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Kastanie als Bonsai ziehen

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Kastanie als Bonsai ziehen

Bonsai bedeutet „Landschaft in der Schale“ und ist die hohe Kunst, aus Bäumen Miniaturbäume zu ziehen. Zuerst haben die Chinesen diese Pflanzenkunst entwickelt, über Japan ist sie dann Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa gekommen. Mit viel Geduld und Liebe zu den Bäumchen entstehen wundervolle Kunstwerke. Doch kann man auch aus einer eigentlich stattlichen Kastanie einen Bonsai ziehen?

Ja, man kann. Aber – wie gesagt – man braucht viel Geduld, denn es dauert ein paar Jahre, bis aus einer kleinen braunen Kugel, die die Kinder zum Basteln sammeln, ein Bonsai wird.

Der Sämling

Sammeln Sie die die Kastaniensamen, also die kleinen braunen Kugeln, rauen Sie die Schale mit Schmirgelpapier etwas an und wässern Sie die Kastanie für 48 Stunden. Füllen Sie dann feuchten Sand in einen Gefrierbeutel, legen Ihre Kastanien hinein, verschließen den Beutel gut und legen Sie ihn für sechs Wochen in das Gemüsefach Ihres Kühlschrankes. Danach ist die Kastanie gekeimt und Sie können sie in einen hohen Topf, gefüllt mit einem Erde-Sand-Gemisch, etwas 2-3 cm tief einstecken. Halten Sie die Erde immer etwas feucht und stellen Sie den Topf nach draußen. Nach einem Jahr ist der Sämling etwa 30cm hoch gewachsen und Sie können ihn bearbeiten.

Wurzelschnitt und Knospenbruch

Wurzelschnitt und Knospenbruch

Ziehen Sie nun den Sämling vorsichtig aus dem Topf und befreien Sie die Wurzel von der Erde. Das geht am besten, wenn Sie die Pflanze mit Wasser besprühen. Die Kastanie hat eine lange Pfahlwurzel, die nun gekürzt werden muss. Schneiden Sie die Wurzel nach etwa 5 cm ausgehend vom Stamm ab. Auch die kleinen Äste, die sich entwickelt haben, schneiden Sie ab. Damit das Bäumchen kleine Blätter und wenige entwickelt, werden die Knospen vollständig herausgebrochen. Möchten Sie, dass das Bäumchen seine Krone in eine bestimmte Richtung entwickelt, lassen Sie dort eine Knospe stehen. Stellen Sie nun die Kastanie in einen mit Substrat gefüllten Gittertopf und wässern Sie sie gut. Im Schatten kann sich die Kastanie von diesem Eingriff erholen. Nach ein paar Tagen pflanzen Sie sie wieder in einem mit Erde gefüllten Topf um. Der Knospenbruch sollte regelmäßig durchgeführt werden. So entwickelt der Baum immer kleinere Blätter und eine flache Krone.

Verdrahten

Verdrahten
Der Stamm der Kastanie ist gerade und lang. Doch ein Bonsaibäumchen hat einen gebogenen Stamm. Der Stamm lässt sich mit Bonsaidraht biegen. Stecken Sie ein Ende in die Erde und wickeln Sie nun den Draht spiralförmig um den Stamm bis zum Beginn der Krone. Falls der Draht zu dünn ist, legen Sie einen zweiten oder dritten Draht darüber. Sie können jetzt vorsichtig in die gewünschte Richtung biegen. Gehen Sie sehr behutsam vor, denn der Stamm bricht leicht. Der Draht bleibt für ca. 4 Wochen umwickelt, danach können Sie ihn vorsichtig wieder lösen. Gönnen Sie der Kastanie auch nach dieser Aktion wieder Ruhe. Sie sollte absonnig stehen und feucht gehalten werden.

Die Schale

Wählen Sie eine Schale aus, die zu Ihrem Kastanienbonsai passt, denn sie sollten eine Einheit bilden. Die Schale sollte natürlich wasserdurchlässig sein. Ziehen Sie einen Draht durch die Löcher am Boden, so können Sie das Bäumchen stabilisieren. Die Wurzel wird nun noch einmal gekappt und die Schale mit Substrat befüllt. Legen Sie eine Decke aus Moos über das Substrat, so bleibt es schön feucht.

Expertentipp

Wässern Sie Ihren Bonsai mit Regenwasser oder mit destilliertem Wasser, dem eine Mischung aus Mikroorganismen beigefügt wurde. Düngen Sie den Bonsai einmal wöchentlich während der Wachstumsphase mit speziellem Dünger und Sie werden viel Freude mit Ihrem Kastanienbonsai haben.

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Bildquellen:

© www.flickr.com/Jerry Norbury

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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