Fichten gehören zur Familie der Kieferngewächse. Je nach Standort kann die Fichte eine Größe von 35 bis 50 Metern erreichen, in seltenen Einzelfällen kann der Nadelbaum bis zu 60 Meter hoch werden. Während die Fichte – deren ursprüngliche Heimat im ostasiatischen Raum vermutet wird – in den Alpen und Voralpen in natürlichen Reinbeständen zu finden ist, stirbt sie im Tiefland zunehmend aus.
Flach- oder Tiefwurzler?
Als Flachwurzler werden Pflanzen bezeichnet, deren Wurzeln sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten ausdehnen. Zu den Flachwurzlern zählen unter anderem Weiden, Zypressen, Erlen und Birken. Der Radius des Wurzelsystems entspricht dabei in der Regel dem Umfang der Baumkrone. Die Reichweite der Wurzeln kann in Einzelfällen jedoch bis zu drei Meter größer ausfallen. Gewächse, die flach und ausgedehnt wurzeln, können in bebauten Gebieten Mauern, Fundamente beschädigen, Straßenbelag und Bodenplatten anheben und andere Pflanzen verdrängen.
Die Fichte gehört zu den Flachwurzlern.
Sie gilt als Inbegriff der Nadelbäume, die ein flaches Wurzelsystem bilden. Haben Sie nach einem Sturm einen Waldspaziergang gemacht, so sind Ihnen sicher entwurzelte Bäume aufgefallen. Meist sind es Fichten, die dem Sturm nicht standhalten können. Die Nadelbäume sind als Flachwurzler auffallend stark von Windwurf betroffen. Ihr Stamm wird samt Wurzelballen umgeworfen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn es sich um einen größeren Bestand handelt.
Fichten leiden unter dem Klimawandel

Eines steht fest: Die Wälder in Deutschland leiden. Zu den am schlimmsten betroffenen Bäumen gehört die Fichte. Bereits seit einigen Jahren ist ein zunehmendes Fichtensterben zu beobachten. Nicht nur Sturmschäden machen dem Nadelbaum zu schaffen. Es ist vor allem der Klimawandel, der die Fichte zunehmend aus dem Tiefland verdrängt. Die Hauptprobleme sind dabei die zunehmende Wärme und der fehlende Regen. Zum einen leiden die Fichten unter dem Wassermangel, andererseits fallen Sie immer häufiger dem Borkenkäfer zum Opfer – denn der vermehrt sich bei trockenem und heißem Klima ganz besonders gut.
Bedenkt man, dass fast jedes Haus über einen Dachstuhl verfügt, der aus Fichte gebaut wurde, wird schnell klar, dass auch die Wirtschaft unter Sterben der Fichte leidet. Der Nadelbaum, der als Lieferant von gutem Bauholz gilt, muss ersetzt werden. Aber womit? Zwar würden Tannen und Douglasien – was die Holzqualität betrifft – eine Alternative bieten, doch auch diese Baumarten würden früher oder später durch das zunehmend trockenen und heißen Klima absterben.
Expertentipp
Wollen Sie beim nächsten Waldspaziergang mit Ihrem Fachwissen glänzen und Ihren Freunden oder der Familie verraten, woran sich erkennen lässt, ob es sich um Fichten und Tannen handelt? Neben den flachen Wurzeln können Sie die Fichte gut an ihren Nadeln ausmachen. Wollen Sie Tannen- und Fichtennadeln unterscheiden, so achten Sie auf folgende Merkmale: Tannennadeln sind stumpf und zeigen zwei helle Streifen, die Fichte dagegen verfügt über spitze und piekende Nadeln.
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