Die Rosskastanie spielte in der Volksmedizin eine wichtige Rolle, es wurden alle Teile des Baumes genutzt. Die Inhaltsstoffe der Blüten, Samen, Blätter und Rinde variieren stark, auch die Einsatzbereiche waren sehr unterschiedlich.
Heute nutzt man vor allem die reifen und getrockneten Samen in der Homöopathie, die drei bis zehn Prozent Aescin, ein Gemisch aus verschiedenen Saponinen, enthalten.
Wissenswertes
Die Rosskastanie (Aesculus) gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse und zur Unterfamilie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae). Es existieren etwa 25 Arten in Nordamerika, Süd-, Ost- und Mitteleuropa sowie Ostasien. Die sommergrünen Bäume mit ihren handförmig geteilten Blättern sind in gesundem Zustand schön anzusehen. Als Park- und Alleebäume oder in Gartenlokalen sind sie im Sommer wunderbare Schattenspender.
Rosskastanien besitzen einzigartige Blütenstände und Früchte. Die aufrecht stehenden Rispen der Art ‘Aesculus pavia’ blühen in pavia-rot, die Blüten der Weißen Rosskastanie ‘Aesculus hippocastanum’ erscheinen in weiß mit roten und gelben Flecken. Die meist bestachelten Kapseln enthalten im Herbst rundliche und glänzende Früchte.
Mit der Ess- oder Edelkastanie, deren Früchte Maronen genannt werden, ist die Rosskastanie nicht verwandt. Zur Namensgleichheit kam es aufgrund der entfernt ähnlich aussehenden Früchte. Der vom Volksmund geprägte Name Rosskastanie geht auf die Esskastanie zurück, deren Früchte von den Osmanen einst an ihre Pferde verfüttert wurden.
Die Rosskastanie als Heilpflanze

Alle Pflanzenteile der Rosskastanie enthalten die Cumarine Aesculetin und Aesculin sowie verschiedene Saponine. Sie sind leicht giftig. In der Naturheilkunde wurden sie bei Venenentzündungen, Krampfadern und Hämorrhoiden eingesetzt. Auch für die Behandlung von Wunden und zur Blutstillung wurden Rosskastanien genutzt. Aus den Früchten bzw. den Samen gewann man zudem ein Öl, das als Speiseöl, vor allem aber zur Herstellung von Schmiermitteln und Seife verwendet wurde.
Der Verzehr von Rosskastanien ist in Japan und Nepal verbreitet. Durch das lange Wässern und das Kochen werden die Giftstoffe neutralisiert. Die Samen kommen frisch und geschält in der Homöopathie bei venösen Durchblutungsstörungen, Hämorrhoiden und Krampfadern zur Anwendung. Die Rosskastanie hat innerhalb der Pflanzenheilkunde viel Potenzial.
Expertentipp
Bei Venenproblemen, geschwollenen, schweren Beinen und nächtlichen Wadenkrämpfen kann es sich lohnen, wenn man sich an einen erfahrenen Heilpraktiker bzw. Naturheilkundler wendet, der die Rosskastanie auch über die Homöopathie hinaus zum Einsatz bringt. Ein Extrakt aus Rosskastanien beugt Schwellungen vor, dichtet Gefäße ab und unterstützt den Körper bei Venenschwäche.
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