Der Ginkgo ist mit seiner ungewöhnlichen Blattform ein echter Hingucker in heimischen Gärten. Mit einem beeindruckenden Alter von über 250 Millionen Jahren ist er zudem ein lebendes Fossil und die älteste noch existierende Pflanzenart. Doch kann man ihn auch im Kübel als Zimmerpflanze halten und was benötigt der Baum, damit er sich wohlfühlt und gut entwickelt?
Kann man Ginkgos in Innenräumen halten?
Ginkgos werden bis zu vierzig Meter hoch und fühlen sich zumeist im Freien wohler als in Innenräumen. Als relativ pflegeleichte und robuste Art können sie aber durchaus auch im Kübel gehalten werden. Hierzu sollte man allerdings einen Zwergginkgo wählen und ihn vorzugsweise zumindest im Sommer im Freien aufstellen. Er eignet sich sehr gut als Balkonpflanze, fühlt sich aber auch in Wintergärten wohl.
Welche Standortbedingungen bevorzugt der Ginkgo?
In jungen Jahren sollten Ginkgos einen Standort im Halbschatten haben, wo sie zwar ausreichend Licht bekommen, aber dennoch vor zu viel praller Sonne geschützt sind. Ältere Exemplare fühlen sich auch an einem vollsonnigen Platz wohl. Werden sie im Freien direkt in die Erde gepflanzt, sind Ginkgos auch in unseren Breiten winterfest. Im Kübel gepflanzte Exemplare sollten aber im Winter in ein Gartenhaus oder einen kühlen Innenraum gestellt werden, in dem die Temperatur unter fünf Grad Celsius beträgt.
Welchen Kübel und welches Substrat für den Ginkgo?

Als Baum benötigt der Ginkgo einen großen Kübel. Im Idealfall sollte er auf fixierbaren Rädern stehen, damit der Transport ins Winterquartier auch beim älteren Baum relativ einfach bleibt. Der Kübel sollte ein Abflussloch zur Verhinderung von Staunässe haben und auch eine Drainageschicht unter dem eigentlichen Substrat ist ratsam. Dennoch hat der Ginkgo es gerne eher feucht, weshalb man ihm am besten lehmige Erde gibt.
Was ist bei der Pflege des Ginkgos zu beachten?
An sich ist der Ginkgo ein sehr anpassungsfähiger und daher pflegeleichter Baum, der mit fast jeder Situation gut klar kommt. Bei der Haltung im Topf kann er sein Wurzelwerk allerdings nicht weit genug ausbreiten und verbraucht daher rasch die vorhandenen Nährstoffe. Deshalb sollte er etwa alle zwei Wochen etwas Dünger erhalten. Das darf ruhig normaler Universaldünger sein, wobei man aber nur die Hälfte der auf der Packung empfohlenen Dosis verwenden sollte. Noch besser ist freilich die regelmäßige Versorgung mit Kompost aus dem Garten. Da der Ginkgo keine Staunässe verträgt, sein Substrat aber stets feucht gehalten werden sollte, empfiehlt es sich, ihn eher häufig und in kleinen Mengen zu gießen. Umtopfen ist etwa alle zwei Jahre erforderlich.
Wann und wie sollte man den Ginkgo schneiden?
Bei Kübelhaltung ist zumeist ein jährlicher Beschnitt notwendig, um den Baum klein zu halten. Dabei sollten Sie nach Möglichkeit nur in das junge Holz zu schneiden, das im selben Jahr gewachsen ist. Junge Ginkgos müssen aber auch immer wieder etwas ausgelichtet werden, damit sie nicht zu dicht wachsen. Dabei schneiden Sie altes Holz weg, damit der Baum an dieser Stelle nicht wieder austreibt. Erschrecken Sie nicht, wenn sich nach dem Schnitt ein Wall über der Schnittstelle ausbildet. Das ist ein natürlicher Selbstschutzmechanismus des Baumes, der das Risiko eines Pilzbefalles verringert.
Expertentipp
Wählen Sie für die Haltung im Zimmer, auf dem Balkon oder im Wintergarten auf jeden Fall einen männlichen Ginkgo. Die von den weiblichen Exemplaren ausgebildeten Früchte sehen zwar gut aus, strömen aber im reifen Zustand einen starken Geruch nach Buttersäure aus, der in Innenräumen schnell unerträglich wird. Auch auf Balkon und Terrasse verleidet er einem leicht das gemütliche Danebensitzen oder Mahlzeiten im Freien.
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