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Sonstige Pflegetipps und Tricks

Bäume mit Kalkfarbe streichen: weniger Schäden, mehr Obst

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Bäume mit Kalkfarbe streichen weniger Schäden, mehr Obst

Es ist fast in Vergessenheit geraten, den Stamm von Obstbäumen mit Kalkfarbe anzustreichen. Früher, als die Familie auf eine reichhaltige Ernte ihrer Obstbäume angewiesen war, spielte der Baumanstrich eine größere Rolle als heute. Dennoch bringt er auch heute einen großen Nutzen. Wir erklären Ihnen hier, was genau er bewirkt und geben Ihnen einen Expertentipp, durch den Sie den Anstrich optimieren können.

Eine reiche Ernte durch drei Effekte

Durch den Kalkanstrich erreichen Sie eine höhere Ertragskraft Ihrer Obstbäume. Das liegt an den folgenden drei Effekten, die Sie durch den Anstrich erzielen:

  • Vermeiden von temperaturbedingten Schäden
  • Bekämpfen von Schädlingen
  • Zusätzlicher Dünger

Wir gehen nun im Einzelnen auf diese Punkte ein.

Vermeiden von temperaturbedingten Schäden

Vermeiden von temperaturbedingten Schäden


Wenn es im Winter friert und gleichzeitig die Sonne scheint, können in einem Baumstamm tagsüber große Temperaturunterschiede auftreten. Die der Sonne zugewandte Seite des Stammes erwärmt sich stark, während die abgewandte Seite sehr kalt bleibt. So entsteht ein zu großes Temperaturgefälle innerhalb des Stammes.

Weiterhin kann sich die Temperatur an der Oberfläche zu schnell zu stark ändern. Das passiert, wenn die Sonne den dunklen Stamm erwärmt hat und dann verschwindet, so dass der Frost wieder die Oberhand gewinnt. Durch den weißen Anstrich reflektiert der Stamm die Sonne besser und verhindert zu starkes Aufheizen gefolgt von abruptem Abkühlen. So werden Risse vermieden.

Außerdem wird dadurch, dass das Sonnenlicht reflektiert wird, die Blütezeit der Bäume etwas verschoben. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Nachtfröste die Blüten zerstören.

Bekämpfen von Schädlingen

Bekämpfen von Schädlingen
In der Baumrinde siedeln sich in den Ritzen gern Schädlinge zum Überwintern an. Durch den Anstrich werden diese Ritzen geschlossen. Außerdem ist der Kalk leicht ätzend. So können sich die Schädlinge dort nicht halten. Durch die Vorbehandlung – siehe dazu Expertentipp weiter unten – fallen bereits vorhandene Schädlinge gleich herunter.

Zusätzlicher Dünger

Regen spült vom angestrichenen Stamm etwas Kalk ab. Dieser gelangt mit dem Regenwasser in den Wurzelbereich. Dadurch wird der Baum gleich gedüngt, was Ihnen zusätzliches Düngen erspart.

Expertentipp

Damit die Farbe besser hält und um Schädlinge zu entfernen, sollten Sie den Stamm vor dem Anstrich von losen Rindenstücken, Moosen und Flechten befreien. Sie können dazu einen hart borstigen Handfeger oder eine Drahtbürste benutzen.

Das beste Werkzeug dafür ist jedoch ein Baumkratzer, insbesondere wenn Sie mehrere Bäume zu versorgen haben. So etwas erhalten Sie im gut sortierten Gartenfachmarkt. Es funktioniert aber auch mit einem Fugenspachtel oder einer Maurerkelle. Damit erzielen Sie eine glatte Oberfläche, auf der die Kalkfarbe sehr gut hält.

Auch wenn es den Anschein hat, dass Sie dem Stamm durch das Abbürsten oder Abschaben Schaden zufügen, ist das nicht der Fall. Wie bei einem Peeling wird die Pflanze dadurch zu neuem Zellwachstum angeregt und kann im nächsten Sommer mehr Wasser und Nährstoffe transportieren.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte ich die Bäume streichen?

Im Herbst noch vor dem ersten Frost, spätestens im November.

Welche Kalkfarbe sollte ich verwenden?

Sie können fertige Kalkfarbe speziell zum Streichen von Bäumen kaufen. In guter Farbe befinden sich neben Calciumhydroxid zusätzliche natürliche pflanzliche Inhaltsstoffe, die dem Baum weitere Nährstoffe geben. Sie bekommen solche fertigen Mischungen im Gartenfachhandel.

Kann ich Kalkfarbe auch selbst anrühren?

Ja, das ist möglich und preiswerter. Mischen Sie dazu Wasser, Branntkalk und Kleister im Verhältnis 8:2:1 und rühren Sie das Gemisch, bis es cremig wird. Branntkalk und Kleister erhalten Sie im Baumarkt.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/fotolinchen

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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