Damit Bäume jedes Jahr regelmäßig neue Triebe und Früchte ausbilden können, benötigen sie einen nährstoffreichen Boden. Während sich unsere grünen Schützlinge in der freien Natur selbst mit Nährstoffen versorgen, sind die Bedingungen im Garten für eine natürliche Nährstoffaufnahme nicht immer gegeben. Meist ist der Boden zu nährstoffarm und oder es besteht eine zu große Konkurrenz durch andere Pflanzen. Dementsprechend ist es wichtig die Gewächse mit Düngergaben zu unterstützen. Was dabei zu beachten ist, wird in diesem Beitrag erklärt.
Unterscheidung zwischen Laub- und Obstbäumen
Generell sollten Sie beim Düngen ihrer Laub- und Obstbäume sehr vorsichtig sein. Laubbäume benötigen vor allem den Nährstoff Stickstoff. Dieser sorgt für ein gesundes Wachstum von Trieben und Blättern. Bedauerlicherweise bedeutet ein Übermaß an Stickstoff im Boden weniger Blüten am Baum und damit weniger Früchte.
Für die Blüten- und Fruchtentwicklung spielen insbesondere die Stoffe Phosphat und Kalium eine entscheidende Rolle. Beide sind in den meisten Böden allerdings ausreichend vorhanden, sodass eine zusätzliche Gabe dieser Stoffe die Fruchtentwicklung negativ beeinflussen kann. Ein bekanntes Beispiel ist die Fleischbräune an Früchten, die bei einer zu hohen Kaliumkonzentration auftritt.
Normalerweise ist Düngen nicht notwendig, da der Boden durch die Verwitterung von Laub und anderen Pflanzenbestandteilen reich an Nährstoffen ist. Allerdings entfernen viele Gärtner herabfallendes Laub vom Boden aus optischen Gründen, sodass dieser natürliche Prozess gestört ist. Dementsprechend sollten fehlende Nährstoffe vorsichtig ausgeglichen werden.
Verschiedene Düngerarten
In erster Linie existieren zwei grundlegende Düngersorten – organischer Dünger und Dünger auf Mineralienbasis. Sehr gute organische Dünger sind Stallmist, Kompost, Pflanzenjauche und zerriebenes Gesteinsmehl. Hornmehl und -späne aus der Tierindustrie sind ebenfalls hervorragende Düngemittel. Generell dauert die Nährstoffaufnahme länger, jedoch hält auch die Wirkung länger an. Eine Überdüngung mit organischem Baumdünger ist relativ unwahrscheinlich. Darüber hinaus ist dieser sehr umweltverträglich und die Früchte besitzen eine höhere Konzentration an Nährstoffen und Vitaminen.
Mineralische Dünger enthalten Nährstoffe, die schneller von den Pflanzen aufgenommen werden können. Diese Tatsache erschwert die Dosierung, sodass es bei mangelnder Kompetenz nicht selten zu einer Überdüngung kommt. Als Folge kommt es zu nachhaltigen Umweltschäden. Hierzu zählen Erosionsschäden und Verdichtungen des Bodens.
Des Weiteren lagern sich bei einer zu hohen Konzentration an Dünger Rückstände in den Früchten an, die dann geerntet und gegessen werden. Zudem sind Bäume durch eine Überdüngung anfälliger gegenüber Frost, Schädlingen und Krankheiten. Solange die Dosierung stimmt, gibt es für den Gärtner und die Pflanzen nichts zu befürchten. Bekannte mineralische Dünger bestehen aus Kalk, Blaukorn und Kalkammonsalpeter.
Der richtige Zeitpunkt

Generell gilt, dass Sie im Winter und im Herbst auf Düngergaben verzichten sollten, da Pflanzen in dieser Periode keine Nährstoffe aufnehmen. Vor allem bei Laubbäumen darf nicht jedes Jahr gedüngt werden. Obstbäume benötigen mehr Nährstoffe, allerdings ist auch hier ein 2-Jahres-Rhythmus vollkommen ausreichend. In den Frühlingsmonaten März und April sind die Bedingungen für das Düngen am besten, ebenso wie zum Triebabschluss Ende Juni. Düngen Sie zum falschen Zeitpunkt riskieren Sie, dass die Pflanzen nicht wie geplant ausreifen. Darüber hinaus können Triebe empfindlich auf Frost reagieren.
Neben den Jahreszeiten spielt auch das Alter des Baumes eine wichtige Rolle. Meist reicht es junge Bäume mit Kompost zu versorgen. Dabei ist es empfehlenswert eine dicke Mulchschicht zu verwenden, um die Nährstoffkonkurrenz abzumildern.
Expertentipp
Bevor Sie mit dem Düngen beginnen, lohnt es sich eine detaillierte Bodenanalyse durchzuführen. Die gesammelten Daten bilden im weiteren Verlauf die Basis, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da sich die Konzentrationen der Nährstoffe im Boden allmählich ändert, sollten Sie die Analyse alle 4 bis 5 Jahre wiederholen.
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