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Dünger

Brennnesseljauche richtig ansetzen

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Brennnesseljauche richtig ansetzen

Die Brennnesseljauche gehört zweifelsohne zu einer der effektivsten und günstigen Maßnahmen für Pflanzen. Die haarige Pflanze wächst nahezu überall und Hobbygärtner tun gut daran, sie nicht als Unkraut anzusehen. Denn die Jauche ist ein idealer Dünger für Tomaten, Zucchini und auch Blühpflanzen. Wichtig ist, Brennnessel richtig zu verwenden, denn der Sud muss erst einmal angesetzt werden. Wie das Ansetzen der Brennnesseljauche funktioniert, erklärt unser Ratgeber.

Der Ursprung der Brennnesseljauche

Der Ursprung der Brennnesseljauche

Viele kennen die stark riechende Jauche noch von den Großeltern. Richtig! Denn als Gartendünger ist die Brennnessel bereits seit Jahrhunderten bekannt und bewährt. Im Grunde genommen gibt es keine andere Pflanze, die so effektiv wirkt wie die Brennnessel. Dazu kommt: Sie ist kostenlos erhältlich, denn sie wächst überall, im besten Falle auch im eigenen Garten. So kann sie fast das ganze Jahr über gesammelt und als Jauche angesetzt werden. Gerade in der heutigen Zeit ist der biologische Anbau von Gemüse gefragt. Warum also nicht die Ressourcen der Natur nutzen und die Brennnessel nicht nur als natürlichen Dünger, sondern auch zur Schädlingsbekämpfung und Unkrautvernichter verwenden.

Richtig angewendet bereichert Brennnesselsud den Boden mit Kalium und Stickstoff an. Zwei Stoffe, die für die meisten Gemüsepflanzen besonders wichtig sind. Gleichzeitig kann der Sud bei der Bekämpfung von Spinnmilben, Milben und Blattläusen angewendet werden. Hierfür reicht eine Sprühflasche, mit Sud und Wasser aufgefüllt und anschließend zur Anwendung bereit steht. Übrigens, selbst Wühlmäuse nehmen Reißaus, wenn sie im Boden den unangenehmen Geruch der Brennnesseljauche wahrnehmen.

In der Literatur trifft man auf zwei (oder mehr) Begrifflichkeiten: Die Brennnesseljauche, den Brennnesselsud und die Brennnesselbrühe. Grundsätzlich tragen die Begriffe einen ähnlichen Gedanken. Bei der Jauche und dem Sud handelt es sich um einen Ansatz, dessen Gärprozess von mindestens einer Woche bis zu drei Wochen andauert. Die Brühe wiederum ist bereits nach 24 Stunden fertig, ist allerdings weniger effektiv als die Jauche. Wenn es jedoch darum geht, schnell ein Mittel zur Verfügung zu haben, um beispielsweise Blattläuse auf Rosen loszuwerden, dann kann diese Brühe schon sehr hilfreich sein. Weitaus effektiver ist die Jauche jedoch erst nach einem Gärprozess von mindestens einer Woche. Es muss im abgedeckten Eimer also wirklich blubbern, dann wird die Brennnesseljauche richtig gut.

Während diesem Prozess werden die wichtigen Nährstoffe aus den Pflanzenteilen freigesetzt. Erst durch den Gärungsprozess steht die Brennnesseljauche als mineralischer Dünger zur Verfügung.

Der Vorteil dieser natürlichen Maßnahme: Die Wirkung setzt sofort ein, während Hornspäne erst im Laufe der Zeit wirken. Aufgrund dessen wird Brennnesseljauche gern in frühen Wachstumsphasen eingesetzt. Denn als biologischer Dünger ist er aufgrund seiner reichen Inhaltsstoffe kaum zu schlagen. Dazu gehören auch Flavonoide, Silizium, Magnesium, Kieselsäure und sogar Vitamine B, C und K.

Deshalb wirkt Brennnessel gegen Insekten und Pilzbefall bei Pflanzen

Deshalb wirkt Brennnessel gegen Insekten und Pilzbefall bei Pflanzen

Ein Inhaltsstoff macht auf sich aufmerksam, wenn es um Krankheiten bei Pflanzen geht: Kieselsäure. Sie sorgt bei den Pflanzen für starke Zellwände und ist deshalb vor einem Befall oder Pilzkrankheiten weitaus besser geschützt. Auch Kieselsäure wird beim Ansetzen der Brennnesseljauche freigegeben. Deshalb lohnt sich der minimale Aufwand, und auch das Aushalten des intensiven Gestanks. Deshalb sei an dieser Stelle gleich gesagt:

Für eine Brennnesseljauche ist ein Behältnis mit Deckel notwendig. Das kann ein Eimer mit Deckel sein oder auch die Regentonne mit Deckel. So strömt der Geruch nicht aus.

Die Brennnesseljauche ansetzen

Benötigt wird:

  • ein Eimer aus Plastik, Holz oder Keramik – kein Metall
  • ein Kilogramm frische Brennnesseln ohne Blüten oder Samen
  • alternativ eignen sich auch ca. 200 Gramm getrocknete Brennnesseln
  • zehn Liter Wasser – im besten Fall Regenwasser, alternativ auch abgestandenes Leitungswasser

Wer den starken Geruch unterdrücken will, gibt noch eine Handvoll Steinmehl dazu. Unbedingt notwendig ist es jedoch nicht.

Die Brennnesselpflanzen werden in grobe Stücke zerkleinert, in den Eimer gegeben und mit Wasser aufgegossen. Den Deckel lose auflegen und den Eimer für die nächsten zwei Wochen an einen sonnigen Ort stellen. Während dieser Zeit wird der Ansatz täglich ein oder zweimal umgerührt. Nach einigen Tagen beginnt der Ansatz zu schäumen, das ist völlig richtig so und unbedingt erwünscht. Erst wenn das Schäumen aufhört, ist die Brennnesseljauche fertig und kann in einem Verhältnis von 1:10 bei den Pflanzen angewendet werden.

Alternativ kann die Brennnesseljauche auch vor dem Einsetzen der Jungpflanzen als Gründüngung ins Gemüsebeet gegeben werden. Dann wird sie unverdünnt verteilt und im Boden leicht verarbeitet. Erst nach einer Woche sollten Pflanzen eingesetzt werden, da die Wurzeln der Pflanzen ansonsten verbrennen können.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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