen. Das setzt den Bäumen zu stark zu. Am liebsten hat es die Linde, wenn sie ungestört wachsen kann. Schneiden Sie dann nur morsche und ungünstig wachsende Äste ab. Das Frühjahr ist die beste Zeit, um die Linde zu beschneiden.
Expertentipp
Parken Sie nicht unter Linden, wenn diese mit Flöhen besetzt sind, die Honigtau erzeugen. Diese klebrige Masse ist der Blattlaus-Kot und er verursacht Schäden am Autolack.
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