Schnittlauch (Allium schoenoprasum) gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) und hat seinen Ursprung im Mittelmeerraum. Als vielseitig einsetzbares und gesundes Küchenkraut ist er nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und Mittelasien beliebt. Seine pflegeleichten Eigenschaften erleichtern den Anbau auf Fensterbrettern und in Gärten. Worauf man bei der Kultur von Schnittlauch achten sollte, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Standort und Substrat
Schnittlauch gedeiht an sonnigen, halbschattigen Standorten. Schatten wird ebenfalls vertragen, reduziert jedoch die Wuchsgeschwindigkeit. Vermeiden Sie pralle Mittagssonne bei der Kultur im Freien und in Pflanzgefäßen. Ungeschützt kommt es zu Verbrennungen. In Beeten können Sie höhere Pflanzen als Schattenspender nutzen. In Innenbereichen reicht ein größerer Abstand zu Fenstern aus.
Das Substrat sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Da Schnittlauch an den Boden keine weiteren Ansprüche stellt, reicht handelsübliche Blumen- oder hochwertige Universalerde aus. Düngergaben sind in den ersten Monaten nicht notwendig, da das gewählte Substrat ausreichend Nährstoffe enthält.
Möchten Sie den Schnittlauch im Garten aussäen, sollten Sie den Boden vor der Aussaat auflockern und reifen Kompost untermischen. Neigt der Untergrund zur Verdichtung, können Sie Sand zugeben und einen besseren Abfluss und eine krümelige Struktur erzielen.
Aussaat

Schnittlauch aus Samen zu ziehen ist einfach und erhöht die Chancen für einen guten Ertrag. Pflanzen aus dem Supermarkt gehen häufig nach kurzer Zeit ein, da sie lange transportiert und häufig falsch gelagert wurden. Aus diesem Grund sollten Sie der eigenen Aussaat den Vorzug geben. Eine Vorzucht im Haus ist nicht notwendig. Die Samen kann man bereits ab Mitte März ausbringen. In Innenbereichen ist die Keimung ganzjährig möglich.
Schnittlauchsamen werden auf feuchtem Substrat ausgebracht und mit maximal einem Zentimeter Erde bedeckt. Obwohl es sich um einen Dunkelkeimer handelt, kann eine dickere Schicht das Wachstum hemmen. Halten Sie den Boden durchgängig leicht feucht.
Bei Anzucht im Haus empfiehlt es sich, die Pflanzgefäße mit Folie, einer transparenten Kunststoff- oder Glasplatte abzudecken, um das Austrocknen des Substrats zu vermeiden. Da die Raumluft häufig zu trocken ist, reduzieren Sie zudem den Pflegeaufwand während der Keimphase und begünstigen die Keimung. Die Temperaturen werden ebenfalls gleichmäßiger gehalten, was sich ebenfalls positiv auf das Aufgehen der Saat auswirkt.
In Beeten kann die Keimung längere Zeit in Anspruch nehmen. In der Regel zeigen sich die ersten Triebe jedoch nach spätestens vier Wochen.
Wasser und Düngergaben

Gießen Sie Schnittlauch, wenn sich das Substrat trocken anfühlt und verwenden Sie kalkarmes Wasser. Aufgefangenes Regenwasser ist ideal, abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser eignet sich ebenfalls.
Da es sich bei Schnittlauch um einen Starkzehrer handelt, werden regelmäßige Düngergaben benötigt. Gut geeignet sind Kompost, Pflanzenjauche und Kaffeesatz. Während der Wachstumsperiode sollten Sie die Pflanzen alle zwei bis drei Wochen mit organischem Dünger versorgen. Stehen Ihnen diese Mittel nicht zur Verfügung, können Sie flüssigen Gemüse- oder Kräuterdünger nutzen und mit dem Gießwasser verabreichen.
Ernte

Schnittlauch kann geerntet werden, sobald die Triebe eine Länge von etwa 15 Zentimetern erreicht haben. Schneiden Sie die Halme bodennah ab. Gepflegte und korrekt versorgte Pflanzen wachsen innerhalb weniger Wochen nach. Nimmt die Wuchskraft ab, sollten Sie Schnittlauch umtopfen oder umsetzen.
Expertentipp
Lassen Sie Schnittlauch blühen. Im Freiland stellen die Blüten eine gute Nahrungsquelle für Bienen und andere Nützlinge dar. Sie können zudem Samen aus den Blüten gewinnen. Der Geschmack leidet nicht unter der Blüte. Lediglich blühende Triebe werden bitter. Möchten Sie eine unkontrollierte Selbstaussaat verhindern, reicht das Abschneiden nach dem Verwelken aus.
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