Schnittlauch ist eine genügsame Würzpflanze, die man ganz einfach im Garten oder in einem Topf in der Küche kultivieren und jederzeit frisch ins Essen schneiden kann. Doch manchmal fühlt er sich zu wohl und bildet unerwünschte Blüten aus. Was ist dann zu tun? Kann man blühenden Schnittlauch bzw. seine Halme noch essen? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Blüte des Schnittlauchs
Die Blütezeit des Schnittlauchs beginnt oft schon im März und kann bis Oktober andauern. Sie erkennen dies an den Spitzen einzelner Halme, an denen sich eine einzige zwiebelförmige Knospe ausbildet. Erlauben Sie der Knospe sich weiterzuentwickeln, verfärbt sich diese meist rosa bis lila und öffnet sich zu einer sehr attraktiven Blüte in derselben Farbe. Seltener findet man weiße Exemplare.
Nutzen von Blüten und Knospen
Immer wieder hört man, dass Schnittlauchblüten giftig wären. Das ist jedoch falsch. Sowohl die Blüten als auch die Knospen sind essbar und können in der Küche als dekoratives Würzmittel für Speisen wie Salate oder Butterbrote verwendet werden. Sie schmecken allerdings etwas schärfer als die sonst genutzten Halme. Verwenden Sie sie also sparsamer und nicht für Personen, die scharfe Speisen ablehnen. Wer sie liebt, kann die Blüten und Knospen durchaus einfach waschen und direkt essen.
Auch die Halme, an denen sich Blüten gebildet haben, sind theoretisch essbar. Sie sind allerdings verholzt, hart und geschmacksarm bis bitter. Die meisten Menschen mögen sie deshalb nicht. Damit sie nicht versehentlich auf dem Tisch landen, empfiehlt es sich den ganzen Halm abzuschneiden, wenn die Blüte oder die Knospe geerntet wird. Entsorgen Sie den Halm auf dem Kompost oder in der Biotonne, um die in ihm enthaltenen Nährstoffe trotzdem noch zu verwerten.
Vorteile von Blüten und Knospen

Manche Gärtner lassen Schnittlauch ganz bewusst wachsen, bis sich relativ große Knospen gebildet haben. Sie stellen einen guten Ersatz für Kapern dar, den man billig und einfach im Garten oder auf der Fensterbank ziehen kann. Wer darauf verzichtet alle Blüten zu ernten, hat mit blühendem Schnittlauch eine überraschend schöne und essbare Zierpflanze. Außerdem locken sie Insekten an und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt und Gesunderhaltung des Ökosystems.
Vermehrung von Schnittlauch

Wer mehr Schnittlauch verwendet, als in seinem Garten oder Topf wächst, kann die Blüten zur Vermehrung nutzen. Lassen Sie sie dazu nach dem Verblühen stehen und warten Sie bis sich Samen ausbildet. Wenn Sie noch Platz im Beet haben, können Sie die Selbstaussaat abwarten. Sollen die neuen Pflanzen an einer anderen Stelle wachsen, entnehmen Sie die Samen sobald sie reif sind und pflanzen diese an einem sonnigen oder halbschattigen Standort an. Schnittlauch ist sehr pflegeleicht und benötigt lediglich humose Erde und ausreichend Feuchtigkeit, um sich prächtig zu entwickeln.
Gegenmaßnahmen
Wenn Sie die Blüten oder Knospen nicht nutzen möchten, können diese einfach entfernen. Schneiden Sie dazu die betroffenen Halme etwa zwei Zentimeter über der Erdoberfläche ab und entsorgen Sie sie. Die restlichen Halme können Sie ganz normal in der Küche verwenden. Bedenken Sie, dass auch diese Blüten ausbilden können und ernten Sie ältere Exemplare zuerst. Der robuste Schnittlauch bildet bald wieder junge Halme aus, um die bereits geernteten zu ersetzen.
Sie können die Blüte durch eine rechtzeitige Ernte verhindern. Ernten Sie die Halme dazu spätestens, wenn Sie eine Länge von etwa 15 Zentimetern erreicht haben. Wenn Sie mehr Schnittlauch ernten müssen als Sie verbrauchen können, besteht die Möglichkeit den Überschuss klein zu schneiden und entweder einzufrieren oder zu trocknen.
Expertentipp
Da Schnittlauchblüten bei Insekten sehr beliebt sind, besteht das Risiko mit ihnen unerwünschte Gäste ins Haus zu tragen oder diese gar versehentlich mitzuessen. Schütteln Sie die Halme daher vor dem Abschneiden kräftig, sehen Sie sich die Blüten genau an und waschen Sie sie gründlich.
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