Lavendel (Lavendula) betört nicht nur Menschen mit seinem aromatischen Duft. Auch Bienen und Schmetterlinge fühlen sich davon angezogen, während zahlreiche Schädlinge von den ätherischen Ölen abgeschreckt werden. Die Kombination aus dekorativen Blüten und Nützlichkeit macht Lavendel zu beliebten Gewächsen für heimische Gärten, Terrassen und Balkone. Möchten Sie Lavendel selbst vermehren, finden Sie in diesem Beitrag eine passende Anleitung für die sichere und erfolgreiche Teilung.
Idealer Zeitpunkt
Am besten teilen Sie Lavendel im Frühjahr oder im Frühsommer nach dem letzten Frost. Die Pflanzen sind darauf ausgelegt, in diesem Zeitraum stark auszutreiben und wachsen dadurch in kurzer Zeit leicht an neuen Standorten an. Zudem heilen Verletzungen schneller.
Kultivieren Sie Lavendel in Töpfen oder Kübeln, können Sie das Teilen mit dem Umtopfen verbinden. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen stark und gesund sind. Bei einem Befall mit Krankheiten oder Schädlingen sollten Sie von einer Teilung absehen, das Problem umfassend behandeln und die Ursache beseitigen.
Korrektes Vorgehen
Die Teilung von Lavendel ist sehr einfach. Im Freiland graben Sie die Pflanzen aus und befreien die Wurzeln von anhaftender Erde. Entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Bereiche des Wurzelballens. Gehen Sie beim Ausgraben großzügig vor, um die Wurzeln nicht zu stark zu schwächen bzw. zu verletzen.
Die neuen Pflanzenteile sollten Wurzelballen aufweisen, die einen Durchmesser von mindestens 15 Zentimetern besitzen. Dadurch steigern Sie die Chancen für eine erfolgreiche Vermehrung. Verwenden Sie für das Schneiden je nach Größe der Gewächse einen scharfen Spaten, ein großes Messer oder eine Gartenschere. Je größer die Pflanzen sind, desto größer muss das Schnittwerkzeug sein. Das ist entscheidend für glatte und saubere Schnitte.
Lassen Sie die Schnittflächen im Anschluss für einige Stunden trocknen. Sobald sich die Flächen geschlossen haben, können Keime nicht mehr so schnell eindringen. Zusätzlich wird das Risiko für Wurzelfäule reduziert.
Pflegemaßnahmen nach der Teilung
Nach der Teilung von Lavendel setzen Sie die entstandenen Teilstücke in frisches Substrat ins Freiland oder in Kübel an den gewünschten Standorten. Achten Sie darauf, dass das Substrat hochwertig und frei von Erregern sowie Schädlingen ist. Sie können es dazu im Ofen oder in einer Mikrowelle sterilisieren.
Lassen Sie beim Gießen Vorsicht walten. Staunässe vertragen Tochterpflanzen ebenso wenig wie anhaltende Trockenheit. Wassergaben sollten deshalb nur nach Bedarf erfolgen.
Haben Sie beim Einsetzen der Teilstücke frische Erde verwendet, können Sie auf eine zusätzliche Nährstoffzufuhr verzichten. Da Lavendel ohnehin nur selten Düngemittel benötigt, reicht ein sparsames Untermischen von gut verrottetem Kompost in der Regel völlig aus.
Expertentipp
Achten Sie bei den eingesetzten Schneidwerkzeugen stets auf Sauberkeit. Desinfizieren Sie die Schneiden vor und nach dem Einsatz. Andernfalls können Keime, Eier oder Larven übertragen werden, die wiederum Krankheiten oder einen Befall auslösen. Vor allem Bakterien, Viren und Pilze sind nicht sichtbar und fallen mit bloßem Auge nicht auf den Klingen auf.
Häufig gestellte Fragen
Welche alternativen Vermehrungsmethoden finden sich zur Teilung?
Lavendel lässt sich über Samen und Stecklinge vermehren. Empfehlenswert ist die Nutzung von Stecklingen. Bei dieser Methode gibt es ebenfalls keine Erfolgsgarantie, das Vorgehen ist jedoch einfach und erfordert wenig Geduld.
Wann empfiehlt sich die Teilung von Lavendel?
Jüngere Pflanzen vertragen die Teilung oft deutlich besser. Bei älteren Gewächsen bietet sich die Maßnahme zum Verjüngen an. Breitet sich Lavendel zu stark aus oder zeigt kahle Stellen, können Sie Teile abstechen, um die Größe zu kontrollieren und kahle Bereiche zu vermeiden.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
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