Nicht nur Obstbäume und andere Laubgehölze profitieren von einem Rückschnitt, auch Nadelbäume müssen ab und an zurechtgestutzt werden. Doch im Gegensatz zu Laubbäumen sind Koniferen beim Schneiden anspruchsvoller. Wir werfen heute einen Blick darauf, wie man beim Rückschnitt richtig vorgeht und was dabei zu beachten ist.
Verschiedene Schnittarten
Zunächst einmal gibt es verschiedene Gründe, warum man einen Nadelbaum zurückschneiden sollte. An erster Stelle steht der Formschnitt. Dieser dient dazu, die Form eines Baumes oder einer Hecke zu bewahren und Größe und Breite auf einem Niveau zu halten. Koniferen werden entweder oval, rund oder konisch geschnitten und können sogar zu Skulpturen geformt werden. Als Nächstes kommt der Verjüngungsschnitt. Hierbei werden abgestorbene Triebe entfernt, wodurch neue zum Wachsen angeregt werden. Und zuletzt gibt es noch den Pflegeschnitt, der vorwiegend dazu dient, den Nadelbaum gesund zu halten. Es werden kranke sowie schwache Triebe abgeschnitten, damit die Pflanze nicht weiter geschwächt wird und sich Krankheiten nicht auf den Rest des Baumes oder der Hecke ausbreiten können.
Generelle Tipps zum Schneiden von Nadelbäumen
- Zwischen März und September sollten keine größeren Rückschnitte erfolgen, da viele Vögel in dieser Zeit in der Hecke oder im Baum brüten
- Gesunde Zweige nur bis zum grünen Holz zurückschneiden, da sie sonst nicht mehr austreiben
- Der Schnitt sollte nicht in praller Sonne erfolgen, da freigelegte Triebe in der Sonne schnell vertrocknen können
- Zum Schneiden gut geschärfte Sägen, Ast- und Heckenscheren benutzten, um eine glatte Schnittkante zu bekommen
Rückschnitt von Nadelbäumen

Leichte Formschnitte können bei Koniferen das ganze Jahr über erfolgen. Größere Veränderungen nimmt man außerhalb der Vegetationsperiode vor, da sonst zu viel Harz austritt und die Pflanze geschwächt wird. Besonders schnittverträglich sind Eiben und Zypressen. Diese können ohne Probleme mehrmals im Jahr beschnitten werden. Kiefern und Fichten, die als Solitärpflanzen wachsen, schneidet man nur alle zwei Jahre zurück.
Generell sollte man aber beachten, dass bei Fichten, Eiben und Zypressen der Rückschnitt das Wachstum des Baumes eher fördert und nicht bremst. Um die Größe der Pflanze im Griff zu behalten, ist also regelmäßiges Schneiden Pflicht. Das Wachstum von Kiefern hingegen kann durch das Stutzen eingebremst werden. Dafür schneidet man im Mai, kurz bevor sich die Nadeln entfalten, die Austriebe um zwei Drittel zurück. So bleibt das Astwerk dicht und kompakt und das Wachstum des Baumes reduziert sich.
Rückschnitt von Nadelhecken
Wird der Nadelbaum nicht als Solitärpflanze kultiviert, sondern als Hecke, sind andere Schnittintervalle zu beachten. Für die Heckenbepflanzung besonders geeignet sind Zypressen und Eiben, aber auch Kiefern und Fichten können als imposante Hecke gepflanzt werden. Der Rückschnitt sollte hier mindestens einmal im Jahr erfolgen, wobei Eiben auch einen häufigeren Rückschnitt vertragen. Es dürfen nur die jungen grünen Triebe eingekürzt werden, da die Hecke sonst kahl wird und absterben kann. Wird also das Schneiden der Hecke längere Zeit vernachlässigt, muss man sich mit einer deutlich breiteren und größeren Hecke arrangieren oder eine neue pflanzen.
Expertentipp
Nadelbäume, die zu groß geworden sind, dürfen auf keinen Fall am Mitteltrieb eingekürzt werden. Das reduziert nur kurzfristig die Höhe, denn der Baum bildet von der Seite her eine neue Spitze, die meist noch schneller wächst. Darüber hinaus bekommt der Baum einen Knick und wird an dieser Stelle instabiler, was ihn weniger widerstandsfähiger gegen Wind macht.
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