Cashewkerne werden fälschlicherweise oft als Nüsse bezeichnet, obwohl sie zu den Steinfrüchten zählen. Ursprünglich stammen sie aus Brasilien, der Anbau erfolgt jedoch mittlerweile auch in Indien, Ostafrika und Asien. Prinzipiell ist der Verzehr ungefährlich. Wer allerdings an einer Histaminunverträglichkeit leidet, sollte vorsichtig sein. Cashewkerne setzen Histamine frei und hemmen gleichzeitig den Abbau im Körper.
Histaminunverträglichkeit
Histamin wird im Körper gebildet und auch über Nahrungsmittel aufgenommen. Es handelt sich um ein biogenes Amin, das als Botenstoff fungiert und im Körper wichtige Funktionen erfüllt. Histamin reguliert den Blutdruck, regt Darmfunktionen an und ist für die Ausschüttung des Magensaftes zuständig.
Weiterhin steuert es den Schlaf-Wach-Rhythmus, beteiligt sich an der Zellteilung, der Gedächtnisleistung und der Zelldifferenzierung. Histamin entsteht beim Abbau von Eiweiß nach der Nahrungsaufnahme.
Für den Abbau von Histamin sind die Enzyme Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) verantwortlich. Bei Menschen mit einer Unverträglichkeit ist dieser Abbau möglicherweise gestört und kann unangenehme Symptome hervorrufen. Diese können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Personen mit einer Histaminunverträglichkeit erleben teilweise unterschiedliche Beschwerden.
Typische Symptome
Bei einer Histaminintoleranz handelt es sich nicht um eine Allergie, allerdings können Symptome auftreten, die einer echten IgE-vermittelten Allergie ähneln. Folgende Beschwerden sind möglich:
- Übelkeit, Erbrechen
- Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall
- Rötung der Haut, Juckreiz
- Ausschlag, Nesselsucht
- Kopfschmerzen, Migräne
- Blutdruckveränderungen
- Herzrasen, Herzrhythmusstörungen
- verstopfte oder laufende Nase
- asthmatische Beschwerden
Histamin in Cashewkernen und anderen Lebensmitteln

Wer an einer Histamin-Sensitivität leidet, sollte auf alkoholische Getränke, speziell Rotwein und Champagner, verzichten. Auch Fisch, Käse, Schokolade, kakaohaltige Lebensmittel, Salami, Rohschinken, Nüsse, Tomaten, Sauerkraut, Spinat, Zitrusfrüchte, Erdbeeren und Kiwis können Beschwerden auslösen. Cashewkerne zählen zu den sogenannten Histaminliberatoren. Sie verursachen eine erhöhte Ausschüttung von Histamin im menschlichen Körper und können dessen Abbau gleichzeitig hemmen.
Diagnose und Behandlung
Bedauerlicherweise existieren keine zuverlässigen Tests, um eine Unverträglichkeit festzustellen. Die Diagnose beruht auf der Einschätzung eines Arztes. Zuvor erfolgt der Ausschluss anderer Ursachen und die Beurteilung der Krankheitsgeschichte. Zu empfehlen ist das Führen eines Ernährungs- und Symptom-Tagebuchs, um die Zusammenhänge zu erfassen.
Eine Histaminunverträglichkeit lässt sich am effektivsten behandeln, indem auslösende Lebensmittel, wie Cashewkerne, vom Speiseplan gestrichen werden. Bei einer histaminarmen Ernährung sollten die Symptome nach 10 bis 14 Tage nachlassen.
Expertentipp
Einige Getränke können sich bei einer vorhandenen Histaminunverträglichkeit negativ auswirken. Alkohol, Energy Drinks, Kakao, Kaffee und Tee verhindern beispielsweise den Abbau von Histamin. Wer trotz dessen Cashewkerne in geringen Mengen genießen möchte, sollte auf diese Getränke verzichten.
Häufig gestellte Fragen
Sind zu viele Cashewkerne ungesund?
Cashewkerne sind für Menschen ohne Histaminintoleranz ungefährlich. Trotzdem sollte sich die Verzehrmenge auf eine Handvoll am Tag beschränken, da Cashews 553 kcal pro 100 Gramm enthalten.
Sind Cashewkerne giftig?
Die Früchte des Cashewbaums (Anacardium occidentale) sind im rohen Zustand giftig, da sie das Öl Cardon enthalten. Dieses Öl ist für Menschen unverträglich und greift die Schleimhäute an. In geringen Mengen kommt es auch in den Kernen vor. Cashews sollten deshalb vor dem Verzehr erhitzt werden.
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