Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Kakteen nur in Wüsten wachsen. In Regenwald, Hochgebirgen und Steppen sind sie ebenfalls anzutreffen. Ihr Lebensraum weist in Nord- als auch Südamerika die Schwierigkeit auf, dass Wasser nicht das ganze Jahr ausreichend vorhanden ist. Um diesem natürlichen Mangel zu trotzen, haben Kakteen die Fähigkeit entwickelt Wasser speichern zu können. Wer lange Freude an den stacheligen Überlebenskünstlern haben möchte, sollte bei der Auswahl des Topfes unbedingt die richtige Wahl treffen.
Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen
Um den Umzug schonend für den Kaktus zu gestalten, bietet sich der Winter an. Die Kakteen verfallen in eine Ruhephase und die feinsten Verzweigungen ihrer Wurzeln sterben ab. Im Frühjahr werden nach dem Umtopfen gesunde, neue Faserwurzeln gebildet, über die der Kaktus ausreichend Nährstoffe für ein gesundes Wachstum aufnehmen kann.
Wie bei anderen Pflanzen auch sollten Kakteen umgetopft werden, wenn ihre Wurzeln den Topf komplett ausfüllen. Wenn die Wurzeln aus den Löchern am Boden oder oben über den Rand hinauswachsen, ist dies ein untrügliches Zeichen. Bei hochwachsenden Kakteen sollte beachtet werden, dass der Topf ein Gegengewicht darstellt und ein Umkippen durch ihn verhindert wird. Eine angemessene Relation zum Längenwachstum ist daher wichtig.
Als ungefährer Richtwert können Kakteen alle zwei bis drei Jahre ein neues Gefäß beziehen. Ansonsten wird die Erde in einem Topf zu verdichtet und es bilden sich Salzablagerungen.
Welcher Topf ist für einen Kaktus geeignet?

Die Auswahl von schönen Töpfen und Kübeln ist riesig. Zum Wohle Ihrer Kakteen sollten Sie sich für einen glasierten Tontopf entscheiden. Der oft als Synonym verwendete Begriff Terrakotta-Topf, bezeichnete ursprünglich nur unglasierte Tontöpfe. Sie erkennen den Unterschied an der glatten Oberfläche des glasierten Topfes gegenüber der rauen von naturbelassenen. Letztere können Feuchtigkeit nur schlecht halten, was zu einem raschen Austrocknen der Erde führt. Auch ein ungünstiges Wurzelwachstum zum Topfrand hin kann resultieren. Alternativ sind Kunststoffgefäße sehr gut für Kakteengewächse geeignet.
Bei jedem Topf sollten ausreichend große Löcher am Boden ein Versickern von Wasser ermöglichen, um Staunässe vorzubeugen. Übertöpfe sind für Kakteen eher riskant. Sie bergen die Gefahr, dass versickertes Wasser wieder zurück in die Blumenerde aufsteigt und Wurzelfäulnis entsteht. Verwenden Sie stattdessen besser einen Untersetzer.
Vor dem Umtopfen empfiehlt es sich den Kaktus eine Woche lang nicht zu gießen. Die trockene Erde löst sich so leichter aus dem Topf und Sie müssen bei dem wehrhaften Gewächs nicht zu fest zugreifen. Achten Sie zudem immer auf einen ausreichenden Schutz Ihrer Hände durch entsprechend feste Handschuhe.
Expertentipp
Sie können einen naturbelassenen Tontopf einfach selbst glasieren. Dabei ist es vor dem Auftragen der Glasur durchaus möglich farbige Muster aufzumalen. Hierdurch können Sie gleich noch einen Übertopf vermeiden und sich dennoch an einem dekorativen Gefäß erfreuen. Auch mit Mosaiksteinen beklebt kann aus einem schlichten, unglasierten Topf etwas Besonderes gezaubert werden.
Häufig gestellte Fragen
Wie oft muss ich einen Kaktus gießen?
Kakteen sollten nicht täglich gegossen werden. Natürlicher ist es, wenn sie in größeren Abständen stark gewässert werden. Dafür können Sie bei kleinen Exemplaren den gesamten Wurzelballen in Wasser tränken. Anschließend warten Sie mit der nächsten Wassergabe, bis die Erde wieder komplett trocken ist. Wie lange das dauert, ist von der Umgebungstemperatur abhängig. Bei warmen Temperaturen ca. 1 - 2 Wochen, bei kühleren Standorten oder im Winter kann die nächste Wassergabe auch erst nach einem Monat nötig sein.
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