Connect with us

Pflanzenvermehrung

Bonsai – Vermehrung über Stecklinge

Veröffentlicht

auf

Bonsai - Vermehrung über Stecklinge

Bonsai bedeutet in Japan, dem Ursprungsland dieser Kunstform, ‘Anpflanzung in einer Schale’. Es handelt sich um eine Abwandlung der fernöstlichen Gartengestaltung, die von China nach Japan gelangt ist. Während in China Miniaturlandschaften angelegt werden, liegt bei japanischen Bonsais der Fokus auf der Gestaltung des Baumes. Ein Bonsai ist eine speziell herangezogene Miniaturform eines Baumes.

Viele verschiedene Laub- und Nadelbäume eignen sich für die Kultivierung als Bonsai. Eine geeignete Methode für diese Art der Kultur ist die Anzucht aus Stecklingen. Aus Stecklingen vermehrte Bonsais weisen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze auf und können von Anfang an nach den Vorstellungen des Züchters geformt werden.

Auswahl von Stecklingen

Stecklinge für die Bonsai-Zucht können nicht nur von Bonsai-Bäumen, sondern auch von normal gewachsenen Pflanzen entnommen werden. Die meisten Laub- und Nadelgewächse können über Stecklinge vermehrt werden. Stecklinge von Obstbäumen eignen sich ebenfalls für die Kultur als Bonsai. Ein Miniaturbaum aus diesen Stecklingen kann nach einigen Jahren sogar Früchte tragen. Einige Gewächse können jedoch nicht über Stecklinge vermehrt werden. Treibt ein Gewächs nach einem Rückschnitt aus seinem alten Holz aus, eignet es sich für diese Vermehrungsmethode.

Stecklinge sind Triebabschnitte einer Mutterpflanze, die im Jahr der Vermehrung abgeschnitten werden. Bei einigen Gewächsen, wie Fichten, können ein- oder zweijährige Zweige genutzt werden. Je verholzter der Trieb ist, desto länger dauert die Bildung der Wurzeln. Bei den meisten Gewächsen werden halbverholzte Triebe mit wenigen Blättern als Stecklinge empfohlen. Befinden sich Blätter am unteren Ende, müssen sie entfernt werden. Je weniger Blätter Stecklinge versorgen müssen, desto besser können sie sich auf die Wurzelbildung konzentrieren.

Korrekte Schnitttechnik

Korrekte Schnitttechnik


Für das Schneiden von Stecklingen ist ein scharfes Messer oder eine Zweigschere notwendig. Die Klingen sollten scharf genug sein, um die Pflanzen beim Schneiden der Triebe nicht zu verletzen. Zum Schutz vor Keimen empfiehlt es sich, Schnittwerkzeuge vorab zu desinfizieren.

Die Klinge sollte in einem 45 Grad Winkel angesetzt werden, da schräge Schnittflächen die Aufnahmefähigkeit von Wasser und Mineralstoffen erhöhen, sodass die Bildung der Wurzeln unterstützt wird. Stecklinge sollten 2 bis 5 Millimeter dick sein und auf einer Länge von 5 bis 10 Zentimetern abgeschnitten werden, da die Länge ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Wurzelbildung hat.

Pflanzung und Pflege

Pflanzung und Pflege
Der ideale Zeitpunkt für die Anzucht von Stecklingen sind der Frühling und der Sommer. In diesem Zeitraum können frisch geschnittene Stecklinge in vorbereitete Pflanzgefäße gesetzt werden. In den Gefäßen wird eine Drainageschicht bestehend aus Granulat benötigt, die mit geeignetem Substrat bedeckt wird. Als Substrat eignet sich lockeres Material, das nicht zu viele Nährstoffe enthält. Mini-Gewächshäuser und Anzuchttöpfe eignen sich ebenfalls, da sie den Stecklingen ein geeignetes Klima zum Anwurzeln bieten.

Die Stecklinge werden etwa 3 Zentimeter tief in den vorbereiteten Boden gepflanzt. Unter guten Bedingungen bilden sie bereits nach etwa 6 Wochen eigene Wurzeln. Die Wurzelbildung wird durch helle Umgebungen ohne direkte Sonneneinstrahlung und ausreichende Bodenwärme gefördert. Sie ist erkennbar, wenn Stecklinge eigene Blattspitzen bilden.

Expertentipp

Sobald die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben, können sie an einen neuen Standort umgesetzt werden. Hierfür eignen sich sowohl größere Töpfe mit genügend Platz für die Wurzeln als auch Bonsai-Schalen. Wenn es um die Anzucht von Bonsais geht, empfiehlt es sich, Teichkörbe zu nutzen. Diese bieten den Stecklingen ausreichend Platz und Licht, um Wurzeln zu bilden. Auf diese Weise können die jungen Pflanzen kräftige Wurzelballen und starke Stämme entwickeln.

Diesen Artikel bewerten

Hat Ihnen dieser Ratgeber weitergeholfen?


Klicken Sie, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Gerade populär