Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera) ist seit vielen Jahren als invasive Art bekannt. Die, auch als Drüsiges Springkraut oder Himalaya Springkraut bezeichneten, Neophyten wurden im Jahr 1839 als Zierpflanzen nach England importiert und breiteten sich von dort aus schnell in ganz Europa aus.
Die einjährigen Gewächse sind auch hierzulande in der Nähe von Gewässern oder in feuchten Wäldern recht häufig anzutreffen. Wie bei allen Wildpflanzen stellt sich deshalb die Frage, ob Indisches Springkraut essbar oder gesundheitsschädlich ist.
Enthaltene Giftstoffe
Botanisch gesehen gehört das Indische Springkraut zur Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae). Wie viele zu dieser Familie gehörigen Pflanzen enthält auch das Drüsige Springkraut Giftstoffe. In den Stängeln und in den Blättern sind Glykoside enthalten, die vornehmlich als Zuckerspeicher dienen und sie vor Erkrankungen und Schädlingen schützen.
Obwohl Glykoside in der Medizin eine große Bedeutung haben, sind sie in größeren Mengen toxisch und können Gesundheitsbeschwerden verursachen. Zu möglichen Vergiftungserscheinungen durch Glykoside gehören:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Magen-Darm-Krämpfe
- Schwindel
Essbarkeit
Auch wenn vielerorts junge Blätter und die Blattspitzen des Indischen Springkrauts trotz der enthaltenen Glykoside zum Verzehr empfohlen werden, sollte darauf vorsichtshalber verzichtet werden. Doch nicht alle Pflanzenteile enthalten Giftstoffe. Grundsätzlich sind alle anderen Teile der Pflanzen essbar. In der Küche werden insbesondere die Blüten und die Samen verwendet.
Verwendung der Blüten

Wie bei allen blütenbildenden Pflanzen enthalten auch die Blüten des Indischen Springkrauts Nektar und Pollen. Aufgrund dessen haben die Blüten einen süßlichen Geschmack. Sie können während der Blütezeit von Juli bis Oktober bedenkenlos roh verzehrt werden. In der Küche werden sie oft als Dekoration auf Süßspeisen oder Salaten verwendet.
Verwendung der Samen
Die Samen des Drüsigen Springkrauts gelten als der leckerste Bestandteil. Von September bis Oktober werden die Samen reif und können geerntet werden. An günstigen Standorten und während besonders warmer Sommer kann die Erntezeit der Samen bereits im August beginnen. Völlig ausgereifte Samen sind schwarz. Doch auch die gelblich-weißen Samen können aus den Samenkapseln entnommen und verzehrt werden.
Die Samen besitzen ein angenehmes Nussaroma und können ebenfalls roh verzehrt werden. In der Küche gibt es vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Das Saatgut eignet sich insbesondere für:
- Pesto
- Salate
- Aufläufe
- Bratlinge
Die rohen Samen eignen sich weiterhin zum Aromatisieren von Öl. Frische Samen können nach der Ernte problemlos getrocknet und in einem luftdicht verschlossenen Glas für die spätere Verwendung aufbewahrt werden. Alternativ ist das Anrösten in Öl möglich. Durch das Rösten erhalten die Samen ein herbes und kräftiges Aroma.
Expertentipp
Obwohl das Indische Springkraut einen dekorativen Wert hat, ist es nicht überall willkommen. Wenn man verhindern möchte, dass sich die einjährigen Pflanzen im eigenen Garten ausbreiten, muss man dafür sorgen, dass sie sich nicht aussäen können. Die Samenkapseln platzen nach der Reifung mit einer explosionsartigen Kraft auf und verteilen die enthaltenen Samen. Um eine Aussaat zu verhindern, müssen die Samenstände bereits vor der Reifung entfernt werden.
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