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Dünger

Brennnesseljauche als Dünger

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Brennnesseljauche als Dünger

Die Brennnessel ist vielen Menschen vor allem als unerwünschtes Unkraut bekannt. Ihre Nesseln graben sich bei Berührung schmerzhaft und juckend in die Haut und verursachen Quaddeln, die auch nach Stunden noch sichtbar sein können. Besonders dekorativ ist die Urtica dioica ebenfalls nicht.

Doch Kenner wissen: Die Brennnessel wartet mit so vielen positiven Eigenschaften auf, dass man ihr die pflanzeneigenen Abwehrmechanismen gern verzeiht. Sie steckt nicht nur voller Vitamine und ist unter anderem deshalb als uralte Heilpflanze bekannt – man kann auch einen fantastischen Dünger daraus herstellen.

Doch wozu sollte man sich die Mühe machen, wenn es doch auch hochwertigen synthetischen Dünger zu kaufen gibt?

Brennnesseljauche als natürlicher Dünger

Brennnesseljauche als natürlicher Dünger

Brennnesseljauche hat gegenüber herkömmlichem Dünger viele Vorteile. So ist sie sehr viel verträglicher und schonender sowohl für den Boden als auch für die gedüngten Pflanzen, da es sich um einen natürlichen Dünger handelt. Brennnesseljauche darf und soll sogar oft und großzügig ausgebracht werden. Außerdem enthält sie alles, was Nutz- sowie Zierpflanzen brauchen. Dies gilt sogar für stark zehrende Nutzpflanzen wie die Tomate oder den Kürbis.

Einen weiteren Vorteil bietet die Brennnesseljauche: Sie ist völlig kostenlos, denn Brennnesseln wuchern geradezu in jedem Garten und jedem Park. Alles, was sie dafür braucht, ist ein schattiges Plätzchen. Während also synthetischer Dünger oft zu horrenden Preisen verkauft wird, können Sie sich mit der Urtica dioica eine eigene kostenfreie Jauche herstellen.

Aber wie lässt sich nun Brennnesseljauche selber machen?

Brennnesseljauche selbst herstellen

Brennnesseljauche selbst herstellen
Um die Brennnesseljauche anzusetzen, werden folgende Dinge benötigt:

  • 5 kg Brennnesseln, frisch und nicht blühend, am besten möglichst jung
  • Ein großes Fass mit Deckel, entweder aus Kunststoff oder Holz
  • 25 Liter Wasser, am besten Regenwasser
  • Urgesteinsmehl
  • Eine Gartenschere
  • Handschuhe zur eigenen Sicherheit

Platzieren Sie das Fass an einem heißen, möglichst sonnigen Platz. Zerschneiden Sie die Brennnesseln grob mit der Gartenschere. Tragen Sie bei diesem Schritt unbedingt Handschuhe! Geben Sie die Brennnesseln in das Fass und füllen Sie es mit Wasser auf. Sie können die zerkleinerten Pflanzen auch zuerst in ein feines Netz geben, bevor Sie sie in das Fass legen. So müssen Sie die Jauche hinterher nicht durch ein Sieb schütten und erhalten sofort die klare Flüssigkeit ohne lästige Pflanzenteile.

Nun wird der Deckel lose daraufgelegt. Die Jauche muss nun mindestens eine Woche, eher zwei, gären. Sie entwickelt nach wenigen Tagen einen höchst unangenehmen Geruch, der sich schnell in einen unerträglichen Gestank verwandeln kann. Dieser Tatsache können Sie Abhilfe schaffen, indem Sie von Zeit zu Zeit Urgesteinsmehl über die Jauche streuen. Das Urgesteinsmehl bindet jedoch nicht nur den Geruch, sondern fügt der Brennnesseljauche auch weitere wichtige Nährstoffe zu.

Verwendung der Brennnesseljauche

Nach spätestens zwei Wochen ist die Brennnesseljauche fertig und die Brennnesseln können daraus entfernt werden. Sie können sie nun in dicht verschlossene Behälter umfüllen oder den Deckel des Fasses fest verschließen und je nach Bedarf die Jauche entnehmen.

Wenn Sie die Brennnesseljauche als Dünger verwenden möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: Die Jauche wird, je nach Pflanzenart, mit einem Zehntel bis einem Zwanzigstel Wasser verdünnt. Stark zehrende Pflanzen benötigen eine stärkere Jauche als Schwachzehrer. Vorsicht ist geboten bei Zwiebeln, Bohnen und Knoblauch, da diese Pflanzen oft keine oder nur sehr wenig Jauche vertragen.

Geben Sie die Jauche direkt auf die Erde unter die Pflanze, achten Sie jedoch darauf, weder die Blätter noch die Früchte direkt zu treffen. Besonders bei kleineren Gärten wird empfohlen, erst abends zu gießen, damit der unangenehme Geruch über Nacht verschwinden kann und niemanden stört, der sich tagsüber in der Nähe der Pflanzen aufhalten möchte.

Expertentipp

Wenn Sie Ihre Pflanzen sofort düngen müssen und keine vierzehn Tage warten können, so wäre vielleicht ein Brennnesselsud eine Alternative für Sie. Dieser muss nur 24 Stunden ziehen, muss dann jedoch sofort verwendet werden. Auch in einem Brennnesselsud stecken bereits viele Nährstoffe, die Ihre Pflanzen optimal in ihrem Wachstum unterstützen werden.

Häufig gestellte Fragen

Brauche ich unbedingt fünf Kilo Brennnesseln für meine Jauche?

Fünf Kilo Brennnesseln zu schneiden bedeutet natürlich eine Menge Arbeit. Als Alternative können Sie ein halbes Kilo Brennnesselpellets auf 25 Liter Wasser verwenden. Die Brennnesseljauche ist dann natürlich nicht mehr kostenlos.

Kann man Brennnesseljauche legal herstellen und verwenden?

In Frankreich war sowohl die Herstellung als auch die Verwendung von Brennnesseljauche bis 2011 gesetzlich verboten, da diese unter den Begriff „nicht zugelassenes Pflanzenschutzmittel“ fiel. In Deutschland war und ist Brennnesseljauche zum Glück absolut legal.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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