Kiefern sind über die gesamte nördliche Erdhalbkugel weit verbreitet. Das haben sie vor allem ihrer enormen Anpassungsfähigkeit und der Robustheit ihrer Art zu verdanken. Die herrlichen Nadelbäume gelten als wahre Überlebenskünstler und sind an den unterschiedlichsten Standorten anzutreffen.
Deshalb zählen sie auch zu den sogenannten Pioniergehölzen, die aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit neue Lebensräume als eine der ersten Pflanzengattungen erobern können. Dennoch können auch Kiefern nicht allen Krankheiten widerstehen und alle Schädlinge abwehren.
Damit der Baum wieder gesund wird, ist die Früherkennung von Krankheiten und Schädlingsbefall wichtig, denn nur so können rechtzeitig Hilfsmaßnahmen ergriffen werden.
Krankheiten erkennen
Am häufigsten erkranken Kiefern an:
- Kiefernschütte
- Scleroderris
- Kalkchlorose
Erkennbar ist eine mögliche Erkrankung an zwei Dingen:
- Verfärbung der Nadeln
- Nadelverlust
Während es sich bei der Kiefernschütte und der Scleroderris um Pilzerkrankungen handelt, entsteht die Kalkchlorose durch einen akuten Nährstoffmangel.
Kiefernschütte
Von der Kiefernschütte sind meist junge Kiefern betroffen. Der Pilzbefall ist ab September über den ganzen Winter an sich rasch vermehrenden, kleinen gelben Flecken erkennbar. Erst im folgenden Frühjahr wirft die Kiefer ihre Nadeln ab.
Vorbeugend kann die Kiefer im August durch eine Behandlung mit Fungiziden geschützt werden. Hat sich der Pilz bereits ausgebreitet, sollten die befallen Nadeln möglichst entfernt und entsorgt werden.
Scleroderris

Auch die Scleroderris Krankheit ist eine Pilzerkrankung. Es handelt sich dabei um den Befall durch einen Schlauchpilz, der vor allem Wald- und Bergkiefern angreift. Die Erkrankung wird oft als Triebsterben bezeichnet, denn nachdem sich die Spitzen der Nadeln braun verfärbt haben, sterben an den befallen Trieben alle Nadeln komplett ab.
Fungizide sind als Gegenmaßnahme gegen den Schlauchpilz verboten. Daher hilft nur das vollständige Entfernen aller befallenen Äste. Diese sollten am besten verbrannt werden, damit sich der Pilz nicht ausbreiten kann.
Kalchlorose

Bei der Kalkchlorose handelt es sich um einen Nährstoffmangel. Die Kiefer erhält vor allem zu wenig Eisen. Grund dafür ist ein alkalischer Boden. Eine Düngung mit Bittersalz oder Eisenchelate hat sich als Gegenmaßnahme bewährt.
Schädlingsbefall

Aufgrund der Globalisierung und des Klimawandels werden auch die robusten Kiefern zunehmend von Schädlingen befallen, die zum Teil erst durch den Menschen eingeschleppt wurden. Am häufigsten erfolgt ein Befall durch folgende Käfer wie den Kiefernrüsselkäfer oder den Kiefernzweigbock.
Daneben dient die Kiefer auch verschiedenen Schmetterlings- und Wespenarten als Eiablageplatz und Nahrungsquelle. Dennoch sind nicht alle Insekten und Kleinlebewesen auf dem Baum schädlich. In den meisten Fällen ist ein solcher Befall für den Baum unschädlich.
Ist die Kiefer sichtbar befallen, sollte daher vor der Behandlung zunächst ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Auch die Forstämter oder der Naturschutzbund können bei Schädlingsbefall im eigenen Garten weiterhelfen.
Sollen die Schädlinge doch auf eigene Faust bekämpft werden, sollten auf jeden Fall erst einmal natürliche Bekämpfungsmittel eingesetzt werden.
Expertentipp
Nicht immer sind das Gelbwerden und der anschließende Verlust von Nadeln ein Zeichen für eine Erkrankung oder einen Schädlingsbefall. Die Nadeln der Kiefer verbleiben nur für wenige Jahre am Baum. Der vereinzelte Abwurf von Nadeln ist daher ein natürlicher Prozess und bedarf keinerlei Behandlung.
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