Fleischfressende Pflanzen stellen eine absolute Besonderheit in der Welt der Pflanze dar. Sie wachsen rund um den Globus in Regionen, die nahezu lebensfeindlich sind. Um an ihren so unwirtlichen Standorten dennoch ihren Nährstoffbedarf zu decken, haben sie eine ganz besondere Methode entwickelt. Sie entziehen die notwendigen Nährstoffe nicht etwa dem Boden, sondern fangen dazu Insekten.
Die Kannenpflanzen, auch Nepenthes genannt, sind dabei die wohl spektakulärste Pflanzenfamilie. Kannenpflanzen haben sogenannte Grubenkannen entwickelt, die Verdauungsflüssigkeit enthalten. Mit dem Duft dieser Flüssigkeit locken sie Insekten an, die ihnen als Nahrung dienen.
Es gibt jedoch verschiedene Nepenthes Arten, deren genaue Artbestimmung wichtig für die richtige Pflege und die richtigen Standortbedingungen der Pflanzen ist.
Sonderstellung unter den Karnivoren
Kannenpflanzen sind nicht nur für den Betrachter und Hobbygärtner spektakulär und etwas ganz Besonderes. Sie nehmen auch unter der Pflanzenfamilie der fleischfressenden Pflanzen eine Sonderstellung ein.
Zum einen bringt keine andere Gattung so große Arten hervor, wie die Gattung der Nepenthes. Einige Arten entwickeln riesige Kannen, die problemlos ein Fassungsvermögen von zwei Litern und mehr erreichen können.
Keine andere Gattung ist so artenreich wie die der Kannenpflanzen. Zudem ist Nepenthes die einzige Gattung, die ihre Beute nicht aktiv fängt.
Nepenthes Arten
Weltweit gibt es rund 92 verschiedene Nepenthes Arten. Dazu kommen zahlreiche Hybridarten. Die genaue Nepenthes Art zu erkennen, ist für den Laien nahezu unmöglich. Dennoch ist es wichtig die Art zu bestimmen, damit die Pflanze unter optimalen Bedingungen gehalten und gepflegt werden kann.
Bei den etwa 92 verschiedenen Wildarten der Kannenpflanze werden zwischen
- Hochland-Nepenthes
- Tiefland-Nepenthes
unterschieden.
Warum ist es wichtig die Art zu bestimmen?
Bei der Artenbestimmung ist die genaue Art der vorhandenen Pflanze gar nicht einmal so wichtig. Wichtig ist es jedoch zu wissen, ob es sich um eine Hochland- oder Tiefland-Art handelt, denn diese beiden Gruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die erfüllt sein müssen, wenn die Kannenpflanze gut gedeihen soll.
Hochland-Nepenthes
Hochland-Nepenthes sind am schwierigsten zu kultivieren. Sie kommen ausschließlich in Höhenlagen von mehr als 1200 Metern vor. Tagsüber benötigen sie Temperaturen um 25 Grad Celsius. Nachts muss die Temperatur indes auf ungefähr 10 Grad Celsius abfallen.
Die Kultivierung von Hochland-Nepenthes ist daher bei normalen Zimmertemperaturen nicht möglich. Stattdessen können sie nur im Gewächshaus oder in einem Terrarium kultiviert werden.
Tiefland-Nepenthes

Auch Tiefland-Nepenthes eignen sich nur zur Kultivierung im Gewächshaus oder Terrarium, wo die notwendigen Bedingungen geschaffen werden können.
Hochland-Kannenpflanzen brauchen ganzjährig ein konstant heiß-feuchtes Klima mit Temperaturen um 30 Grad Celsius.
Hybrid-Arten

Es gibt ungefähr 100 verschiedene Zucht-Hybriden, die insgesamt robuster und widerstandsfähiger als die ursprünglichen Arten sind und die von jedem gewöhnlichen Pflanzenliebhaber gepflegt werden können.
Dennoch gedeihen auch die Hybrid-Arten im Gewächshaus oder im Terrarium besser, als am Blumenfenster, denn auch sie benötigen viel Sonne, viel Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Expertentipp
Damit die Kannenpflanze unter optimalen Bedingungen kultiviert werden kann, ist es wichtig die Art zu bestimmen. Im Pflanzenhandel werden in der Regel nur Hybridarten angeboten.
Auf keinen Fall sollte man Nepenthes unbekannter Herkunft erwerben, denn die genaue Artenbestimmung ist für den Laien so gut wie unmöglich.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare