Grasmilben zählen zu den Spinnentieren und ihre Bisse lösen einen lästigen Juckreiz aus. Vor allem in den wärmeren Monaten kommen die Schädlinge häufiger in Grünflächen vor. Zur Vorbeugung und Bekämpfung von Grasmilben haben sich biologische Substanzen und eine adäquate Rasenpflege bewährt.
Definition und Arten von Grasmilben
Als Gras- oder Herbstmilbe wird die Neotrombicula autumnalis bezeichnet. Diese Art kommt relativ oft in Grünflächen vor. Von den adulten Tieren geht für Mensch und Tier keine Gefahr aus. Die juckenden, schmerzhaften Bisse werden durch die geschlüpften Larven der Milbe verursacht.
Neotrombicula autumnalis zählt zu den sogenannten Laufmilben. Es gibt insgesamt circa 1000 verschiedene Arten. Ebenfalls häufig anzutreffen, ist die echte Grasmilbe (Bryobia graminum). Im Gegensatz zur Neotrombicula autumnalis ist diese Art jedoch deutlich kleiner und ihre Bisse verursachen einen geringeren Juckreiz.
Beschreibung von Grasmilben
Grasmilben sind, wie der Name vermuten lässt, auf Grünflächen wie Graswiesen zu finden. Die Larven sitzen zumeist auf den Halmspitzen und warten dort auf einen potentiellen Wirt. Die lästigen Tierchen haften an Haut oder Fell und beißen sich anschließend mit ihren winzigen Mundwerkzeugen fest. Schmerz und Juckreiz spürt der Wirt in der Regel erst Stunden später.
Bei trockenen, warmen Witterungsbedingungen, insbesondere in den Monaten Juni und Juli, schlüpfen die blässlich-orange gefärbten Larven der Grasmilbe. Die Schädlinge bevorzugen feuchtere, dünne Hautstellen wie Kniekehlen, Knöchel und Achselhöhlen.
Einen Grasmilbenbiss erkennen

Bei einem Biss sondern die Larven der Grasmilbe ein Speichelsekret ab, das innerhalb von 24 Stunden starken Juckreiz und Schmerzen verursacht. Der Juckreiz kann bis zu einer Woche anhalten und die Wunden entzünden sich mitunter. Grasmilben ernähren sich nicht vom Blut ihrer Wirte, sondern von kleinen Hautpartikeln und Lymphflüssigkeit.
Grasmilben erkennen

Die Larven der Grasmilbe sind winzig, sie sind nur etwa 0,3 Millimeter groß. Deshalb sind sie für das bloße Auge in dichtem Gras nahezu unsichtbar. Um zu erkennen, ob eine Grünfläche mit Grasmilben befallen ist, empfiehlt es sich an einem trockenen, warmen Tag ein weißen Blatt Papier auf den Rasen zu legen. Durch die lichtreflektierende Oberfläche werden die Tierchen angelockt und sind dann aufgrund ihrer orangenen Färbung gut zu erkennen. Grasmilben besiedeln in der Regel nur bestimmte Areale einer Grünfläche, darum lohnt es sich mehrere Blätter Papier an verschiedenen Stellen auszulegen.
Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung von Grasmilben
Schnittgut vom Rasenmähen sollte möglichst am Rand der Grünfläche gelagert werden, im Idealfall wird der Rasenschnitt direkt kompostiert.
Grasmilben bevorzugen moosreiche Grünflächen. Deshalb sollte ein Rasen im Frühling vertikutiert und biologisch umweltverträglich gedüngt werden. Bei hoher Feuchtigkeit zieht sich die Grasmilbe ins Erdreich zurück, eine regelmäßige Wässerung der Grünfläche insbesondere während trockener Wetterperioden bietet sich daher an.
Bei dem Befall einer Fläche eignet sich geschlossene Kleidung, wie lange Hosen und festes Schuhwerk. So wird direkter Hautkontakt mit den Milben vermieden. Auch Insektenabwehrspray ist empfehlenswert.
Zur Bekämpfung von Grasmilben eignet sich umweltverträgliches Neemöl. Neem-Präparate sollten im Idealfall nicht an Tagen mit besonders starker Sonneneinstrahlung verwendet werden, da die Wirkstoffe durch UV-Licht schneller zersetzt werden. Neemöl oder Niemprodukte sind umweltverträglich und können bedenkenlos verwendet werden.
Eine weitere Methode, um Abhilfe bei einem Grasmilbenbefall zu schaffen, ist eine Kalkung des Rasens. Hierbei wird die Grünfläche Anfang Mai mit einem Kalk-Stickstoff-Gemisch gedüngt. Vorher sollte der Rasen gemäht werden.
Bekämpfung und Vorbeugung auf einen Blick
Die folgenden Maßnahmen beugen einem Milbenbefall vor und schaffen im Akutfall schnelle Abhilfe.
- Aufsprühen von Insektenabwehrmittel
- Tragen von festem Schuhwerk und langen Hosen
- regelmäßiges Mähen des Rasens
- direkte Entsorgung des Schnittguts
- Vertikutieren moosreicher Grünflächen im Frühling
- ausgiebige, regelmäßige Bewässerung der Rasenfläche, insbesondere während Trockenperioden
- Kalk-Stickstoff-Düngung
- Auftragen von Neemprodukten auf die befallene Grünfläche
Expertentipp
Gegen den lästigen Juckreiz von Grasmilbenbissen hilft Kühlung, etwa mit einem Cool Pad oder mit Eiswürfeln. Auch ein kühlendes Gel aus der Apotheke kann Linderung verschaffen. Das Abtupfen der Bissstelle mit Alkohol wirkt nicht nur dem Juckreiz entgegen, sondern desinfiziert die Wunde. Bei der Bildung von großflächigen Schwellungen sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn hier besteht die Gefahr eines Ödems durch einen Befall mit Streptokokken.
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