Die Brennnessel im kurzen Steckbrief

Wohl beinahe jeder hat schon einmal die schmerzhafte Bekanntschaft mit einer Brennnessel gemacht, wenn er die mit Brennhaaren besetzten Blätter der Pflanze aus Versehen gestreift hat. Auch viele Gartenbesitzer haben sich in diesem Zusammenhang schon einmal über die üppig wachsenden Stauden der Brennnessel geärgert. Dabei steckt viel mehr in den krautigen Pflanzen, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Die Brennnessel im Überblick

Die Brennnesseln (Urtica) zählen zur Familie der Brennnesselgewächse und sind weltweit mit rund 20 bis 70 Arten vertreten. Die weltweite Verbreitung der Pflanzen sowie ihre zahlreichen Unterarten machen sie zu einer Pflanze, die für uns nicht mehr hinweg zu denken ist.

Eigenschaften der Brennnessel

• Merkmale: einjährige oder ausdauernde krautige Pflanze; seltener wachsen sie in Form von Halbsträuchern
• In Deutschland verbreitete Arten: die große Brennnessel, die Kleine Brennnessel, die Pollen-Brennnessel sowie die Röhricht-Brennnessel
• Wuchshöhe: je nach Art 10 bis 300 cm
• weitere Merkmale:dunkelgrüne Blätter, die eine zugespitzte, länglich-eiförmige Form aufweisen. Der Blattrand wirkt wie grob gesägt. Die Laubblätter sind in der Regel kreuz-gegenständig angeordnet.
• Blüten: unscheinbare eher kleine Blüten, die männlichen Blüten sind gelblich-grün während die weiblichen Blüten graugrün blühen; die Blütezeit liegt zwischen Juni bis Oktober
• Besonderheiten: hauptsächlich an der Oberseite der Blätter befinden sich Brennhaare, die bei Berührung zu unterschiedlich starken Hautreaktionen und Schmerzen führen kann. Bei Hautkontakt oder bei einem Eindringen der Brennhaare in die Haut wird ein ameisensäurehaltiger Inhalt freigegeben, welcher dann ein Brennen bzw. mit juckendem Schmerz verbundene Quaddeln verursacht. Enthalten sind in der Brennflüssigkeit neben Ameisensäure außerdem Histamin, Serotonin, Acetylcholin und Natriumformiat.

Interessantes zur Brennnessel

Die Brennnessel ist vielmehr als nur ein lästiges Unkraut, das bei Berührung Schmerzen verursacht. Denn Brennnesseln haben eine lange Tradition als Heilpflanze, sind wichtiger Lebensraum für verschiedene Tierarten und ihnen kommt außerdem eine Zeigerfunktion zu.

In Bezug auf die Brennnessel als Heilpflanze kann gesagt werden, dass sowohl ihre Blätter als auch ihre Wurzeln zu diesem Zweck verwendet werden können. Ein Tee aus Brennnessel Blättern wird beispielsweise häufig dazu verwendet, einer beginnenden Blasenentzündung vorzubeugen oder Harnwegsinfekte zu behandeln.

Neben der Bedeutung der Brennnessel als Heilpflanze spielt sie besonders als Lebensraum für verschiedene Schmetterlingsarten eine große Rolle. Manche Arten wie der Admiral, der Kleine Fuchs oder das Tagpfauenauge sind sogar auf die Brennnessel als Futterpflanze angewiesen.

Zudem zeigt das Vorkommen von Brennnesseln an, dass Sie es mit einem stickstoffreichen Boden zu tun haben.