Apfelbäume (Malus) sind eine Gattung, die zum Untertribus der Kernobstgewächse (Pyrinae) gehört. Sie sind in den gemäßigten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre heimisch und fühlen sich auch in deutschen Gärten wohl. Die schmackhaften Früchte machen sie bei Gartenbesitzern besonders beliebt. Doch nicht nur Menschen betrachten Apfelbäume als Nahrungsquelle. Häufig machen sich neben Schädlingen, wie Milben und Thripsen, verschiedene Blattläuse (Aphidoidea) über die Bäume her. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man einen Befall mit den eher unauffälligen Insekten erkennt und behandelt.
Symptome
Blattläuse zeigen sich meist an neuen bis dreijährigen Trieben. Sie treten in Kolonien auf, sind aufgrund ihrer geringen Größe und der oft grünen Farbe lediglich bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Teilweise findet man sie aufgrund eines vermehrten Auftretens von Ameisen. Denn Ameisen fressen den klebrigen Honigtau, den Blattläuse ausscheiden.
Bei einem starken Befall kann man weiß überzogene, gekräuselte oder fehlgebildete Blätter bereits aus der Entfernung erkennen. In einem solchen Fall ist es jedoch oft zu spät, um Auswirkungen auf den Ernteertrag zu vermeiden.
Frühzeitige Erkennung
Um einen Befall rechtzeitig zu erkennen, sollte man Apfelbäume bereits im Frühjahr in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Dabei prüft man frische Triebe und Knospen auf das Vorhandensein der Insekten, denn sie sind besonders anfällig für einen Befall. Bei hohen Bäumen ist es schwer, alle Zweige der Baumkrone zu betrachten. Das ist jedoch eher unnötig, da alte, recht große Bäume einen leichten, lokalisierten Befall gut verkraften. Ein Befall, der Gegenmaßnahmen erfordert, sollte sich auch an tiefer sitzenden Trieben zeigen.
Mechanische Gegenmaßnahmen
Zur Reduzierung von Blattläusen kann man besonders stark befallene Bereiche entfernen und verbrennen. Ist das in Ihrer Region nicht gestattet, entsorgt man den Beschnitt in luftdicht verschlossenen Plastiktüten über den Hausmüll.
Anschließend spritzt man betroffene Apfelbäume mit einem scharfen Wasserstrahl ab. Dieser reißt die Blattläuse von den Bäumen. Eine Rückkehr ist nicht möglich, da sich flügellose Blattläuse nicht weit fortbewegen können. Geflügelte Exemplare treten nicht in großen Gruppen auf, da sie lediglich der Verbreitung dienen.
Austriebsspritzung
Besteht im zeitigen Frühjahr der Verdacht, dass sich Eier aus dem Vorjahr auf den Bäumen befinden, kann eine Austriebsspritzung bis zum sogenannten Mausohrstadium erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt öffnen sich die Knospen.
Die Rinde wird dazu mit einer rauen Bürste behandelt und die Bäume anschließend mit einem Mittel besprüht, das Raps- oder Paraffinöl enthält. Das Öl verklebt die Tracheen der Larven und lässt sie ersticken. Diese Methode ist jedoch umstritten, da sie auch Nützlinge schädigt.
Pflanzensud
Diverse Pflanzensude eignen sich als umweltfreundliche Spritzmittel gegen Blattläuse. Für Knoblauchsud werden 100 Gramm gehackte Knoblauchzehen mit 3 Litern kochendem Wasser aufgegossen. Das Gemisch lässt man vor dem Abseihen 30 Minuten ziehen.
Zwiebelsud wird aus 40 Gramm gehackten Zwiebeln und 5 Litern kochendem Wasser hergestellt. Den Sud lässt man 3 Stunden ziehen, bevor man ihn abseiht. Für Brennnesselsud werden 500 Gramm frische Brennnesseln mit 5 Litern kochendem Wasser übergossen. Den Sud lässt man mehrere Tage ruhen, bis kein Schaum sichtbar ist.
Es gibt weitere wirkungsvolle Hausmittel. Von einem Sud aus Tabak ist jedoch abzuraten, da er Nikotin enthält.
Fressfeinde
Die umweltfreundlichste Alternative zur Bekämpfung von Blattläusen ist die Ansiedlung oder Förderung von Fressfeinden. Man kann beispielsweise Marienkäferlarven (Coccinellidae) ausbringen oder Insektenhotels für Ohrwürmer (Dermaptera) aus umgestülpten Pflanzentöpfen und Holzwolle basteln. Die Larven von Florfliegen (Chrysoperla carnea), Schwebfliegen (Syrphidae), Schlupfwespen (Ichneumonidae) und diversen Käfern fressen Blattläuse ebenfalls.
Expertentipp
Nicht alle Blattlausarten befallen Apfelbäume. Stellen Sie einen Befall an anderen Gewächsen der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) fest, besteht ein Ansteckungsrisiko. Prüfen Sie Ihre Apfelbäume dann genau und ergreifen Sie Maßnahmen gegen den Befall anderer Pflanzen.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare