Kreuzkräutern eilt der Ruf voraus, dass sie wegen ihrer toxischen Inhaltsstoffe für Weidetiere eine Gefahr darstellen. Doch wie giftig ist Kreuzkraut wirklich? Und wie sehen Kreuzkräuter aus?
Pflanzengattung der Kreuzkräuter
Innerhalb der botanischen Systematik gehören die Kreuzkräuter, die auch Greiskräuter genannt werden, zur Familie der Kreuzblütler. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Senecio. Diese Gruppe umfasst mehr als 1000 Arten weltweit verteilt. Etwa 30 davon treten in Europa in Erscheinung. Sie blühen gelb und entwickeln Samen mit Flugschirm. Einige von ihnen verholzen, andere wachsen als krautige Pflanzen heran. Bei allen Arten entsprießen aufrechte, doldige oder rispige Blütenstände.
Gift im Kreuzkraut
Gleich vorweg, alle Kreuzkräuter enthalten toxische Substanzen. Es handelt sich um Pyrrolizidin-Alkaloide, die chronische Lebervergiftungen hervorrufen können, sowohl beim Menschen als auch beim Tier. Pferde und Rinder reagieren hochempfindlich auf diese sekundären Pflanzenstoffe. Den Kreuzkräutern dient das Gift zur Abwehr von Verbiss. Andererseits nehmen manche Insekten die Pflanzenstoffe in sich auf, um sich ebenfalls vor Fressfeinden zu schützen. Vorsicht vor der Gattung Senecio ist stets geboten, ob beim Kräutersammeln, auf Weiden oder bei der Heugewinnung. Durch Trocknung verlieren Kreuzkräuter nicht ihre toxischen Eigenschaften. In Mitteleuropa sind mehrere Arten beheimatet. Zu den bekanntesten zählen das Gewöhnliche Kreuzkraut und das Jakobskreuzkraut.
Gewöhnliches Kreuzkraut bestimmen
- Wuchshöhe: 10 – 30 cm
- Blätter: lineal-lanzettlich, glänzend, fleischig, fiederspaltig oder unregelmäßig gefiedert, zum Stängel hin noch schmäler werdend
- Blüten: ohne Zungenblütenkranz
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Vorkommen: Äcker, Weinberge, Gärten
Jakobskreuzkraut erkennen

Das Jakobskreuzkraut ist extrem gefürchtet, denn es besitzt von allen Gattungsgenossen den höchsten Anteil an Toxinen.
- Wuchshöhe: 30 – 100 cm
- Blätter: bis 20 cm lang, fiederteilig
- Blüten: strahlenförmig, bis 2 cm groß
- Blütezeit: Juni bis September
- Vorkommen: Wiesen, Böschungen, Weg- und Waldränder
Kreuzkraut ausrotten
Gemeines Kreuzkraut wächst einjährig. Es darf keine Samen entwickeln, um die Fortpflanzung zu stoppen. Damit sich die ungebetenen Gewächse nicht über Selbstaussaat ausbreiten, sollten Wiesen vor der Kreuzkraut-Blüte gemäht oder Einzelpflanzen entfernt werden. Beim Jakobskreuzkraut gestaltet sich das Ausmerzen deutlich schwieriger. Bei den zweijährigen oder ausdauernden Pflanzen reicht das Abmähen nicht aus. Hartnäckige Sorten mit Wurzelballen ausreißen bewahrt vor weiterer Existenz der Giftpflanzen. Weil Stängel mit Knospen nachreifen und Samen bis zu 10 Jahre keimfähig bleiben, empfiehlt sich eine umgehende Entsorgung.
Expertentipp
Aufgrund ähnlicher Blätter besteht bei Rucola ein Verwechslungsrisiko mit dem Jakobskreuzkraut. Die Wilde Rauke, die als Salat lecker schmeckt, lässt sich am Geruch und am glatten Laub erkennen. Kreuzkrautblätter sind auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Rückseite heller. Sie riechen unangenehm und im jungen Stadium tragen sie Härchen, die wie feine Spinnweben aussehen.
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