Fettwiesen zählen zu den wichtigsten Arealen für Insekten. Auf den artenreichen Flächen wachsen zahlreiche Gräser und Wiesenblumen. Vor allem im Sommer bieten diese ein buntes Spektakel im Garten. Zudem sind die Flächen für den Gärtner pflegeleichter als Magerwiesen. Der folgende Beitrag gibt Tipps und Tricks für das Anlegen einer Fettwiese.
Die Auswahl des richtigen Standortes
In der Natur findet man Fettwiesen als Teil der Kulturlandschaft. Viele Landwirte hegen sie als Futterwiesen für Schafe und Rinder. Die Tiere grasen das Areal regelmäßig ab und treten es mit ihren Hufen fest. In Gartengrundstücken sollten für das Anlegen freiliegende, sonnige Flächen abseits von Bäumen genutzt werden.
In Bezug auf ihr Nährstoffprofil zeichnen sich Fettwiesen durch einen hohen Stickstoffanteil aus. Bevorzugte Böden sind durchlässig und humos. Verdichtete Standorte sind ebenso schlecht geeignet wie magere Sandböden. Vor dem Anlegen können Sie zunächst eine Bodenanalyse vornehmen. Etwaige Bodenverbesserungen lassen sich dann schnell umsetzen.
Vorbereitung des Bodens
Stellen Sie zunächst sicher, dass sich der Boden für das Anlegen einer Wiese eignet. Wichtig ist das Vorherrschen von ausreichend Nährstoffen. Mit Hilfe von Pferdedung und Kompost werden der Wiese bedeutsame Elemente zugeführt. Zudem freuen sich Fettwiesen über einen gewissen Lehmanteil.
Der erste Schritt besteht im Abtragen der obersten Bodenschicht um circa 50 Zentimeter. Harken Sie Unkräuter ab und entfernen Sie Steine aus der Erde. Danach sollte das gesamte Erdreich großzügig vertikutiert werden. Dieser Schritt ist zur Verbesserung der Bodenbelüftung besonders wichtig. Zum Schluss füllen Sie alles mit Kompost, Pferdedung, Gartenerde und ein wenig Sand auf.
Die Aussaat der Fettwiese

Nach dem Vertikutieren müssen Sie mindestens vier Wochen warten, damit sich der Boden ausreichend setzen kann. Das Anlegen einer Fettwiese eignet sich besonders in den Monaten September und Oktober. Als Saatgut können Sie auf spezielle Fettwiesenmischungen aus dem Gartenfachhandel zurückgreifen. Im Internet werden spezielle Mischungen für verschiedene Regionen angeboten. Sie sollten immer einen hohen Anteil an Gräsern enthalten. Idealerweise sind zudem typische Fettwiesenpflanzen wie Schafgarbe, Margeriten oder Witwenblumen im Paket.
Wiesensamen sind in den meisten Fällen sehr fein. Mischen Sie deshalb etwas Sand oder Sägespäne unter. Im Anschluss wird das Saatgut breitwürfig auf die Erde aufgebracht. Harken Sie es vorsichtig ein, bedecken Sie die Samen aber keinesfalls mit Erde. Die meisten Wiesenblumen sind Lichtkeimer. Mit Hilfe einer Walze aus dem Gartenfachhandel oder einem flachen Brett werden die Samen dann vorsichtig angedrückt. Zum Schluss müssen Sie die Fettwiese nur noch angießen.
Die weitere Pflege einer Fettwiese

Das Anlegen einer Wiese erfordert Geduld. Häufig dominieren die wuchsstarken Gräser in den ersten Jahren. Gießen Sie die Bodenfläche daher lediglich direkt nach der Aussaat. Dadurch haben die langsam wachsenden Kräuter eine Chance zu keimen. Bereits im ersten Jahr oder dem auf die Herbstaussaat folgenden Frühjahr dürften sich erste Erfolge einstellen. Die weitere Pflege ist dann vergleichsweise leicht. Gießen müssen Sie lediglich bei ausgesprochener und anhaltender Trockenheit. Wichtiger ist das Düngen mit Kompost oder mit Hornspänen im Herbst.
Bedeutsam ist das regelmäßige Mähen der Wiese. Bei Fettwiesen muss jeweils einmal im Juni und dann im Spätsommer gemäht werden. Nutzen Sie dafür eine traditionelle Sichel oder eine elektronische Sense. Alternativ darf der Rasenmäher zum Einsatz kommen. Allerdings sollte er möglichst hoch eingestellt werden. Schneiden Sie jeweils stückweise einen Teil der Wiese auf wenige Zentimeter ab. Zwischen den Mähzeiten können Sie zu hoch gewachsene Pflanzen mit einer Gartenschere einkürzen. So erhalten auch kleine Wildkräuter mehr Licht.
Expertentipp
Den Nährstoffgehalt der Fettwiese können Sie auf natürliche Weise erhöhen. Dazu müssen Sie lediglich das Schnittgut häckseln und im Anschluss auf der Fläche verteilen.
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