Maiglöckchen gelten als Frühlingsblüher und fallen durch ihre kleinen, weißen, glockenförmigen Blüten auf, welche an der Pflanze herunterhängen. Für gewöhnlich wachsen sie in großen Gruppen und blühen von Mai bis Juni. Die Blüten verströmen einen intensiven und süßlichen Duft. Während der Sommermonate bringen Maiglöckchen leuchtend rote Beeren hervor, die wiederum über mehrere Samen verfügen. Die Samen werden durch verschiedene Vögel weiterverbreitet. Maiglöckchen wachsen bevorzugt an schattigen Plätzen sowohl in Laubwäldern als auch auf Wiesen und sind in Europa, Nordamerika sowie Asien verbreitet.
Toxizität des Maiglöckchens
Maiglöckchen gelten offiziell als gering giftig bis giftig, einige Stellen bestätigen sogar eine starke Toxizität der Pflanze. Dies gilt für sämtliche Pflanzenteile, jedoch insbesondere für die Blätter, Blüten und Früchte, von welchen bereits eine geringe Menge ausreicht, um Vergiftungserscheinungen auszulösen. Ein äußerlicher Kontakt ruft Reizungen der Augen und der Haus hervor, ebenso können allergische Reaktionen auftreten. Beim Verzehr kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Beklemmung in der Brust oder sogar einer Pulsverlangsamung kommen. In besonders schlimmen Fällen drohen Herzrhythmusstörungen oder sogar der Tod.
Maßnahmen bei einer Vergiftung
Grundsätzlich gilt, auch im Falle einer Vergiftung Ruhe zu bewahren. Die offiziell als kritisch angesehene Menge liegt bei fünf Beeren, welche verzehrt werden müssen, um erste Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Blüten sowie Blätter müssen in größeren Mengen zu sich genommen worden sein. Im Zweifel ist ein Besuch beim Arzt jedoch immer sinnvoll. Erstmaßnahmen, welche immer zu ergreifen sind, sind zum Beispiel eventuell im Mund vorhandene Reste sofort auszuspucken und den Mund gründlich mit Wasser auszuspülen.
Weiterhin sollte viel Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser oder Tee zu sich genommen werden. Die Symptome sollten anschließend weiterhin sorgfältig beobachtet werden. Es besteht die Möglichkeit, eine Giftinformationszentrale zu kontaktieren. Liegt eine Vergiftung vor, so sollte keinesfalls ein Erbrechen erzwungen werden. Das Einflößen von Salzwasser zum Erbrechen kann bei kleinen Kindern sogar zu einer Kochsalzvergiftung führen. Es wird ebenfalls davon abgeraten, nach dem Verzehr von Pflanzenteilen des Maiglöckchens Milch zu trinken, da diese sogar die Aufnahme von Giften aus dem Darm begünstigt.
Vorbeugende Maßnahmen
Grundsätzlich gilt, dass im Umgang mit Maiglöckchen besondere Vorsicht herrschen sollte. Dies gilt vor allem für Kinder und Tiere. Nach dem Pflücken der Pflanze ist es ratsam, sich gründlich die Hände zu waschen. Blumenwasser aus der Vase wird direkt nach dem Entfernen des Straußes in den Ausguss gegossen.
Expertentipp
Es gilt zu beachten, dass Maiglöckchen in Deutschland unter Naturschutz stehen und ihre Wurzeln nicht ausgegraben werden dürfen. Für den Eigenbedarf ist es erlaubt, geringe Mengen der Pflanze zu pflücken. Davon wird jedoch abgeraten, da die Maiglöckchen eine wichtige Nahrungsquellen für zahlreiche Insekten darstellen.
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