Connect with us

Pflanzenvermehrung

Kakteen – Vermehrung über Ableger

Veröffentlicht

auf

Kakteen - Vermehrung über Ableger

Kakteen (Cactaceae) gelten als besonders pflegeleichte Zimmerpflanzen, da sie nur selten Wasser benötigen. Möchte man sie zum Blühen bringen, ist hierzulande viel Geschick und Aufmerksamkeit gefragt. Hobbygärtner setzen zur Vermehrung von Kakteen meist auf Ableger. Diese Art der Vermehrung erfordert das richtige Vorgehen. Wie vorzugehen ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Idealer Zeitpunkt

Idealer Zeitpunkt


Als beste Gelegenheit für die Vermehrung von Kakteen gilt die Zeit von April bis August. In diesem Zeitraum befinden sie sich in ihrer Wachstumsphase und bilden leichter Wurzeln aus. Während der Ruhephase im Winter sind die Chancen auf Erfolg deutlich schlechter.

Arten von Ablegern

Arten von Ablegern
Es gibt drei unterschiedliche Arten von Ablegern, die zur Vermehrung von Kakteen genutzt werden können. Welche man einsetzen kann, hängt von der jeweiligen Art des Kaktus ab.

  • Kindel
  • Blattstecklinge
  • Kopfstecklinge

Kindel

Die Vermehrung über Kindel ist einfach, funktioniert jedoch lediglich bei Arten, die kleine Tochterpflanzen bilden. Diese zeigen sich meist neben dem Stamm und verfügen über eigene Wurzeln. Manche zweigen aber weiter oben ab und sind wurzellos. Sobald Ableger etwa 5 Zentimeter groß sind, kann man die Mutterpflanzen ausgraben und die Kindel vorsichtig von ihnen lösen, ohne die Wurzeln zu verletzen.

Sind sie miteinander verwachsen, trennt man die Gewächse mit einem scharfen, desinfizierten Messer und lässt sie einige Tage ruhen, bis die Schnittflächen getrocknet sind. Anschließend setzt man sie in getrennte Töpfe und platziert sie an warmen, halbschattigen Standorten. Nach circa können die Jungpflanzen sie das erste Mal gegossen werden.

Entnahme von Stecklingen

Bei Blattkakteen, die keine Kindel bilden, erfolgt die Vermehrung über Blattstecklinge. Dazu schneidet man ein ganzes Blatt am Ansatz ab. Säulenkakteen vermehrt man wiederum über Kopfstecklinge. Es handelt sich dabei um 10 bis 15 Zentimeter lange Stücke, die man von den Spitzen der Triebe abschneidet.

Als Schneidwerkzeug dient ein scharfes Messer, das zuvor erhitzt wird. Dazu wickelt man etwas Aluminiumfolie um die Klinge und hält sie über die Flamme einer Kerze oder über einen Bunsenbrenner, bis die Folie beginnt schwarz zu werden. Nach dem Schnitt drückt man das noch heiße Messer oder die Folie auf die Schnittstellen an den Mutterpflanzen, um die Wunden zu verschließen und um zu verhindern, dass die Pflanzen zu viel Flüssigkeit verlieren.

Vorbereitung der Stecklinge

Die Schnittstellen an den Stecklingen lässt man zwei bis drei Tage trocknen. Tritt sehr viel des Milchsaftes aus, kann man diesen mit einem sauberen Tuch oder einem Stück Küchenrolle abtupfen. Dabei ist Vorsicht geboten, da Stecklinge sehr empfindlich für Keime sind. Sobald die Schnittstellen getrocknet sind oder sich Wurzeln gebildet haben, können die Stecklinge eingepflanzt werden.

Pflanzung

Als Substrat eignet sich eine durchlässige, lockere Mischung aus Sand und Anzucht- oder Kakteenerde. Diese erhitzt man vor dem Eintopfen im Ofen auf 120°C für 30 Minuten oder in der Mikrowelle für 10 Minuten auf der höchsten Stufe. Im Anschluss lässt man sie auf Zimmertemperatur abkühlen, füllt sie in die Pflanzgefäße und setzt die Stecklinge etwa 1 Zentimeter tief ein.

Größere Stecklinge benötigen häufig eine Abstützung, um nicht umzufallen. Dazu geeignet sind Streichhölzer und Zahnstocher. Danach stellt man die Töpfe an einen warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen sollten Kakteenstecklinge nicht angegossen werden. Eine Woche bis 10 Tage nach dem Eintopfen erfolgt die erste Wassergabe. Im weiteren Verlauf wird das Substrat leicht feucht gehalten, bis sich die jungen Kakteen etabliert haben.

Expertentipp

Das Hantieren mit Kakteen ist aufgrund ihrer Stacheln nicht einfach. Tragen Sie bei der Arbeit dicke Handschuhe, die gut sitzen, sodass Sie Schnittmaßnahmen akkurat ausführen können. Unsaubere oder gequetschte Schnitte fördern Infektionen und das Ausbluten. Greifen Sie Ableger nicht mit den Händen, sondern mit einer sauberen Zange ohne scharfe Kanten. Für besonders kleine Exemplare kann eine Pinzette verwendet werden.

Diesen Artikel bewerten

Hat Ihnen dieser Ratgeber weitergeholfen?


Klicken Sie, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Gerade populär