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Sonstige Pflegetipps und Tricks

Welches Saatgut ist das beste?

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Welches Saatgut ist das beste

Die Auswahl an Saatgut ist sehr groß. Aus diesem Grund ist es nicht einfach den Überblick zu behalten und herauszufinden welches Saatgut den größten Nutzen bringt. Man findet im Handel vielfältige Sorten und auch Zertifizierungen. Das Bio-Siegel ist nur wenig aussagekräftig und lässt nicht immer auf samenfestes Bio Saatgut schließen. Mit einigen Tipps findet man nicht nur samenfeste und gentechnikfreie Sorten, sondern auch Saatgut aus langjährigem, biologischem Anbau.

Die Industrie setzt sich durch

Die Industrie setzt sich durch


Derzeit dominieren fünf große Konzerne die Saatgutproduktion in Europa. Das Konzept dahinter ist einfach. Sie produzieren Hybridsorten durch Inzucht, indem sie über mehrere Generationen hinweg eine Mutter- und eine Vaterlinie solange im Labor miteinander kreuzen bis frisches Genmaterial entsteht, dass für Vitalität und Spitzenerträge sorgt.

Diese Hybridsorten werden mit dem Zusatz F1 gekennzeichnet. Sie haben jedoch einen großen Nachteil. Sie sind nicht vermehrungsfähig und verpflichten Bauern und auch Privathaushalte dazu, nach jeder Saison neues Saatgut kaufen zu müssen. Und das ist nicht alles. Zu dem Saatgut werden spezielle Dünger und Herbizide verkauft, die die Einnahmen der Großkonzerne in die Höhe treiben und die Abhängigkeit der Landwirtschaft verstärken.

Ein weiterer großer Nachteil der F1 Hybridsorten ist, dass robuste und samenfeste Sorten verschwinden. Die Vielfalt an über Generationen gezüchteten, samenfesten Pflanzen und regionalen Saatsorten schwindet und geht verloren. Das schadet der landwirtschaftlichen Saatgutvielfalt, den Bauern und den Gärtnern. Diese gehen als große Verlierer hervor, während die dominanten Saatgut-Konzerne davon profitieren.

Vorsicht beim Bio-Siegel

Vorsicht beim Bio-Siegel
Denkt man an einen nachhaltigen und regulierten Anbau, kommt einem das Bio-Siegel in den Sinn. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Laut aktuellen Bio-Saatgut-Bestimmungen muss lediglich die Mutterpflanze eine Saison unter biologischen Bedingungen angebaut werden. Auch sagt ein Bio-Siegel nichts über die Standortbedingungen oder die Zuchtart aus.

Bei Bio Saatgut kann es sich um Hybridsorten handeln, denn auch bei der inzestuösen Aufzucht ist eine Zertifizierung mit einem Bio-Siegel durchaus möglich. Eine Hybrid-Mutterpflanze kann ohne Einschränkungen eine Saison unter biologischen Bedingungen angebaut werden. Der Anbauort wird ebenfalls nicht klar definiert. Bio Saatgut kann in einem heimischen Gewächshaus oder in Afrika angebaut werden. Die Saatgut-Großkonzerne haben leichtes Spiel und können ihr durch Inzucht produziertes und nicht vermehrungsfähiges Saatgut mit einem Bio-Siegel versehen.

Wertvolles Saatgut vom Züchter

Wertvolles Saatgut vom Züchter
Vielfalt bedeutet Lebensqualität und Entscheidungsfreiheit. Nicht nur in der Landwirtschaft wäre ein abwechslungsreiches Lebensmittelangebot basierend auf robustem und widerstandsfähigem Saatgut eine Bereicherung. Auch im privaten Bereich profitiert man von samenfesten und widerstandsfähigen Sorten, die verschiedenen Umwelteinflüssen trotzen können.

Einige Züchter haben sich darauf spezialisiert nicht nur samenfeste, sondern auch alte Sorten zu vermehren und zu verkaufen. Mit samenfestem Saatgut kann man selbst neue Samen ziehen, was kostensparend und ökologisch ist. Saatgut aus der Region weist die beste Ökobilanz auf und ist an das regionale Klima angepasst.

Gesunde Vielfalt

Bio Saatgut mit einem Naturland-, Demeter- oder Bioland-Siegel enthält kein Hybridsaatgut. Es ist frei von synthetischen und chemischen Pestiziden und auf ökologisch bewirtschafteten Äckern angebaut. Mit der Wahl von Bio Saatgut ohne genetische Modifizierung trägt man dazu bei, alte Sorten und die landwirtschaftliche Vielfalt zu erhalten.

Vermehrung von samenfestem Saatgut

Selbstbefruchter vermehren sich unkompliziert von allein. Sie kreuzen sich nicht, selbst wenn sie nebeneinander wachsen. Bei anderen Arten riskiert man eine Kreuzung, wenn man mehrere Sorten zur selben Zeit blühen lässt. Saatgut kann mehrere Jahre aufbewahrt werden. Bei der Vermehrung ist es wichtig darauf zu achten, dass man jedes Jahr andere Sorten anbaut, die sich nicht kreuzen können.

Expertentipp

Einige Gemüsearten müssen im Keller überwintern, da sie erst im zweiten Jahr blühen. Dazu gehören Möhren, Kohl und Rote Beete. Die Vermehrung dieser Gemüsesorten ist kompliziert und sollte wohl überlegt sein, um Kreuzungen zu vermeiden.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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