Mit Buchweizen verbinden die meisten vor allem den Begriff „Pseudogetreide“. Bekanntlich zählt das Gewächs nicht zur selben Familie wie Gerste oder Weizen, wird allerdings in der Küche ähnlich verwendet. Die alte Kulturpflanze kann bei uns auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. Doch welche Sorten existieren eigentlich beim Buchweizen?
Der Echte Buchweizen
In Reformhäusern und Bioläden findet man meistens Produkte, die aus dem Echten Buchweizen hergestellt worden sind. Bei dieser Pflanze handelt es sich um die Art Fagopyrum esculentum aus der Familie der Knöterichgewächse. Sie wird zu den Pseudogetreiden gezählt und hat botanisch nur sehr entfernt etwas mit Weizen, Roggen und Co. zu tun.
Ursprünglich stammt der Echte Buchweizen aus dem zentralen Asien und ist über Handelswege schließlich vor Jahrhunderten nach Europa gelangt. Das Gewächs bevorzugt leicht saure bis sandige Substrate, die locker sind. Hinsichtlich der Nährstoffe zeigt er sich anspruchslos und ist deshalb eine beliebte Nutzpflanze. Aus seinen Blüten reifen getreideähnliche Früchte, die von einer harten Schale umgeben sind. Geschält werden die Samen des Echten Buchweizen in der Küche eingesetzt.
Sorten beim Echten Buchweizen

Zahlreiche Sorten des Echten Buchweizens werden in den unterschiedlichsten Ländern angebaut. Die verwendeten Pflanzenvertreter unterscheiden sich im Hinblick auf ihre klimatischen Toleranzen, aber auch Wachstumsgeschwindigkeiten und weitere bedeutsame Merkmale für die Landwirtschaft. Im Gartenfachhandel sind diese in der Regel nicht erhältlich, sondern als spezielles Saatgut für landwirtschaftliche Betriebe. Dazu zählen die französische Sorte La Harpe, die österreichischen Vertreter Kärntner Hadn und Billy sowie mehrere russische Sorten. Bei Letzteren kommen vor allem Devyatka, Dikul oder Temp zum Einsatz. Für die heimischen Gärten ist ein Anbau mit handelsüblichen Mischungen von Fagopyrum esculentum in der Regel völlig ausreichend. Diese zeigen sich unempfindlich gegenüber den verschiedensten Böden und bergen bei guter Pflege eine ausreichende Ernte.
Tatarischer Buchweizen

Die zweite bedeutende Sorte im landwirtschaftlichen Anbau ist der Tatarische Buchweizen. Entgegen seines russisch anmutenden Namens kommt die Pflanze vor allem in China und dem Himalaya-Gebirge bis nach Pakistan vor. Im Gegensatz zu seinem Vetter ist der Tatarische Buchweizen weniger wertvoll für die Ernährung. Dennoch wird er zu Grütze verarbeitet und gemeinsam mit Getreide verspeist.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Teekultur, wo die Pflanze vor allem in China einen Stellenwert als natürliches Getränk genießt. Zuvor müssen die Früchte allerdings geschält werden. Die Art verträgt Kälte deutlich besser als der Echte Buchweizen und kommt als Schwachzehrer auch mit kargen Böden in sonnigen Lagen zurecht. Zudem wird der Geschmack eher bitter empfunden. Die Blütezeit reicht von Juli bis September.
Weitere Buchweizen-Arten
Neben den beiden beschriebenen Arten gibt es noch ein Dutzend weitere Vertreter der Buchweizen. Die meisten davon kommen in China vor, vor allem in Yunnan und Sichuan. Dazu zählen Fagopyrum leptopodum, Fagopyrum statice oder Fagopyrum wenchuanense. Sie spielen in der dortigen Volksmedizin und Ernährung eine kleine Rolle, sind hierzulande jedoch nicht geläufig.
Die mögliche Verwendung von Buchweizen
Als Pseudogetreide eignet sich der Buchweizen für Menschen mit Glutenunverträglichkeit. Gesundheitsbewusste essen ihn vor allem aufgrund seines hohen Gehalts an Eisen, Protein und Vitaminen. Er kann im Müsli verzehrt werden, als Beilage anstelle von Reis gekocht werden oder zu Mehl weiterverarbeitet werden. Zum Einsatz kommt er zudem als Salat, im Risotto oder in der Suppe. Für den Gärtner hat das Knöterichgewächs darüber hinaus eine praktische Verwendung als Gründünger.
Expertentipp
Aus selbst geernteten Körnern der Pflanze lässt sich ein hervorragender Tee herstellen. Dafür werden jeweils einige Löffel mit heißem Wasser übergossen und maximal 10 Minuten ziehen gelassen.
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