Die Haltung eines Bonsais erfordert im Vergleich zu vielen anderen Bäumen einen deutlich geringeren Platzbedarf. Aus diesem Grund gewinnt die Erziehung von natürlich groß gewachsenen Pflanzen zu einem Bonsai vor allem für den Innenbereich immer weiter an Bedeutung.
Welche Palmenarten sich für die Erziehung zu einem Bonsai eignen und worauf hierbei zu achten ist, ist im nachfolgenden Artikel ausführlich beschrieben.
Besonderheiten der Palmen
Generell vertragen Palmen Rückschnitte nur sehr schlecht, wobei dies für die Erziehung einer Bonsaipflanze unerlässlich ist. Die Unverträglichkeit ist im Wesentlichen auf die besondere Wachstumsart zurückzuführen. Während die meisten anderen Bäume primär in die Höhe wachsen und nur sekundär ihre Stammdicke ausbilden, ist bei den gängigen Palmenarten eine umgekehrte Entwicklung festzustellen. Besonders junge Palmen wachsen in den ersten Jahren vermehrt in die Breite statt in die Höhe, was Schnittmaßnahmen nahezu unmöglich macht.
Palmenähnliche Pflanzen
Sowohl die Yucca-Palme als auch die Stechpalme werden namentlich zwar den Palmen zugeordnet, gehören biologisch gesehen aber zu den gewöhnlichen Sträuchern. Trotz ihres äußeren Erscheinungsbildes, dass denen der Palmen sehr ähnlich ist, können sie wie jede andere Pflanze in einer Bonsaiform erzogen werden. Aufgrund ihrer gleichzeitig hohen Schnittverträglichkeit sind sie in der Praxis in ihrer Bonsaiform sehr beliebt.
Erziehung zum Bonsai

Als Grundlage für die Erziehung einer der vorgenannten Sträucher zu einem Bonsai dient ein junger Steckling, der eine möglichst kompakte Wuchsform aufweisen sollte. Durch die natürliche Form erübrigen sich übermäßige Schnitt- und Korrekturmaßnahmen.
Der weitere Ablauf der Bonsaiformung stellt sich folgendermaßen dar:
- 1. Strauch mittels eines scharfen und sterilen Werkzeugs in die gewünschte Gestalt bringen
- 2. Pflanzgefäß mit Bonsaierde befüllen
- 3. Beschnittene Jungpflanze in das Pflanzgefäß setzen
- 4. Verdrahten der Äste nach dem Schnitt, um die gewünschte Form beizubehalten
- 5. Entfernen der angebrachten Drähte vor dem nächsten Schnitt
Pinzieren der Triebe
Um das kompakte Wachstum zu unterstützen und eine besonders buschige bonsaitypische Form zu erreichen, sollten die Triebspitzen der Pflanze regelmäßig pinziert werden. Hierfür ist es erforderlich, neu gewachsene Triebe möglichst schnell zurückzuschneiden, wenn sich diese an einer ungewünschten Stelle befinden. Neben der Beibehaltung der gewollten Wuchsform wird darüber hinaus auch das Wachstum der bereits vorhandenen Äste angeregt.
Weitere Pflegemaßnahmen
Für einen entsprechenden Wuchs benötigen Bonsaipflanzen darüber hinaus das richtige Maß an Wasser und Düngemittel in Verbindung mit einem passenden Standort.
Der ideale Standort befindet sich an einem hellen und warmen Platz, der aber vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt sein sollte. Eine übermäßige Aussetzung führt zu unschönen Verbrennungen auf den Blättern, die irreparabel sind.
Aufgrund der begrenzten Substratmenge und des langsamen Wachstums benötigen Bonsais lediglich eine mäßige Bewässerung. Staunässe im Topf bzw. einem Untersetzer sollte möglichst vermieden werden, da diese zur Ansiedlung von Fäulnisbakterien an den Wurzeln beiträgt.
Eine Düngung ist höchstens einmal jährlich durch die Einbringung eines Langzeitdüngers in die Pflanzerde vorzunehmen. Durch überhöhte Düngergaben wird das Höhen- und Breitenwachstum des Gewächses enorm angeregt, was in der Folge zu einem deutlich höheren Schnittaufwand führt.
Expertentipp
Auch wenn sich „echte“ Palmen nicht für die Erziehung zu einem Bonsai eignen, können sehr kleine und nur langsam wachsende Arten über mehrere Jahre in einer bonsaiähnlichen Form gehalten werden. Hierzu gehören unter anderem die Bergpalme und die Zwergdattelpalme.
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